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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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stießen dabei gegeneinander.
    Eine weitere Gruppe von Serephin, die sich dicht vor der Sphäre befand, drehte sich um, als sie die Eintretenden bemerkte, und kam auf sie zugestürzt.
    »Was geht da vor?«, rief Ranár. Seine Stimme war trotz ihrer Lautstärke fast erstickt vor dem markerschütternden Brummen, das von der leuchtenden Kugel ausging. Alcarasán war es, als würde jeder einzelne Zahn in seinem Mund mitschwingen.
    »Die Sphäre bringt sie um!«, stieß einer der Ordensleute aus dem Kreis der Stürme hervor. »Alle, die an dem Gesang zum Öffnen des Quelors teilgenommen haben, sind darin gefangen.«
    Ranár lief an ihm vorbei und auf die Kugel zu. Dicht vor ihrem Rand hielt er an, musterte sowohl ihre Oberfläche als auch das schwarze Tor dahinter. Die Serephin im Inneren der Sphäre ließen nicht erkennen, dass sie ihn wahrnahmen. Ihre Gesichter hatten sich in verzerrte Masken aus Schmerzen und Qualen verwandelt.
    Ranárs Kopf fuhr herum. Sein Blick glühte beinahe ebenso wie das Licht im Inneren der Kugel.
    »Jemand hat an dem Quelor herumgespielt!«, schrie er. Seine Stimme brannte vor mühsam beherrschtem Zorn. Zwei der Serephinkrieger, die bis zu ihm aufgeschlossen waren, wichen erschrocken vor ihm zurück.
    »In beide Torbögen sind Runen geritzt worden. Mit dem bloßen Auge kann man sie nicht sehen, aber sie sind da. Ich kann ihren Klang hören.«
    »Jemand hat das absichtlich getan?«, rief die Serephinfrau, die Alcarasán und Ranár von der Spitze des Turms herabgeholt hatte. Sie starrte den schwarzhaarigen Menschen vor ihr ungläubig an.
    »Absichtlich und geplant!«, herrschte Ranár sie so heftig an, dass sie zusammenzuckte. Die anderen Serephin wechselten unruhige Blicke. »Es ist eine Kugel der Zerstörung, eine Falle, die sich von selbst aufbaut und auslöst, sobald man sie mit Kraft versorgt. Als unsere Leute den magischen Gesang anstimmten, um das Quelor zu öffnen, bekam sie genügend Kraft, um zu wachsen.«
    Alcarasán deutete an ihm vorbei. »Sie nimmt immer weiter zu!«, rief er. Tatsächlich dehnte sich die gekrümmte Oberfläche der Sphäre mehr und mehr aus, als wollte sie alle in der Höhle verfolgen, um sie ebenfalls in ihr Inneres zu ziehen, als reichten ihr jene, die sie bereits gefangen hatte, nicht aus, um ihren Hunger zu stillen.
    »Los, alle raus hier!«, brüllte Ranár über das durch Mark und Bein gehende Dröhnen hinweg. »Sie wird gleich bersten – wenn das passiert, wird die Höhle einstürzen!«
    Er stürmte voran. Die Serephin taten es ihm nach und hetzten mit weiten Sätzen auf den Eingang des Raumes zu. Alcarasán spürte, wie der Boden unter seinen Füßen immer stärker bebte. Gezackte Risse erschienen an den Wänden zur Rechten und Linken der Flüchtenden wie Blitze an einem Sturmhimmel und rannten mit ihnen um die Wette.
    Sie erreichten den Gang, der zu den Kellerräumen führte. Einer nach dem anderen eilten sie hindurch. Alcarasán war der Letzte. Obwohl sein Verstand ihn zur Eile mahnte, konnte er nicht anders, als sich beim Verlassen der großen Höhle noch ein letztes Mal umzudrehen. Was er sah, ließ ihn erstarren.
    Die Sphäre presste sich an Wände, Boden und Decke des Raumes. Ihre Helligkeit war wie das Auge der mittäglichen Sonne dieser Welt, brennend und unerträglich anzusehen. Alcarasán spürte es mehr in einer Veränderung des entsetzlichen Lärms, der von ihr ausging, als dass er es mit ansah, wie sich das Quelor langsam öffnete.
    Dann rannte er in den Gang hinein.
    In diesem Augenblick ertönte in seinem Rücken ein Donnerschlag, als ob der riesige Felsen über ihren Köpfen mit dem Hammer eines Gottes zu Staub zermalmt würde. Der Gang erbebte so stark, dass einige der Serephin mitten im Lauf strauchelten. Einer stürzte, sein Hintermann stolperte in ihn hinein und riss ihn wieder auf die Füße. Steine polterten dicht hinter Alcarasán auf den Boden des Gangs. Genau vor ihm löste sich ein Brocken und prallte hart auf Kopf und Schultern der Serephinfrau, mit der er gekommen war. Ohne einen einzigen Laut von sich zu geben, sackte sie in sich zusammen. Für einen Augenblick verlangsamte Alcarasán seinen Lauf, aber es krachten noch mehr Gesteinsbrocken dicht hinter ihm in den Gang. Er stürmte weiter, vorbei an der auf dem Boden liegenden Frau. Starr geradeaus blickend rannte er bis in die Kellerräume, deren Regale schwankten und umzustürzen begannen.
    Einer nach dem anderen kletterten sie durch die Luke und in den Eingangsraum der

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