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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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um eine Gruppe grell geschminkter Spaßmacher in grünen Gewändern herum, die vor einem ständig wachsenden Pulk von Zuschauern ein Schauspiel aufführten. Nur eines der beiden Häuser am nördlichen Ausgang des Platzes, zu der ihn der Händler mit dem Bauchladen geschickt hatte, besaß anscheinend ein Geschäft, denn über seiner Eingangstür hing ein Schild, das die Form eines schwarzen Vogels mit einem langgestreckten Hals und krummen Schnabel besaß. Es war ein schmales Gebäude, das so schief stand, dass Pándaros den Eindruck bekam, sein doppelt so breites Nachbargebäude würde es regelrecht in die Straße hineindrängeln.
    Die Fassade des Hauses war unscheinbar und dunkel. Ein Schild schwang mit leisem Quietschen über dem Eingang hin und her. Nun, da Pándaros direkt darunter stand, erkannte er, dass es einen Kormoran darstellen sollte. Das Auge des Vogels war ein Loch im fleckigen Metall des Kopfes, ein tiefblaues Geschenk des Himmels.
    Der Priester legte seine Hand auf die Klinke und drückte die Tür auf. Ein hohles Klingeln ertönte, als sie gegen eine tönerne Glocke stieß, die knapp unterhalb des Rahmens hing. Das Geräusch verschluckte den Lärm der auf der Straße herrschte. Mit einem Mal schien es völlig still um Pándaros zu werden.
    Der Raum lag im Dunkeln und roch muffig. Wahrscheinlich gelang es frischer Luft nur während der seltenen Augenblicke ins Innere des Gebäudes zu huschen, wenn ein Besucher es betrat. Der Priester kniff angestrengt die Augen zusammen, aber dadurch konnte er auch nicht viel mehr erkennen als einen Tresen und ein paar Regale mit Büchern dahinter. Er ging einige Schritte ins Innere des Hauses, und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, als er sie losließ.
    »Hallo? Ist jemand hier?«
    Niemand antwortete. In der Stille konnte er die Rufe der Händler erneut vernehmen, doch so gedämpft, als hätte sich das Haus weit vom Alten Markt fortbewegt. Etwas Licht floss in einiger Entfernung durch den Spalt einer weiteren Tür, die sich rechts vom Tresen am gegenüberliegenden Ende des Raumes öffnete.
    »Schon gut, schon gut! Ich komme ja!«, sagte eine Stimme. Sie gehörte zu einer Gestalt, deren Umriss nun im Türrahmen zu sehen war. Die Helligkeit des Zimmers, aus dem sie gekommen war, erschwerte es dem Priester, ihr Gesicht zu erkennen. Erst als sich die Gestalt mit einer Laterne in der Hand dem Tresen näherte und gemächlich eine zweite Öllampe anzündete, erleuchtete ein matter Schein den Raum und damit auch die Person.
    Es war ein nicht mehr ganz junger Mann mit langen blonden Haaren, die ihm in einer wilden Mähne bis über die Schultern fielen. Er trug einen dunkelroten Morgenmantel, dessen nachlässig geknoteter Gürtel sich allmählich zu öffnen begann. Seine Augenlider hingen schwer und wie erschöpft herab, aber sein Blick blitzte aufmerksam und wach.
    Pándaros schätzte, dass der Mann wohl im gleichen Alter sein mochte wie er selbst. »Es tut mir leid, wenn ich störe. Ich wusste nicht, dass Euer Laden geschlossen ist.«
    »Ich kann den Trubel vor einem hohen Feiertag nicht ausstehen«, entgegnete der Mann. Er stellte die Laterne auf den Tresen neben die Lampe und wandte sich seinem Besucher zu. »Die Leute rennen mir zwar den Laden ein, aber abends bin ich so erledigt, ich kann das Fest kaum genießen. Da schließe ich an einem Tag wie heute lieber.«
    »Aber Ihr verpasst ein gutes Geschäft«, bemerkte Pándaros.
    Der Mann zuckte die Achseln. Er blickte an sich herab, bemerkte den lockeren Knoten seines Gürtels und zog ihn straffer. »Und wenn schon. Ich habe mein Auskommen, ob ich heute nun etwas verkaufe oder nicht.«
    »Seid Ihr Gersan?«, wollte der Priester wissen und trat etwas näher, um sein Gegenüber genauer in Augenschein zu nehmen. Etwas Seltsames lag in dessen Miene, eigentlich sogar in seiner ganzen Erscheinung, aber Pándaros konnte nicht ergründen, was genau es war.
    Der Mann nickte, ein säuerliches Lächeln auf den Lippen. »Der bin ich, stets dem Orden von T´lar zu Diensten.« Seine Augen wurden schmal. »Aber vielleicht verratet Ihr mir jetzt, wie Ihr hier hereingekommen seid. Ich sagte doch, dass mein Laden heute geschlossen ist. Wenn Ihr der Tür auch nur einen einzigen Kratzer verpasst habt ...«
    »Sie war offen!«, fiel Pándaros ihm empört ins Wort. »Sehe ich so aus, als würde ich in Häuser einbrechen?«
    Gersan schritt an ihm vorbei, ohne zu antworten. Er trat an die Eingangstür und zog sie auf, um sowohl das Schloss als

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