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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Schwarzen Nadel. Andere Serephinkrieger, die sich um das Loch im Boden versammelt hatten, halfen ihnen beim Hinaussteigen.
    Eine rot geschuppte Hand reichte zu Alcarasán hinab. Er blickte hoch und sah Jahanilas Gesicht über ihm. Ohne etwas zu sagen, ließ er sich von ihr nach oben helfen. Zusammen mit den anderen Serephin stand er um die Öffnung zum Keller. Sie hielten einander fest, um in dem Beben nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Niemand von ihnen sprach, aber alle spürten die angstvolle Angespanntheit jedes Einzelnen und die schreckliche Gewissheit, Kameraden unten in den Höhlen verloren zu haben, so deutlich, als ob sie ein gemeinsames Sellarat teilen würden.
    Schließlich ließ das Schwanken des Bodens nach und verebbte gänzlich. Eine unheilvolle Stille legte sich über die Schwarze Nadel. In Ranárs bleichem Gesicht leuchtete eine lange, rote Schramme. Langsam schritt er hinter dem Kreis von Serephin an jedem einzelnen von ihnen vorbei. Einer nach dem anderen drehte sich zu ihm um, als er mit gefährlich ruhiger Stimme zu sprechen begann.
    »Ist euch eigentlich klar, was hier gerade passiert ist? Mit dem Einsturz der Höhle haben wir auch das Quelor verloren. Es wird keine Verstärkung mehr aus Vovinadhár durchkommen. Das ist nicht so schlimm, denn ich hätte nur wenige zusätzliche Gruppen angefordert. Mit den Temari werden wir auch ohne weitere Unterstützung problemlos fertig. Und wenn unsere Aufgabe erst einmal erfüllt ist, brauchen wir kein Quelor mehr, um wieder in unsere Heimatwelt zurückzukehren.« Er hielt inne.
    »Aber viel schlimmer ist, jemand unter uns hat das magische Portal absichtlich zerstört. Jemand ist für diesen Rückschlag verantwortlich.« Sein eisiger Blick bohrte sich erneut in jeden der Umstehenden. »Dieser Jemand wird für die Leben unserer Brüder und Schwestern, die wir heute verloren haben, bezahlen!«
    Niemand erwiderte ein Wort. Doch Alcarasán spürte die Welle aus Misstrauen und Wut, die ihm von den Umstehenden entgegenschlug. Ihm und Jahanila. Sie stammten beide nicht aus Ascerridhon, sie gehörten nicht zum Kreis der Stürme. Wenn der Schuldige nicht schnellstens entdeckt wurde, dann hatten sie ein riesiges Problem.
    Er sah Ranár an, den Temarimann, umringt von einer Gruppe ihn überragender Serephinkrieger mit den gelb glänzenden Schuppen der Stadt der Luft.
    Manari.
    War sie es wirklich? Würde sie ihnen helfen, diese in einem Menschenkörper steckende Serephinfrau, wenn der Hass des Kreises der Stürme erst voll entflammt war? Würde sie es dann überhaupt noch können?
    Sein Mut sank.

8
    Im Gegensatz zu Andostaan war Menelon nicht in eine von hohen Klippen gesäumte Bucht gebettet. Das flache Hinterland stieg stetig nach Osten zur Hochebene des Wildlands an. Als Enris zusammen mit Suvare und den anderen über den Pier zum Hafengelände ging, stand die Sonne bereits im Westen. Ihre Strahlen brachten das Gras auf den Hügeln hinter den letzten Häusern zum Leuchten. Dazwischen schimmerte das satte Braun frisch gepflügter Felder, schmale Rechtecke auf einem sich in die Ferne erstreckenden Teppich in den Farben des Frühlings.
    Menelon besaß eine Stadtmauer. Enris konnte einen Teil von ihr in der Ferne erkennen, wo sie nicht von Häusern verdeckt war, eine dünne Schnur aus weißem Stein.
    Themet zupfte ihn am Arm.
    »Hörst du das?«
    Er blieb nicht stehen, sondern suchte mit seinen Augen den Hafen ab. Hier sah es wieder fast genauso aus wie in Andostaan. Eine graue Granitmauer trennte die Piere vom eigentlichen Hafenvorplatz, den mehrere langgezogene Lagergebäude umfriedeten. Vor der Mauer konnte er nur zwei Hafenarbeiter erkennen, die ein Fass zu einem der Piere rollten. Aber trotz der leisen Unterhaltungen der anderen hinter ihm vernahm er in der Ferne Rufe und Musik, vor allem das näselnde Quäken von Dudelsäcken.
    »Da geht´s ja schon hoch her«, brummte Calach amüsiert. Themet lief, gefolgt von Mirka, voraus. Sie hatten beinahe die Treppe an der Mauer überquert, bevor Enris den beiden zurief, bei ihnen zu bleiben.
    »Hier sind viele Leute«, schrie Themet zu ihnen zurück.
    Der Straßenlärm und die laute Musik nahmen ständig zu. Als die Seeleute und die Flüchtlinge auf den Hafenvorplatz schritten, bot sich ihnen der Anblick eines farbenfrohen Festumzugs, der anscheinend gerade sein Ziel erreicht hatte. Eine stattliche Anzahl von Menschen jeden Alters stand um mehr als ein Dutzend maskierter Männer in Tierkostümen herum – jedenfalls

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