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Runterschalten!

Runterschalten!

Titel: Runterschalten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Sponagel
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Erleichterung oder mit langfristigen Mitteln – letztere zielen entweder auf eine Veränderung der Stresssituation (Ihr neues Ziel!) oder auf eine Wahrnehmungsoder Perspektivveränderung bei Ihnen selbst. All das braucht Fertigkeiten Ihres Steuermanns, die situationsbedingt allerdings nicht mehr erwartbar sind. Die Wahrnehmung des inneren Navigators ist unter Stress stark eingeengt, er wird zum „Notfall-Drifter“, denn jetzt übernimmt ein Programm die Kontrolle, das aus der Steinzeit stammt: Eine Herde Mammuts naht, und blitzschnell stellt der Körper Energien bereit, um entweder zu fliehen oder zu kämpfen. Unter Echtzeit-Bedingungen nahen vielleicht hunderte von E-Mails – Flucht und Kampf sind in der stressauslösenden Situation nicht möglich. Die unter Stress produzierten Energien werden bestenfalls irgendwann später abgebaut oder eben gar nicht und fangen an, Ihnen zu schaden.
    Obwohl es Patentrezepte gegen Stress nicht gibt, wissen wir alle, wie es geht: Mehr Bewegung und Entspannung, das hilft, kostet allerdings Zeit. Bewegung unterstützt den Abbau der „Stresshormone“. Und zum Thema Entspannung wissen wir inzwischen: Meditation ist besonders effektiv, auch wenn Echtzeit-Menschen da die Stirn runzeln mögen und Räucherstäbchen-Esoterik vermuten.
    Meditation hilft. Mit Versuchen im Kernspintomografen haben Neurowissenschaftler nachgewiesen, dass Meditation als einzige Methode nach drei Monaten regelmäßiger Anwendung stressbedingte Schäden im Gehirn beheben kann. Dazu muss man kein buddhistischer Mönch sein, wie die Frankfurter Psychologin und Yogalehrerin Britta Hölzel in ihrer Doktorarbeit belegt hat: Auch wer noch nie zuvor meditiert hat, kann Stress mit Meditation nachweislich abbauen. Ein Ausweg aus der Stressfalle, der mit vergleichsweise geringem Aufwand – nur etwas Zeit und Meditieren lernen – verbunden ist.
    Wenn Sie abgesehen von Bewegung und Meditation etwas gegen Ihren Stress tun wollen, kommt es darauf an, Ihre ganz eigenen Stressoren zu erkennen. Dazu kann Ihnen das Stress-Barometer Unterstützung bieten. Inwieweit kommt der Stress von außen und inwieweit tragen Sie selbst zu der Interpretation „Das ist Stress“ bei?
Möglichkeiten zur Stressbewältigung
    Ein Programm zur Bewältigung von Stress muss immer individuell sein, deshalb hier nur ein paar allgemeine Tipps in diese Richtung:
    Langfristige Veränderung:
Analysieren, was den Stress auslöst
Stress ausschalten, Problemlösung
Stress reduzieren, z.B. durch Zeitmanagement, Delegieren
Stress vermeiden
Meditation, Bewegung, Entspannung
Einstellungsänderung, Perspektivänderung
Zufriedenheitserlebnisse
    Kurzfristige Veränderung:
Spontane Entspannung
Perspektiv-Änderung, Wahrnehmungslenkung
Kontrollierte Abreaktion
    Ãœbung Nr. 4: Stress-Barometer: Wie viel und welchen Druck möchte ich loswerden?
    Um zu messen, wie viel Druck Sie loswerden wollen oder können, wartet hier ein Stress-Barometer auf Sie. Aber eine Warnung vorweg: Wenn Stress Ihr Lebenselexier ist, wird die ganze Fragerei nichts nutzen. Dann sind Sie ein „Workaholic“ und können mit gut gemeinten Fragen und Programmen zur Stressreduktion nicht viel anfangen. Sie können das später testen. Dann hilft, das hatten wir ja schon festgestellt, nur der Schiffbruch – Ihr Steuermann wird nicht mehr nützlich sein.
    1.
Fragen Sie sich als Erstes, was – einmal abgesehen von Ihrer Geschäftigkeit – an Ihnen liebens- und schätzenswert ist? Wofür kann man Sie gern haben, wenn der ganze Stress oder Teile davon weg sind? Wer oder was sind Sie ohne Stress?
    Ein Klient formulierte das folgendermaßen: „Ich kann gut mit Menschen umgehen und lache gern, auch über mich selbst. Meine Familie mag das, besonders meine Frau. Die Kollegen aber auch. Karriere, das interessiert mich nicht mehr. Eines Tages kam ich aus dem Urlaub zurück und hatte den Titel „Direktor“. Ist mir ehrlich gesagt egal. Ich möchte nur einfach meinen Job ordentlich machen und dafür in ein paar Jahren erinnert werden. Durchschnittlich gut sein, das reicht mir.“
    2.
Welche Formen der Anerkennung (und von wem) bringt Ihnen der Stress momentan, auf die Sie sonst verzichten müssten? Welche sonstigen Vorteile hat dieses Stressleben? Würden Sie zum Beispiel Ihre Freunde wirklich gern öfter sehen oder ist Ihre „Zeitnot“ nur ein

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