Ryan Hunter - This Girl Is Mine
Spiel ist dämlich“, sagte Rachel und verzog dabei angewidert das Gesicht.
Philip ignorierte sie und warf mir einen enttäuschten Blick zu. „Du willst nicht? Mit dieser hübschen jungen Frau als Trinkpartnerin?“
Sie war hübsch. Doch darum ging es mir nicht. „Ich trinke nicht mit ihr.“
„Warum nicht? Ist sie schüchtern?“
Vielleicht war sie das sogar, doch wen kümmerte das schon. Vor allem war Liza etwas Besonderes. „Sie ist zu nett“, antwortete ich und hoffte, dass er es verstehen würde. In diesem Moment bemerkte ich erst, wie Liza mich anstarrte, und sie sah alles andere als begeistert aus.
„Ach so, dann ist sie also prüde?“, schlussfolgerte Phil total falsch.
Das nahm Liza nicht einfach so hin. „Ich bin nicht prüde! Und rein zufällig stehe ich neben euch, also tut nicht so, als könnte ich euch nicht hören. Wovon zum Teufel redet ihr?“
Ich streichelte ihre Wange mit meinen Fingerknöcheln und hoffte, dass sie das besänftigen würde. „Sie ist anständig“, verbesserte ich Philip.
„Ja, und anständig ist nur ein beschissenes Wort für zimperlich“, brummte Liza beleidigt. „Warum willst du mit mir nicht dasselbe machen, das du offenbar auch mit anderen machst, wenn du hierher kommst?“
Ach, Mädel, wenn du nur wüsstest, wie gerne ich dieses Spiel mit dir spielen würde. Nach allem, was ich in ihrem Tagebuch gelesen hatte, konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie meine Abweisung sie kränken würde. Das machte sie sehr verwundbar und mir wurde plötzlich klar, wie verlockend ich diese Verletzlichkeit an ihr fand. Ich dachte immer, ich würde den starken Typ Mädchen vorziehen. Frech und selbstbewusst, was Liza auf jeden Fall sein konnte, wenn sie gerade wollte. Doch diese verwundbare Seite an ihr zog mich mehr an als alles andere an ihr.
Und dennoch konnte ich das nicht einfach so ausnutzen. Der erste Kuss sollte für jeden ein romantischer Moment sein. Etwas, woran Liza sich ihr ganzes Leben lang erinnern sollte … mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie würde mich hassen, wenn ich ihr diesen Moment verderben würde. Aber zum Teufel nochmal, wenn ich ihren süßen Schmollmund betrachtete, konnte ich der Versuchung kaum widerstehen.
„Du weißt nicht, was du da verlangst, Matthews“, grollte ich.
„Tja, es herauszufinden wird mich wohl kaum umbringen, oder?“
Es würde sie nicht umbringen, aber sie würde mich umbringen, falls ich die Sache vermasselte. Ihr Blick hing an meinen Augen. Oh Mann …
Na schön. Was also, wenn ich es einfach wagen würde? Wenn ich die Sache richtig anpackte, würde sie bestimmt Gefallen daran finden. Und auch an mir .
Ich atmete tief ein und sagte dann langsam, „Also gut. Aber vergiss nicht, ich habe dich gewarnt.“
Liza sah aus, als wüsste sie gerade nicht, ob sie lieber stur sein oder die Hosen gestrichen voll haben sollte, wegen dem, was ich in einer Minute mir ihr anstellen würde. Tja, Angst musste sie ganz sicher nicht haben. Die Mädchen, mit denen ich bisher aus gewesen war, tuschelten nicht umsonst untereinander, dass ich gut küssen konnte.
Ich nickte kurz zu Phil, woraufhin er die beiden Gläser mit Tequila füllte und amüsiert grinste. Als mein Glas erst halbvoll war, nahm ihm Rachel die Flasche aus der Hand meinte: „Das ist genug für ihn.“
Mir war’s recht. Phil hätte Wasser in das Schnapsglas füllen können und es hätte mir nichts ausgemacht. Bei diesem Spiel war nämlich nicht der Tequila die Hauptzutat, sondern die halbe Limettenscheibe, die er gerade oben auf das Glas legte.
Während meine Vorfreude wuchs, sah Liza aus, als wäre sie bereit einen Rückzieher zu machen. Ich versuchte sie mit einem kleinen Lächeln vom Gegenteil zu überzeugen, denn ich wusste ja, dass es die wildesten und süßesten Fantasien in ihr hervorrufen würde. Genau das Richtige, um sie einzustimmen. „Das ist deine letzte Chance. Bist du immer noch dabei?“
„Ich muss das nicht trinken, oder?“, piepste sie unsicher.
„Nein, musst du nicht. Der Tequila ist für mich“, versicherte ich ihr und hoffte, sie würde ihren Mut beibehalten. „Du hilfst nur mit der Limette.“
Sie warf einen kurzen Blick auf die saftige Frucht und nickte. „Dann bin ich dabei.“
Das war mein Stichwort. Schmunzelnd nahm ich die Limette von Glas, stieß mit Phil an und hielt Liza die saure Frucht hin. „Beiß!“
„Wie bitte?“
„Beiß zu.“ Ich stellte das Glas noch einmal kurz ab und drehte die Baseballkappe auf meinem Kopf
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