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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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er die Wahrheit. »Seit unserer letzten Begegnung habe ich meine Zeit weise genutzt. Mit Miss Millers Hilfe habe ich ein ausführliches Dossier zusammengestellt.«
    »Komplett mit Fotos und Karten«, spann Edie eine weitere haarsträubende Lüge auf ihrem improvisierten Webstuhl.
    »Da müssen Sie schon ein wenig deutlicher werden.« MacFarlanes Kiefermuskeln zuckten angespannt.
    »Wie Edie bereits erwähnte, ist das Thames House über Ihren Plan, den Felsendom in zwei Tagen am Id al-Adha zu zerstören, informiert«, antwortete Cædmon, der sich schnell ein, wie er hoffte, plausibles Szenario zusammengeschustert hatte. »Und, um Ihre nächste Frage zu beantworten: Five hat bereits Kontakt mit seinen israelischen Kollegen aufgenommen. In dem Augenblick, in dem Sie Israel betreten, wird der Mossad Ihnen die Schlinge um den Hals legen. Die Israelis haben nicht gerade viel übrig für Terroristen.«
    »Und der Deal?« Abgesehen von einem angespannten Zug um den Mund gab MacFarlane keinerlei sichtbares Zeichen, ob er die Geschichte glaubte oder nicht.
    »Der Deal ist einfach: Ergeben Sie sich den britischen Behörden und Sie erhalten eine humane und höfliche Behandlung. Lehnen Sie das Angebot ab, werden Sie dem Mossad ausgeliefert. Meines Wissens sind dessen Verhörmethoden reichlich brutal.«
    »Für den Fall, dass Sie es vergessen haben sollten, ich bin amerikanischer Staatsbürger«, stellte MacFarlane fest, als würde ihm das eine Art Blankovollmacht verleihen.
    »Glauben Sie, dass das die Israelis interessiert? Für die sind Sie nur ein Terrorist, der beabsichtigt, die heiligste Stätte in ganz Jerusalem zu zerstören.«

    Das Zucken in MacFarlanes Kiefer wurde deutlicher. »Und was ist mit der Bundeslade?«
    Langsam begann Cædmon zu glauben, dass das hier möglicherweise tatsächlich ein Coup ohne Blutvergießen werden könnte. »Sie muss der Regierung ihrer Majestät übergeben werden. Wäre da nicht die Tatsache, dass Sie die Bundeslade in Ihrem Besitz haben, hätte man Sie bereits den Israelis ausgeliefert.« Cædmon sah auf seine Armbanduhr. 22:20 Uhr. »Wenn Sie sich nicht bis dreiundzwanzig hundert dem britischen Konsulat ergeben, ist der Deal null und nichtig.« Natürlich hatte er keine Ahnung, ob das Konsulat um diese Zeit überhaupt besetzt war. Doch darüber würde er sich erst den Kopf zerbrechen, wenn es nötig war.
    Eine angespannte Stille folgte, und das einzige Geräusch war das leise Trommeln von Braxtons Fingern auf dem Schaft seiner MP5. Cædmon vermied es bewusst, Edie anzusehen, denn jede Kommunikation, sogar ein stummer Blickwechsel, würde bemerkt werden, während MacFarlane dabei war, bei der Geschichte die Spreu vom Weizen zu trennen.
    »Von Anfang an habe ich mich gefragt, ob Sie den britischen Geheimdienst kontaktieren würden«, sagte MacFarlane schließlich nach einer scheinbar unendlichen Pause. »Aber da ich weiß, welche Macht die Bundeslade birgt, sagt mir irgendetwas, dass Sie den MI5 gern aus der Angelegenheit heraushalten würden. Warum? Weil ich annehme, dass Sie wie die meisten Menschen die Bundeslade für sich selbst wollen. Das ist der Grund, warum Galen of Godmersham seinen Brüdern, den Rittern des Malteserordens, gegenüber nichts von seinem außergewöhnlichen Fund erwähnte, obwohl es seine Pflicht gewesen wäre. Stattdessen schleppte er die Bundeslade nach England, wo er sie sofort versteckte.« MacFarlane trat ein paar Schritte auf Cædmon zu und das Zucken in seinem Kiefer war nicht mehr zu sehen. »Also stellt sich mir die Frage … Warum sollten Sie ein besserer Mensch sein als dieser tapfere Ritter?«

    Cædmon zuckte mit den Schultern. »Weil ich mit einem gravierenden Problem konfrontiert wurde, mit dem Galen of Godmersham sich nicht auseinandersetzen musste.«
    »Und was für ein Problem wäre das?«
    »Wie man am besten die Zerstörung des Felsendoms verhindert. Ich mag zwar tapfer sein, aber ich bin auch nur eine Ein-Mann-Armee«, fügte er witzelnd hinzu, in der Hoffnung, der Geschichte wieder glaubhaften Schwung zu verleihen. »Deshalb hatte ich keine andere Wahl, als das Thames House zu kontaktieren. Besser, das Britische Museum hat die Bundeslade als ein Mann, der darauf versessen ist, die Welt zu zerstören.« Schon in dem Moment, als Cædmon die Worte über die Lippen kamen, wusste er, dass sie der Wahrheit entsprachen, und er verfluchte sich insgeheim dafür, dass er sich nicht an seine ehemalige Dienststelle gewandt hatte. Dass er, wie Galen of

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