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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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war von einem hell leuchtenden Hof umgeben, der schwarze Himmel voller Sterne.
    Die blinkenden Lichter am Pavillon waren erloschen, doch die Campuslaternen gaben genug Licht, dass sich Shay mühelos orientieren konnte.
    Sie blieb auf den freigeschaufelten, platt getretenen Wegen, in der Hoffnung, dass niemand ihre Spuren bemerken würde, jetzt, da kein Neuschnee mehr fiel. In der eisigen Luft hing der Geruch nach Rauch.
    Shay hastete vorwärts und bog um eine Ecke des Verwaltungsgebäudes. Im Schatten eines Vordachs blieb sie stehen und ließ den Blick über Stanton House, die Gegend rund um die Sporthalle und die Cafeteria gleiten, um den Idioten von Patrouillengängern aus dem Weg zu gehen. Sie wollte weder der dämlichen Missy Albright noch diesem Kauz von Lehrer, Flannagan, erklären müssen, was sie hier zu suchen hatte.
    Nichts.
    Sie war allein.
    Erleichtert stieß sie die Luft aus und machte zwei Schritte vorwärts.
    Knirsch!
    Verdammt! Sie erstarrte. War das ein Schritt gewesen, und wenn ja, woher kam er?
    Ihr Herz fing an zu hämmern.
    Zentimeter für Zentimeter tastete sie sich am Gebäude entlang, zurück auf die andere Seite. Hinter einem schneebedeckten Rhododendron blieb sie stehen und versuchte, sich zu beruhigen. Langsam, lautlos drehte sie sich einmal um sich selbst und überblickte die weiße Landschaft nach allen Seiten hin. Alles war so still, so unheimlich friedlich, der Wind, der durch die Schluchten geheult hatte, hatte sich gelegt.
    Der Campus war wie ausgestorben.
    Keine Menschenseele unterwegs.
    Keine Sicherheitspatrouille weit und breit.
    Nichtsdestotrotz waren Shays Nerven bis zum Zerreißen gespannt, die Muskeln in ihrem Nacken starr vor Anspannung. Sie spürte, dass jemand sie beobachtete, spürte, dass unsichtbare Augen jede ihrer Bewegungen verfolgten.
    Hör auf damit! Lass dich nicht auch noch von der Paranoia anstecken, die hier alle verrückt macht! Geh einfach zu Jules und finde heraus, was sie vorhat, wie sie dich von dieser durchgeknallten Schule nehmen will!
    Sie machte einen Schritt nach vorn.
    Knirsch!
    Das war definitiv ein Schritt, und zwar nicht ihr eigener!
    Mist!
    Sie wirbelte herum und ging in Kampfstellung. Wozu sonst hatte sie jahrelang trainiert? Wenn nötig, würde sie angreifen.
    Vor dem Wohnheim stand jemand.
    Ihre Nackenhaare sträubten sich.
    Da!
    Die Person blickte zu ihr herüber.
    War das etwa Nell Cousineau?
    Diese dämliche Gans stand mutterseelenallein und zitternd vor der Tür zum Wohnheim.
    Was hatte das denn zu bedeuten?
    »Shaylee?«, fragte Nell mit klappernden Zähnen. Erleichterung spiegelte sich auf ihrem verängstigten Gesicht, als sie ihre Mitschülerin erkannte.
    Wie konnte man nur so blöd sein? Nell trug nicht mal eine Skijacke, nur ein leichtes Flanelljäckchen.
    »Schsch!«, zischte Shay.
    »Kannst du mir helfen?«, bat Nell und kam bibbernd näher.
    »Wie bitte?« Das war das Letzte, was Shay jetzt brauchte.
    »Ich komme nicht mehr rein«, flüsterte Nell mit flehendem Blick.
    Na großartig! Shay verließ ihre Deckung hinter dem Rhododendronbusch, sprang auf Nell zu und zerrte sie hinter die schneebedeckten Blätter. »Was zum Teufel machst du hier draußen?«, fragte Shaylee genervt. »Weißt du nicht, dass das gefährlich ist? Deswegen haben wir doch diesen blöden Sicherheitsdienst!«
    »Ja«, sagte Nell, rieb sich die Arme und machte ein Gesicht wie ein Kaninchen in der Falle. »Das alles macht mich noch wahnsinnig. Ich – ich halte es hier nicht länger aus. Ich habe alles versucht, dass mir jemand hilft – Berater, Lehrer, meine Mom …« Ihre Stimme versagte, und Shay befürchtete, sie würde in Tränen ausbrechen. Stattdessen schniefte sie laut. »Ich – ich möchte einfach nur weg, nach Hause.«
    »Nun, das verstehe ich.« Und wie sie das verstand, aber im Augenblick hatte sie einfach keine Zeit für Nells Mätzchen. »Was denkst du dir bloß? Was willst du tun? Durch den Blizzard marschieren?«
    »Im Augenblick schneit es doch gar nicht«, wandte Nell ein, schlang die Arme um sich und blinzelte wie verrückt, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. »Ich dachte, ich könnte vielleicht eins von den Schneemobilen stehlen und damit abhauen.«
    Schneemobile? »Tatsächlich?« Shay war plötzlich äußerst interessiert. Es war das erste Mal, dass sie etwas von Schneemobilen hörte, aber es klang schlüssig. Natürlich musste es in Blue Rock Schneemobile geben. Sie waren die Antwort auf ihre Gebete, stellten sie doch eine

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