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"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

Titel: "Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab , Angelika Lauriel , Christian Bauer , Heinz Draeger , Martin Frohmann
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sie gedruckt wurden, deren Wert in den Büchern aber unheimlich aufgeblasen war. Heiße Luft. Wenn es nach dem jungen Rösler ging, sollte er einen Kurs belegen, um die Bilanz nach US-amerikanischen Gesichtspunkten zu erstellen. Sie glaubten, er müsste das erst lernen, doch längst schon hatte er sich das Wissen dazu angeeignet. »B etrüger!«, murmelte er. »Alles Aasgeier und Halsabschneider«. Am Hauptbahnhof stieg er aus und rannte zur Saarbahn. Direkt hinter ihm schlossen sich die Türen. Er setzte sich ans Fenster und starrte hinaus.
    Wo waren seine Gedanken stehen geblieben? Ah ja. Die anderen waren die Bösen. Und er? Ich bin Rost! Etwas, was man mit einer Stahlbürste abkratzen und mit Schutzfarbe versiegeln muss. Störendes Eisenoxid, das die Streben des Eiffelturms zum Einsturz bringen kann.
    Der Vergleich gefiel ihm. Jetzt bloß keinen Fehler b egehen. Als er die Zeitung sorgfältig zusammengelegt hatte, war die Bahn am Riegelsberger Rathaus vorbeigefahren. So ein Ärger. Nun durfte er den Berg hinauf laufen. Er stand auf. An der nächsten Haltestelle trat er in den Novemberregen. Wütend stampfte er durch die Pfützen an der alten Post vorbei und die Kirchstraße hinauf.
    Noch ist Gelegenheit, alles wieder so herzurichten, als ob nichts geschehen wäre. War er zu weit gegangen? Und überhaupt, was, wenn es dennoch auffiele? Was, wenn er umkehrte? Zurück zu seinem Büro?
    Der Pförtner würde sich zwar wundern, aber was sollte der sagen, wenn ihn später die Polizei fragen würde? Er musste sich erinnern, dass ausgerechnet an diesem Tag Albert Sparer zurückgekommen war.
    Dicke Regentropfen liefen an ihm herunter. Viel nasser konnte er nicht mehr werden. Er wollte seine Haustür hinter sich schließen, die Welt aussperren. Erst etwas essen, dann der Abwasch, aufräumen, den Fernseher einschalten und zum Schluss ins Bett, wie all die anderen Abende zuvor. Aber zu seinem Heim war es noch weit.
    Heute würde sich alles ändern. Im diesem lieb g ewordenen Trott ging es nicht weiter. Er blieb stehen und wischte sich einen Wassertropfen von der Nase. Schräg gegenüber ragte die Backsteinkirche der evangelischen Gemeinde aus dem Regen. Sie ist bestimmt verschlossen, dachte Albert Sparer, aber etwas trieb ihn, durch die Holztür zu gehen. Sein Leben lang war er ein aufrichtiger ehrlicher Mensch gewesen, schon als Kind hatte er nie wissentlich die Unwahrheit gesagt, bildete er sich ein. Die Lehre als Buchhalter, dann der Eintritt in den Stahlhandel vor über 35 Jahren. Stets korrekt, immer ehrenhaft. Und dann dieser blöde Fehler. Wie hatte ihm das nur passieren können? Albert Sparer öffnete das Portal des Gebäudes. Er säuberte notdürftig die Schuhe an dem metallenen Abtreter, dann trat er ein. Die Kirche war leer. Keine Kerzen brannten vor dem Altar. An den Wänden fehlte jeder Schmuck. Er setzte sich in die letzte Reihe, direkt unter der Empore mit der Orgel und dachte nach, über sich, über seinen Lebensweg, über die Zukunft. Die Gedanken schwirrten umher. Eines Tages musste er sowieso sterben, warum also nicht heute?
    Er könnte zurückgehen, den Brief aus dem Tresor nehmen und den, der in seinem Mantel steckte, nicht a bschicken. Dann das Geld zurück transferieren und alles wäre wieder gut. Fast. Seine Entlassung war bereits entschieden. Seit der Juniorchef das Ruder übernommen hatte, wurden alle Tätigkeiten geplant und bewertet. Wie kann man mich planen und bewerten? Vor allem, wenn ich solchen Mist fabriziert habe? Albert Sparer sah auf das Kreuz im Altarraum.
    Das geht schief!
    Er hatte nicht die Kraft, das durchzustehen. Seine Finger zitterten. Die Seitentür ging auf und der Pastor - oder nannte man ihn Pfarrer? - kam mit einer Schar Kinder und zwei Frauen herein. »So!«, rief eine der Frauen und klatschte in die Hände. »Dann fangen wir an. Maria und Josef? In diese Ecke. Die Hirten dorthin.«
    Albert Sparer sah entsetzt, wie sich der Raum mit Lärm und Leben füllte. Auch er war mal ein Hirte gewesen, aber das war lange her. Gabi war der Verkündigungsengel und brachte ihm die frohe Botschaft. Sie sah so traumhaft aus in ihrem weißen Kleid und den Flügeln, dass er glatt seinen Text vergaß. Damals lachten sie ihn aus. Ein Satz. Nur drei Worte sollte er sagen, aber sie kamen nicht über seine Lippen. Franz war es schließlich, der stolz verkündete: »Lasst uns gehen!« Er kannte den Text, er kannte Gabi und er war der Star des Abends. Albert Sparer erhob sich, von der Kinderschar

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