Runlandsaga - Wolfzeit
Gespräche mit Händlern verwickeln, die ihn auf der Straße anredeten, sondern schritt unvermittelter Dinge weiter. Doch der kleine Mann hatte sich ihm direkt in den Weg gestellt. Pándaros wäre beinahe gegen den hölzernen Bauchladen gerannt, den dieser vor sich hertrug.
»Gar nichts«, brummte er. »Das wenige, was in meiner Börse steckt, ist schon für andere Dinge gedacht.«
Er wich dem Händler aus und schritt an ihm vorbei.
»Wie wäre es mit Räucherwerk?«, ertönte es unverdrossen hinter ihm. »Das können heilige Männer wie Ihr doch immer brauchen! Ich hab da erst vor ein paar Tagen eine Rolle Laranharz ergattern können. So kurz vor der Vellardinnacht gebe ich die für einen Spottpreis her!«
Pándaros verdrehte mit angestrengter Miene die Augen, bevor er sich langsam umdrehte. »Laranharz, was?«
Ein eifriges Nicken erwartete ihn. Der kleine Mann in den schmutzigen Kleidern strahlte ihn breit grinsend an. Die schwarzen Mittelpunkte seiner Augen waren stark erweitert. Wahrscheinlich hatte er eine gehörige Portion Chaigras geraucht.
Ein Wunder, dass der Kerl noch aufrecht stehen kann , dachte Pándaros mit einem Anflug von Belustigung. In seinem Zustand könnte ich ihm wahrscheinlich ohne weiteres seinen eigenen Kram verkaufen.
»Wem willst du etwas vormachen?«, fragte er laut.
»Ich verstehe nicht, was Ihr meint, Priester«, entgegnete der Händler, der ihn weiter angrinste, als ob er gerade einen lange vermissten Freund wiedergefunden hätte.
»Du willst mir tatsächlich weismachen, du hättest Laranharz zu verkaufen?«
»Aber sicher!« Der kleine Mann griff mit seiner Rechten in eine der Schubladen an der Vorderseite seines Bauchladens und zog eine schmale Rolle heraus, die mit Wachstuch umwickelt war. Er hielt sie dem Priester entgegen. »Seht selbst!«
Pándaros ergriff die Rolle und entfernte das Tuch. In seiner Hand lag eine Stange aus einer dunklen zusammengepressten Masse, die in der mittäglichen Sonne grünlich schimmerte. Er hielt sie kurz an seine Nase, um daran zu riechen, bevor er sie mit einem verächtlichen Kopfschütteln auf den Bauchladen warf, wo sie zwischen Kerzen und zusammengebundenen Räucherstäbchen landete.
»Das soll Laranharz sein? Es ist klebrig und grün, das ist aber auch schon alles. Du glaubst doch selbst nicht, dass dieses Zeug aus den Mondwäldern stammt.«
Das Grinsen des Händlers hatte sich nicht verringert. »Natürlich nicht. Die Erstgeborenen treiben keinen Handel mit dem Harz ihrer Bäume. Es gibt jemanden auf dem Alten Markt, der hin und wieder ein paar Krümel davon in die Hände bekommt, weil er einen Elfenfreund kennt. Ich selbst hab nie etwas davon gesehen.«
»Was sollte dann der Unsinn?«, wollte Pándaros wissen.
»Nun, Ihr wart fast schon wieder an mir vorbei«, sagte der kleine Mann fröhlich. »Bestimmt hättet Ihr Euch nicht noch einmal umgedreht, wenn ich Euch diese Mischung aus Nadelholzharz angeboten hätte, dabei riecht sie wirklich wunderbar, nicht wahr?«
Pándaros Mund verzog sich zu einem unwilligen Lächeln. »Das tut sie in der Tat.« Er griff noch einmal nach der Rolle und hielt sie sich unter die Nase.
»Fichte, Tanne, Kiefer und noch einiges anderes, das ich Euch leider nicht verraten kann«, zählte der Händler auf. »Sonst würde ich mir ja mein Geschäft kaputt machen.«
»Wie viel willst du dafür haben?«, fragte der Priester.
»Jemandem, der dem Sommerkönig dient, mache ich einen besonderen Preis. Fünf Silbergroschen, und das Räucherwerk gehört Euch.«
»Fünf Groschen?«, wiederholte Pándaros laut. »Ich dachte, wir wären uns einig, dass dies hier kein Laranharz ist! Fünf Heller, das ist alles, was ich dafür hergeben würde.«
»Ihr wollt doch nicht einen hart arbeitenden Mann an den Bettelstab bringen«, protestierte der Händler, der es selbst jetzt noch schaffte, sein fröhliches Gesicht beizubehalten. Pándaros fragte sich erneut, was der Mann wohl zu sich genommen hatte. »Unter drei Groschen kann ich Euch dieses herrliche Harz nicht verkaufen. Dafür lege ich Euch noch einige Feuerwerkskörper für die Vellardinnacht obenauf. Sind die neuesten Wunderkerzen von den Zwergen aus den Eisenbergen.«
»Schon gut«, schnitt der Priester ihm das Wort ab. »Zwei Groschen, das ist mein letztes Wort!«
Strahlend überreichte ihm der Mann die Rolle und mehrere Päckchen mit Zündschnüren an den Seiten. »Es war mir ein Fest, mit Euch ein Geschäft zu machen, Priester.«
Pándaros hielt dem Mann zwei
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