S - Spur Der Angst
freien Hand ihre Brust umfasste, sie betastete, drückte und knetete. Nona schnappte nach Luft, als er sie auf den Schlafsack stieß. Mit geschlossenen Augen verlor sie sich in seiner Berührung, genoss es, wie er ihren Körper erkundete.
»Du schmeckst so süß«, sagte er und leckte an ihrem Mundwinkel, bevor er tiefer glitt, ihre Brust küsste, an ihrer Spitze saugte und mit den Zähnen an ihrer Haut knabberte.
Du liebe Güte, sie wollte ihn, war bereit, sich von ihm nehmen zu lassen.
Ihre Hände zerrten an seiner Kleidung, zogen ihm das Hemd aus, schoben die Hose über seine Hüften. Ihre Fingernägel bohrten sich so tief in seine Pobacken, dass er scharf Luft holte.
»Du willst mich.« Das war eine Feststellung.
»Ja.«
»Du willst es!«
»Ja, ja!«, gab sie zu, als er seine Hand über ihren Bauch und tiefer wandern ließ und mit den Fingern zwischen ihre Beine glitt.
»Gott, bist du heiß!«, flüsterte er.
Er hatte recht. Hitze durchflutete ihren Körper. Das Blut rauschte in ihren Adern, und sie bekam kaum noch Luft. Hier, auf diesem Heuboden, würde er sie nehmen, hier würde sich ihr Leben für immer verändern.
Schwer atmend rieb er sich an ihr und sagte: »Ich kann nicht mehr länger warten.«
»Ich weiß.«
Sie spürte, wie er ihre Knie auseinanderdrängte. »Oh, Baby«, flüsterte er, und seine Stimme zitternd vor Begierde. Der erste Stoß war so schmerzhaft, dass sie aufschrie. Aber er hörte nicht auf. Stieß einfach in sie, bewegte sich auf und ab, rein und raus. Sie hörte ihn ächzen und abgehackt keuchen und darüber hinweg ihr eigenes Stöhnen. Die Welt um sie herum fing an, sich zu drehen, und sie klammerte sich an ihn.
»Das gefällt dir, was?« Seine Stimme klang tief, kehlig. Er stieß fester zu. Schneller. »Sag’s mir.«
»Ja«, flüsterte sie. »Ja!« Es tat noch immer weh, ein höllisches Brennen tief in ihr drin, aber der Schmerz gefiel ihr.
Sie konnte nicht denken, vermochte kaum zu atmen.
Es gab nichts mehr auf der Welt als seine heftigen, beinahe brutalen Stöße.
Nona schloss die Augen und bewegte sich mit ihm, verdrängte den Schmerz, verlor sich im Augenblick.
Plötzlich merkte sie, wie er erstarrte und aufschrie. Vor Ekstase?
Unten im Stall wieherte nervös eines der Pferde, dann stampfte es mit dem Huf auf.
»Was war das?«, fragte er atemlos und drehte sich zu dem Geräusch um. »Was zum Teu–«
Klonk!
Was war das?
Sie hörte etwas splittern und kniff die Augen zusammen, um in dem spärlichen Licht in ihrer Heuhöhle etwas zu erkennen. Plötzlich sackte er mit einem Ächzen auf sie und begrub sie mit seinem Gewicht unter sich.
»He!«, stieß sie erschrocken aus, dann rief sie leise seinen Namen. »Ist alles in Ordnung?« Als sie ihn von sich schieben wollte, streiften ihre Finger sein Haar, und sie spürte, wie etwas Nasses, Warmes daran kleben blieb.
Blut?
Was hatte das zu bedeuten?
Sie spürte, wie sich ihre Eingeweide verkrampften, und versuchte mit aller Kraft, ihn von sich zu wälzen. Versuchte zu schreien, aber auf einmal waren Hände an ihrem Hals. Hände, die zudrückten. Ihr die Luft abschnitten.
Panik durchzuckte sie. Das passierte nicht wirklich. Sie musste träumen. Doch auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, fing sie an zu kämpfen. Trat um sich, kratzte. O Gott, sie bekam keine Luft mehr!
Warum? Weshalb?
Nun verspürte sie nichts mehr als nacktes Entsetzen.
Sie saß in der Falle. Ihr Freund regte sich nicht. Sie versuchte, sich unter ihm wegzurollen, und erblickte flüchtig die Gestalt, deren Hände ihren Hals umschlossen und immer fester zudrückten.
Nein!
Ihr Blick verschwamm, ihr wurde schwindelig.
Sie roch die Ausdünstungen der Pferde, den Staub der alten Scheune und den Geruch von Todesangst, den sie selbst verströmte.
Nein, das durfte nicht geschehen!
Nona nahm all ihre Kraft zusammen und drückte das Rückgrat durch, um sich zur Seite zu rollen.
Ihr Freund rutschte von ihr herunter oder wurde beiseitegetreten, das konnte sie nicht sagen. Ihr Kopf explodierte, und ihr wurde schwarz vor Augen.
Kämpf, Nona! Du musst dich retten!
Sie tastete blind um sich, versuchte, ihre Fingernägel in die Handgelenke des Angreifers zu graben und ihn so zu zwingen, sie loszulassen, um wieder zu Atem zu kommen. Nur ein einziges Mal tief durchatmen!
Doch es war sinnlos. Die grauenvollen Hände drückten nur noch fester zu.
Hilfe! So hilf mir doch jemand!
Ihre Lungen brannten.
Nein! Nein! Nein!
Nona versuchte zu schreien, doch
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