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Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Titel: Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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wollte partout nicht mit der Sprache herausrücken, wer der Vater war. Ich war das alles schon ziemlich leid, als Rebecca zu Besuch kam.« Sein Blick wurde weich, und er schloss kurz die Augen. Noch nie hatte dieser Mann vor mir so seine Gefühle offenbart.
    »Sie war umwerfend. Langes blondes Haar wie von Engeln gesponnen. Die größten grünen Augen, die ich je gesehen hatte, und unglaublich süß! Sie liebte dich. Ihr gefiel es nicht, dass deine Mutter dich ständig zu Dean abschob. Sie fürchtete, du könntest bei einem Haufen Rockstars nicht gut aufgehoben sein. Wenn deine Mutter ausging, passte sie auf dich auf. Sie machte dir diese Pfannkuchen mit Micky-Maus-Ohren, die du so gern mochtest. Ich fühlte mich zu ihr hingezogen und konnte nicht gehen. Eine Weile nutzte deine Mutter uns beide aus. Rebecca blieb, weil sie sich um dich Sorgen machte. Und ich blieb, weil ich mich in Becca verliebt hatte.« Da hatte mir meine Mutter eine ganz andere Geschichte erzählt. Hatte mich all die Jahre etwas ganz anderes glauben machen wollen. Doch nun, da ich Blaire kennengelernt hatte … mich in sie verliebt hatte … da klang Abes Version viel plausibler!
    »Eines Nachts kam deine Mutter betrunken nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch nicht lange schwanger, und sie verkündete, dass Dean auch der Vater von Nan wäre. Ich war wütend, dass sie getrunken hatte, und noch wütender, dass dein Vater ihr das noch mal angetan hatte, ohne dafür auch geradestehen zu wollen. Also rief ich ihn an und sagte, ich wolle mit ihm sprechen. Das Gespräch verlief denkbar schlecht. Er sagte, das Kind sei nicht von ihm. Wenn es das wäre, dann würde er es definitiv anerkennen, aber dem sei nun mal nicht so. Georgianna hätte schon seit über einem Monat mit dem Leadsänger von Slacker Demon geschlafen. Das Kind sei also von Kiro, und, na ja, wenn du dich erinnerst, du hattest Kiro in deiner Kindheit öfter um dich. Dass er zum Vater nicht taugt, müsste dir also ziemlich klar sein.«
    Kiro war Nans Vater? Verschiedene Erinnerungen stiegen in mir hoch, und ich vergrub das Gesicht in den Händen. Kiro, der noch spät bei uns vorbeikam und meine Mutter anschrie und fluchte, sie hätte ihm sein Kind gestohlen. Kiro, der meine Mutter eine billige Schlampe nannte und sagte, er hoffe, »sein Mädchen« würde nicht auf dieselbe Art enden. Ich hatte das alles ganz vergessen. Oder vielleicht hatte ich es auch einfach verdrängt.
    »Becca und ich kamen uns dadurch näher. Dean nahm dich und schwor, er würde sich um das kümmern, was zu ihm gehörte. Und nachdem deine Mutter uns eines Abends beim Küssen erwischt hatte, stieß sie Becca unter üblen Beschimpfungen, die ich hier nicht wiederholen möchte, eine Treppe hinunter und sagte, wir sollten sofort das Haus verlassen. Und das taten wir auch. Becca weinte viel, auch weil sie sich Sorgen um dich machte. Sie hat sich immer um dich gesorgt.«
    Als er von Becca erzählte, hatte ich die ganze Zeit Blaires Gesicht vor Augen. Ihr süßes, unschuldiges Gesicht, und mir wurde es schwer ums Herz.
    »Ich bat Becca, mich zu heiraten. Sie sagte Ja. Einige Wochen nach unserer Hochzeitsreise entdeckten wir, dass sie mit Zwillingen schwanger war. Diese Mädchen waren mein Ein und Alles. Ich betete sie an, und ihre Mutter liebte ich über alles. Kein Tag verging, an dem ich für dieses Leben nicht dankbar war.« Er hielt inne und unterdrückte ein Schluchzen.
    »Eines Tages dann fuhren Val und ich vom Einkaufen zurück. Wir hatten ihr neue Sportschuhe besorgt. Ihre Füße waren den Sommer über gewachsen, Blaires dagegen nicht. Die beiden sahen fast gleich aus, aber allmählich schälte sich heraus, dass Blaire die Kleinere von den beiden sein könnte. Wir alberten herum und sangen beim Lied irgendeiner Boyband mit. Ich übersah … ich übersah eine rote Ampel. Ein Pick-up erfasste uns mit einer Geschwindigkeit von achtzig Meilen pro Stunde auf Vals Seite.« Er verstummte, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg und schluchzte auf.
    »Ich verlor mein kleines Mädchen. Ich hatte nicht aufgepasst. Mit ihr verlor ich meine Frau, die mir nicht mehr ins Gesicht sehen konnte, und meine zweite Tochter, die nur noch eine Hülle des Mädchens von einst war. Dann kreuztest du mit diesem Foto von Nanette auf, und anstatt dass ich es aussaß und der Vater war, den meine Mädchen brauchten, ergriff ich die Flucht. Ich redete mir ein, sie würden mehr verdienen, als ich ihnen geben konnte. Ich würde nie

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