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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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bedeutete, dass Missy und Eric sich selbst überlassen gewesen waren …
    War das möglich? Hatte Flannagan die Schicht allein übernommen? Oder hatten die beiden anderen ihn abgeschüttelt, um ihre grauenvolle Tat begehen zu können? Oder, was wahrscheinlicher klang, war er der Mörder und zum Tatort zurückgekehrt, um sie und Trent glauben zu machen, er sei ebenso überrascht wie sie? Konnte er so gut schauspielern? Seine Reaktion, als er Maeves Leichnam entdeckte, hatte absolut echt gewirkt.
    Der Gedanke an dieses ganz spezielle Sicherheitsteam verursachte Jules eine Gänsehaut – die herrische, geheimnistuerische Missy und der hitzköpfige Eric. Hatte Flannagan nicht ein Gewehr auf dem Rücken gehabt, als er in den Stall gestürmt war? Zum Schutz auf seinem Patrouillengang oder um eine Gruppe CBs bei einem mörderischen Amoklauf anzuführen? Diese Vorstellung ließ ihr das Blut zu Eis gefrieren.
    Nichts ergab Sinn, die einzelnen Teile dieses erschreckenden Puzzles ließen sich einfach nicht zusammenstecken; auf den ersten Blick schienen alle Ecken und Kanten zu passen, aber dann fügten sie sich doch nicht ineinander. Was hatte sie übersehen?
    Denk nach! Die Zeit wird langsam knapp! Wieder ging sie den Einsatzplan durch. Nach Missy und Eric waren Zach Bernsen und Kaci Donahue zusammen mit Kirk Spurrier eingeteilt. Was hatte Lynch in seinen Akten über den Piloten vermerkt? Dass er bei der Air Force gewesen war und zu passiv-aggressivem Verhalten neigte. Noch ein Mann mit einer ausgeprägten Leidenschaft für Waffen.
    Zu schade, dass sie bei all diesen Psychopathenakten keine Unterlagen zu Lynch gefunden hatte, dachte sie. Zweifelsohne war er der Oberpsychopath, der Direktor einer Schule, an der Tod und Zerstörung regierten und die keineswegs, wie so viele glaubten, ein idyllischer Ort der Rehabilitation, Bildung und Hoffnung war.
    »Was für ein Chaos«, murmelte Jules frustriert.
    Mit dem Gefühl, die Zeit würde ihr wie Sand durch die Finger rinnen, trat sie ans Fenster und spähte hinaus in die stille Nacht. Die Oberfläche des Lake Superstition war dunkel wie Obsidian, das gefrorene Ufer glitzerte weiß von Eis und Schnee. Das Wasserflugzeug war noch immer fest vertäut, umgeben von Eis. Sie dachte daran, wie sie Spurrier gestern im Laufe des Tages auf dem Anleger entdeckt hatte. Mein Gott, es kam ihr vor, als wäre es vor einer Ewigkeit gewesen! Spurrier war damit beschäftigt, das Flugzeug von Schnee und Eis zu befreien, Tim Takasumi, Ethan Slade und Zach Bernsen hatten ihm dabei geholfen.
    Jules ließ den Blick über die Mitte des Sees gleiten und fragte sich, ob in seinen Tiefen wohl die Waffe versenkt war, mit der Drew Prescott erschlagen wurde.
    War es möglich, dass auch Lauren Conways Leichnam am Grund des Sees lag, festgehalten von einem Anker oder einem Betonblock?
    Wo mochte Trent sein?
    Ihr Herz schlug schneller, wenn sie daran dachte, dass er womöglich in Gefahr schwebte.
    »Lieber Gott, bitte mach, dass ihm nichts zustößt«, flüsterte sie und versuchte sich einzureden, er wäre bestimmt vorsichtig. Außerdem hatte er als ausgebildeter Polizist ein spezielles Training genossen.
    Aber dann war da noch Shay. Zumindest sie war in ihrem Zimmer im Wohnheim in Sicherheit.
    Oder?
    Jules wurde das ungute Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte.
    Wenn sie ihre Schwester doch nur erreichen könnte! Es musste doch noch einen anderen Weg als zu telefonieren geben, um mit Shay in Kontakt zu treten!
    Da blieb wohl nur eins: Sie würde sich auf den Weg zum Wohnheim machen müssen. Eine andere Möglichkeit wäre, Adele Burdette aus dem Bett zu jagen. Burdette würde ihr mit Sicherheit offiziell gestatten, nach Shay zu sehen, aber dann hätte sie ihre Karten auf den Tisch legen und zugeben müssen, dass Shay und sie Halbschwestern waren.
    Wen kümmert das schon? Hier geht es um Menschenleben! Du musst etwas unternehmen!
    Ohne noch länger zu überlegen, schnappte sie sich ihre Schneeausrüstung, stieg in ihre Thermohose und zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch.
    Plötzlich wanderten ihre Gedanken wieder zu Trent. Seltsam, wie mühelos ihre Liebe zu ihm wieder entbrannt war!
    Doch das war nicht wirklich überraschend.
    Hatte ihr Ex-Mann Sebastian ihr während ihrer kurzen Ehe nicht immer wieder vorgeworfen, dass sie nie »über den verfluchten Bullenreiter« hinweggekommen sei? Genau das hatte er als Entschuldigung für seine Affäre mit Peri hervorgebracht. Und genau das hatte ihr auch ihre

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