Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
ich. Setze es jetzt doch bitte auch mal ein!«
Nan versteifte sich. »Wenn wir hier fertig sind, könntest du dann bitte so nett sein und deine Wohnung verlassen?«
Ich nickte. »Ja, ich bin fertig«, erwiderte ich, ging ins Wohnzimmer zurück und ohne ein weiteres Wort zur Wohnungstür. Die Zeit würde zeigen, ob ich meine Drohungen wahr machen und meiner Schwester eine Lektion erteilen müsste. Ich hoffte sehr, ich käme darum herum.
I ch brauchte meine Sachen, und ich musste meinen Pick-up verkaufen. Noch mal würde er so eine weite Strecke nicht packen. Cain hatte ihn in der letzten Woche gecheckt, nachdem ich eine Panne gehabt hatte, und gesagt, er könne ihn herrichten, sodass ich noch einige Zeit damit fahren könne. Allerdings hätte ich die Kosten dafür niemals aufbringen können. Und ich fand, ich konnte Granny Q oder Cain schlecht anrufen und sie bitten, mir meine Sachen zu schicken und meinen Pick-up zu verkaufen. Sie verdienten eine Erklärung … Oder zumindest Granny Q tat es. Sie hatte mir ein Dach über dem Kopf gewährt und mich drei Wochen lang durchgefüttert. Ich würde noch mal nach Sumit zurückmüssen, um mein Zeug zu holen und um mich bei Granny Q persönlich zu verabschieden. Woods hatte mir noch ein paar Tage Zeit zum Eingewöhnen gegeben, ehe es mit der Arbeit wieder losgehen sollte.
Bethy hatte sich am Vortag freigenommen, um mir bei Behördengängen zur Seite zu stehen. Es wurde Zeit, dass ich einen Frauenarzt aufsuchte, aber dafür brauchte ich erst einmal eine Versicherung. Heute hatte ich sie dabei belauscht, wie sie Jace gesagt hatte, sie würde sich schon auf ihr abendliches Date freuen. Seit sie mich aus Sumit zu sich geholt hatte, hatte ich sie total in Beschlag genommen. So allmählich war mir das unangenehm. Eigentlich konnte ich genauso gut mit dem Bus nach Sumit fahren. Die Fahrtkosten waren erschwinglich, und ich müsste Bethy nicht damit behelligen. Ich öffnete Bethys Laptop, um nach dem Busfahrplan zu googlen.
Ein Klopfen an der Tür unterbrach mich dabei. Als ich öffnete, stand mir zu meiner Überraschung Rush gegenüber, die Hände in die vorderen Jeanstaschen geschoben und mit einem seiner eng anliegenden T-Shirts angetan. Er griff nach seiner Pilotensonnenbrille und nahm sie ab. Ich wünschte, er hätte das gelassen. Das silberne Schimmern in seinen Augen im Sonnenschein war noch atemberaubender, als ich es in Erinnerung hatte.
»Hey! Ich habe Bethy im Klubhaus getroffen, und sie hat gesagt, du seist hier«, erklärte Rush. Er war nervös. So kannte ich ihn gar nicht.
»Ja … äh … Woods hat mir noch ein paar Tage Zeit gegeben, damit ich meine Sachen aus Sumit holen kann, bevor ich wieder zu arbeiten beginne.«
»Du hast deine Sachen noch gar nicht dabei?«
Ich nickte. »Genau. Ich wollte ja eigentlich gar nicht hierbleiben und habe nur Klamotten für eine Übernachtung mitgenommen.«
Rush zog die Brauen zusammen. »Aber wie willst du denn dort hinkommen? Ich habe deinen Pick-up nirgends gesehen.«
»Ich habe im Internet gerade geschaut, wo hier die nächste Bushaltestelle ist.«
Rushs Brauen zogen sich noch mehr zusammen. »Die liegt vierzig Minuten weit entfernt am Fort Walton Beach.«
Das war ja gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.
»Blaire, eine Busfahrt ist nicht sicher. Der Gedanke, dass du mit dem Bus fahren willst, gefällt mir gar nicht. Ich bringe dich hin, okay? Bitte! Auf die Art bist du viel schneller dort, und kosten tut’s auch nichts. Du könntest Geld sparen!«
Ich sollte mit ihm fahren? Die ganze Strecke bis Sumit und wieder zurück? Ob das eine gute Idee war?
»Ich weiß nicht …« Ich war hin- und hergerissen. Mein Herz war nicht bereit für so viel Rush.
»Wir müssen ja nicht mal miteinander reden … oder doch, wenn du magst. Du darfst auch die Musik aussuchen, und ich meckere nicht herum, Ehrenwort.«
Wenn ich mit Rush angefahren kam, dann würde Cain keinen Streit anzetteln. Oder vielleicht gerade deswegen? Er könnte Rush etwas über meine Schwangerschaft ausplaudern. Aber würde er das? Ich hatte meine Schwangerschaft gegenüber Cain nie bestätigt.
»Schon klar, du kannst mir nicht verzeihen, dass ich dich belogen habe«, sagte Rush. »Darum bitte ich dich auch gar nicht. Du weißt, dass es mir leidtut und ich alles ungeschehen machen würde, wenn ich es nur könnte. Bitte, Blaire, betrachte mich einfach als einen Freund, der dir einen Gefallen tun und dich gleichzeitig vor irgendwelchen Verrückten
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