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Rywig 10 - Machst Du mit Senta

Titel: Rywig 10 - Machst Du mit Senta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Aktionsradius. Sie ist ja mit Heiko sehr viel geflogen.
    „Nun ja“, tröstete Rolf sie. „Heiko wird schon wissen, was er tut, und wenn es so ist wie du meinst, Sonja, sollst du nur froh sein, daß er oder vielmehr sein Biberfreund nicht bei stockfinsterer Nacht fliegen will!“
    „Ich bin wohl ein bißchen zu ängstlich“, gab Sonja zu. „Seit ich damals in Australien den Schock hatte - als ich durch die Zeitung von dem Autounfall erfuhr, und sechs Stunden lang nicht wußte, ob Heiko am Leben war - Kinder, das waren die sechs schrecklichsten Stunden meines Lebens!“
    „Dafür erlebtest du vielleicht die glücklichsten Sekunden deines Lebens, als du ihn quicklebendig vorfandest“, meinte ich.
    „Das kann ich dir sagen! Ich heulte wie ein Schloßhund vor Erleichterung! - Nun ja, wir können ja nichts machen außer Essen gehen und uns nachher zum Schlafen hinlegen. Wir müssen morgen scheußlich früh auf!“
    „Sonnie, wer verteilt die Kabinen an Bord?“
    „Die Liste ist schon fertig, ich habe sie hier - wieso fragst du? Du führst wohl schon wieder was im Schilde?“
    „Grade das tu ich. Das sind ja lauter Vierbettkabinen, nicht wahr? Können wir nicht ein bißchen umbauen? Ich wollte gern, daß Isabel und Frau Lander mit Fräulein Asmundson und der Nichte zusammenkommen.“
    „Na, willst du noch mehr Freundschaften stiften? Ja, das läßt sich wohl machen. warte mal. dann müssen wir beide die Damen Hacker und Franzen zu uns nehmen. oder möchtest du lieber Frau Tesman und Fräulein Rothbaum?“
    „Tesman und Rothbaum! Unbedingt. Fräulein Rothbaum ist sehr nett, und du und ich erst recht! Doch, das sind wir. Du brauchst dich nicht zu räuspern, Rolf. Und Frau Tesman soll mit netten Menschen zusammenkommen. Und du, Rolf, du sollst zu Herrn Tesman zusammen mit Doktor Scherning und Herrn Birkental, also drei, die Herrn Tesman beeinflussen können. Tu deine Pflicht, Rolf!“
    „Du lieber Himmel, was habe ich für ein intrigantes Weib gehei-ratet“, seufzte Rolf.
    Es klopfte. Herr Weiden kam, um uns mitzuteilen, daß es in zwanzig Minuten Essen geben würde.
    „Übrigens habe ich mich mit meinem lieben Zimmergenossen verkracht“, erzählte Herr Weiden. „Zuerst hat er über das Hotel gemeckert und ich versuchte, ihm klarzumachen, daß die Stadt seinetwegen nicht ein neues und feineres Hotel bauen könnte. Dann war das Zimmer zu klein, dann war es zu laut, dann war das Wasser im Bad ihm nicht heiß genug. Na, das ginge ja alles noch, an so was bin ich gewohnt.“
    „Und was brachte den Becher zum Überlaufen?“ fragte ich.
    „Der Kerl hat häßlich über Isabel gesprochen, und das dulde ich nicht! - Und mit dem Typ soll ich ein gemeinsames Zimmer haben! Nun ja, also in zwanzig Minuten Essen, und passen Sie auf mich auf, daß ich nicht mit dem Bratenmesser auf Herrn Balberg losgehe!“
    Als Rolf und ich uns in unserem Zimmer ein bißchen zurechtmachten, sagte er: „Sentachen, ich möchte etwas vorschlagen.“
    „Wetten, daß du genau das sagen wirst, woran ich denke“, sagte
    ich.
    „Was denkst du?“
    „Daß Sonja dir leid tut, und du würdest vorschlagen, daß ich in ihrem Zimmer schlafe, damit sie nicht allein ist. Und dann könnte Herr Weiden zu dir kommen.“
    „Gedankenleserin“, sagte Rolf und küßte mich. „Also, dann machen wir es so - Sonja ist glücklich und Herr Weiden auch. Das ist doch ein Opfer wert! Denn für mich ist es ein Opfer, das kann ich dir sagen!“
    „Und was glaubst du, ist es für mich?“ flüsterte ich und legte meine Arme um seinen Hals.

Bruchlandung
    Sonja konnte nicht schlafen. Wir hatten gute Nacht gesagt und das Licht ausgemacht, aber ich hörte es ihrem Atmen an, daß sie nicht schlief. Dann machte ich kurzerhand die Nachttischlampe an und plauderte ein bißchen mit ihr. Ich versuchte, ihr klarzumachen, daß diese Verspätung gar nichts zu bedeuten hätte: „Warum sollte etwas passiert sein. Und der Sonnenaufgang. Vielleicht war ihm in der Eile beim Telegrammaufgeben nichts Besseres eingefallen, weil er die Uhrzeit nicht ganz genau sagen konnte. Oder er hat es so formuliert, damit du weißt, daß er ganz bestimmt rechtzeitig zur Abfahrt des Schiffes da sein würde.“
    „Du hast wahrscheinlich recht“, sagte Sonja leise. „Es ist bestimmt nur die Angst von damals in Australien, die mir wieder einen Streich spielt. Jetzt sollst du schlafen, Sentachen.“
    „Und du?“
    „O ja, ich auch. Selbstverständlich.“ Ich sah sie an. Und ich war sehr

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