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Rywig 04 - Die Glücksleiter hat viele Sprossen

Titel: Rywig 04 - Die Glücksleiter hat viele Sprossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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und schwitzend unter einem Baum, der einen spärlichen Schatten spendete. Die drei, vier jüngsten der Gesellschaft wanderten hoch auf einem schmalen, steilen Pfad nach oben zu einem Punkt, von dem man die ganzen Murchinson Falls auf einmal überblicken konnte.
    Ja, wir standen an den Murchinson Falls, und ich mußte mich wieder selbst in den Arm kneifen. Ich, Sonja Brunner, geborene Rywig aus Norwegen, stand mitten in Afrika und ließ mich kühlen und besprühen von der staubfreien, wohltuenden Dusche vom Nil -vom Nil, der hier seine gewaltigen Wassermassen über die Felsen schleuderte, mit Brausen und Getöse und schneeweißem Schaum.
    Es war überwältigend. So überwältigend, daß ich für ein paar Minuten die quälende Hitze vergaß.
    Dafür merkte ich sie nachher im Auto. Die Sitze waren so glühend heiß, daß sie uns beinahe den Allerwertesten versengten!
    Jetzt ging es in den letzten unserer fünf Nationalparks: in den Murchinson Park. Ich mußte an meine erste Begegnung mit einem Elefanten denken, damals, im vorigen Jahr. Wie waren wir aufgeregt gewesen! Und hier - hier sahen wir Herden mit 40 - 50 Tieren. Du großer Gott, was für ein Reichtum, wie hatte der liebe Gott doch seine Gaben mit verschwenderischer Hand hier ausgestreut!
    Giraffen - Uganda-Kobs, - Löwen - Büffel - - gute alte Bekannte, aber immer wieder herrlich zu sehen.
    Dann mit einer Autofähre über den Nil, und da oben - da lag unser letztes Lodge, das große, bekannte Paraa Lodge. Es war mir beinahe zu elegant, hatte so wenig mit der unberührten Natur zu tun. Außerdem wimmelte es nur so von Menschen. Aber -selbstverständlich war es herrlich, wieder ein schönes, kühles Zimmer mit Klimaanlage zu haben und vor allem ein Bad! Heiko und ich liefen um die Wette, um zuerst unter die Brause zu kommen, mit dem Resultat, daß wir uns darunter trafen!
    Am Abend, als es schon ganz dunkel war und der blauschwarze Himmel mit seiner liegenden, kahnförmigen Mondsichel und Millionen Sternen sich über uns wölbte, versammelten sich alle Hotelgäste auf der großen Terrasse. Da wurden ganze Schweine am Spieß gebraten, da wurden Hähnchen gegrillt, und ein großes kaltes Buffet war aufgebaut. Wie hat das geschmeckt, und wie war es stimmungsvoll! Fünf pechschwarze Afrikaner machten Volksmusik und sangen.
    Nachher schlichen die Hyänen vor der Terrasse herum und holten sich die Reste. Als sie fertig waren, war alles blitzblank. Ein Müllabfuhrproblem existierte hier anscheinend nicht.
    Frau Robinson kam mit ihrer Kaffeetasse in der Hand und setzte sich zu Heiko und mir.
    „Störe ich, Kinder?“
    „Um Gottes willen - schrecklich nett, daß Sie kommen. Es ist nur so traurig, daß wir uns bald trennen. Sonst - “ ich biß mich auf die Lippe.
    „Na, was wollten Sie sagen? Sonst sind Sie ganz froh, daß Sie die Meute loswerden?“
    „You said it!“
    „Und ich darf mich selbst als eine Ausnahme betrachten?“
    „Und ob!“ riefen Heiko und ich gleichzeitig.
    „Das ist aber beruhigend. Ich habe nämlich etwas vor, was Sie betrifft. Nein, jetzt ist es zu spät - aber es wäre sehr schön, wenn Sie sich in Entebbe für - sagen wir zwei Stunden - freimachen könnten. Ich möchte gern in Ruhe etwas mit Ihnen besprechen.“
    „Selbstverständlich, gnädige Frau! Wir werden ja einen ganzen Tag in Entebbe haben, ohne Programm, es geht uns gar nichts an, ob die Gäste in den Botanischen Garten gehen oder nach Kampala fahren oder im Schwimmbecken rumplanschen. Wir stehen jederzeit zur Verfügung, nicht wahr, Sonnie?“
    „Und ob!“ sagte ich wieder.
    „Was hat sie wohl vor?“ wunderte ich mich, als wir dabei waren, ins Bett zu gehen. „Worüber, glaubst du, will sie mit uns sprechen?“ „Das ist doch klar wie Kloßbrühe! Sie borgt uns ihren Wagen, diese gute Fee, dann ist es doch sonnenklar, daß sie uns über die Fahrt und alle Vorsichtsmaßnahmen aufklären wird. Du, was können wir bloß für sie tun, um unsere Dankbarkeit zu zeigen?“
    „Wir werden es uns überlegen - nanu, was machst du denn da?“ „Rücke mein Bett“, sagte Heiko energisch. „Ich gewöhne mich
    nie an diese blödsinnige Sitte hier im Lande. Die Innenarchitekten rechnen anscheinend nicht damit, daß ein Ehemann in seine Frau verliebt sein kann! Wenn das nicht der Beweis dafür ist, daß wir uns in einem Entwicklungsland befinden!“
    Dann standen die Betten so, wie Heiko sie haben wollte, und ich schlief ein mit meinem Kopf auf seiner Schulter.
    Ich weiß nicht, wie

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