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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Dunkelheit um. In der Kirche brannte hinter den hohen Fenstern ein schwaches Licht, aber das war immer zu sehen – es stand für Jesus als »das Licht der Welt«, wie Reverend Lynch gern aus dem Johannesevangelium zitierte.
    Frierend ging sie weiter, fast wie von Sinnen vor freudiger Erwartung und Furcht zugleich. Niemand folgte ihr, natürlich nicht. Sie war nur nervös, weil sie wusste, dass sie gegen die Regeln verstieß.
    In den Zwingern blieb alles still, bis sie beim Pferdestall ankam. Ohne zu zögern, schob sie das quietschende Tor auf und trat ein.
    Warme Luft, vermischt mit dem Geruch nach Pferden, Mist, Staub und geöltem Leder, schlug ihr entgegen. Sie schaltete ihre Taschenlampe an, sorgfältig darauf bedacht, dass der Lichtstrahl nicht auf die Fensterscheiben fiel.
    Mehrere Wallache und Stuten scharrten unruhig mit den Hufen, ab und an drang ein nervöses Schnauben zu ihr herüber, und ein leises, missbilligendes Wiehern erinnerte sie daran, dass sie hier nichts zu suchen hatte.
    Sie schritt durch den betonierten Gang zwischen den Boxen und gelangte zu der Leiter, die zum Heuboden führte. Hier bestand der Boden noch aus den ursprünglichen, rissigen Eichendielen, die mittlerweile uralt sein mussten. Nach kurzem Zögern begann sie die Leiter hinaufzuklettern.
    »He«, flüsterte sie, als sie die fünfte Sprosse erreicht hatte. »Bist du da?«
    Dann wartete sie und lauschte angestrengt in die Dunkelheit.
    Nichts. Sie blinzelte und versuchte, etwas zu erkennen, wagte sogar, den Strahl ihrer Taschenlampe über die Bodendielen, die Futterbehälter und Vorderfronten der Boxen gleiten zu lassen.
    Weiteres missbilligendes Schnauben.
    »Ich bin’s, Nona«, zischte sie.
    Verdammt, immer musste er seine Spielchen mit ihr treiben! Ihre Geduld strapazieren, indem er sie warten ließ, und oft sprang er dann aus einem Versteck heraus auf sie zu, um sie zu erschrecken. Heute Nacht stand ihr gar nicht der Sinn danach. Sie wollte einfach nur, dass er sie umarmte und küsste und ihr die Klamotten herunterriss, um an ihren Brüsten zu knabbern. Allein die Vorstellung, was er alles mit ihr anfangen würde, machte sie schon heiß.
    Sie kletterte die verbliebenen Sprossen hoch und zog sich auf die Dielen. Heuballen waren fast bis unter die Dachsparren aufgetürmt. Über dem höchsten Stapel befand sich ein kleines, rundes Fenster, durch das ein wenig Sternenlicht hereinfiel. Es stand einen Spaltbreit offen.
    Plötzlich vernahm sie aufgeschrecktes Flügelflattern. Eine Schleiereule? Oder … was? Verzweifelt versuchte sie, ruhig zu bleiben, nicht in Panik auszubrechen.
    Verdammt noch mal, du Feigling, das war doch nur ein Vogel.
    Doch was hatte diesen so erschreckt?
    Vielleicht du selbst? Es ist nur eine Eule, Nona. Reiß dich um Himmels willen zusammen! Er will bestimmt keine dumme Gans zur Freundin. Zieh deine Sachen aus. Überrasch ihn. Zeig ihm, dass du kein kleines Mädchen mehr bist.
    Sie kletterte an den Heuballen hinauf zu der Stelle, hinter der sich eine Art Höhle befand, so wie Kinder sie bauten, wenn sie im Heu spielten. Rundherum türmten sich die Ballen, ein alter Schlafsack diente als Unterlage. In ihrem Versteck angelangt, knipste sie die Taschenlampe aus und wartete. Wo steckte er bloß?
    Schließlich kniete sie sich hin, setzte Shaylees Baseballkappe ab und zog sich den Pulli über den Kopf. Dann öffnete sie den Verschluss ihres verhassten BHs. Sie musste sich wirklich mal etwas Verführerisches kaufen, vielleicht einen Push-up von Victoria’s Secret, vorausgesetzt, sie würde jemals aus diesem verdammten Blue Rock rauskommen. Nun, sie würden sicher das Institut gemeinsam verlassen und für immer zusammenbleiben …
    Sie hörte seine gedämpften Schritte unten im Stall, biss sich auf die Lippe und zerrte ihre Jeans herunter, die sie, zusammen mit der Baumwollunterhose, auf den Klamottenstapel vor sich schleuderte.
    »He.« Seine Stimme. So nah.
    Aber … wie war er denn so schnell hier raufgekommen?
    »Das gefällt mir«, sagte er und kniete plötzlich vor ihr, komplett angezogen, das Gesicht in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Er strich ihr mit der Hand über die Seite, und sie erbebte.
    »Warte«, flüsterte sie.
    »Nein«, widersprach er. »Darauf habe ich schon viel zu lange gewartet.« Er zog sie an sich, legte seine große Hand auf ihren Rücken und grub die Finger in ihr Fleisch. Gierig suchten seine Lippen die ihren.
    Mit der Zunge drängte er ihre Zähne auseinander, während er mit der

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