Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
Vom Netzwerk:
feierliche Rede; dann war Kittys Pope mit einer freundlichen, humorvollen Ansprache dran. Sabine verstand kein Wort, aber die Reden waren für sie wie Musik. Sie hätte stundenlang zuhören können. Gelegentlich vergaß sie sogar Kittys Anwesenheit und ihre Be fürchtung, dass Kitty den exponiert sitzenden Peter wiedererkennen könnte. Kitty hatte Peter allerdings nur auf Samos und auch nur den Bruchteil einer Sekunde lang gese hen, und dabei war er auch noch anders gekleidet gewesen als jetzt, hatte eine Sonnenbrille getra gen und war - anders als heute - rasiert gewesen. Aber wusste man, wie gut Kitty Gesichter und Ge stalten wiedererkannte?
    Dann war die Feier zu Ende. Sabine erhob sich erst, als die anderen Leute schon standen, versteckte sich hinter ihnen und hielt vorsichtig Ausschau nach Kitty. Peter war plötzlich neben ihr.
    "Hallo, Herr Mittelpope", frozzelte sie, "Wie war das so - sitzend zur Rechten des Popen?"
    "Hat Sabine Müller sie bemerkt?", fragte er.
    Sabine schüttelte den Kopf. "Ich bin sicher, dass sie mich nicht gesehen hat. Sie hat nämlich über haupt nicht in meine Richtung geschaut."
    "Oder sie hat sie schon von der Tür aus bemerkt, noch bevor wir sie sahen, und hat dann absichtlich weggesehen", überlegte Peter. "Wir müssen auf jeden Fall sehr vorsichtig sein. Dort ist sie ja!"
    Kitty ließ sich langsam vom Menschenstrom zum Ausgang hin schieben. Sabine und Peter hielten sich hinter ihr und hatten sie auch im Gang immer dicht vor sich.
    Draußen verteilten sich die Leute. Kitty spazierte scheinbar sorglos und mit viel Zeit in einen Sei tengang und bog gleich darauf nach rechts ab, wo eine Treppe in einem Bogen hinunter in einen klei nen Innenhof führte. Kitty bummelte die Treppe hinab, drehte sich im Innenhof aber abrupt um und sah Sabine geradewegs in die Augen. Eine Se kunde später drehte sie sich um und war gleich darauf wie der Blitz in einem Seitengang ver schwunden.
    "Los!"
    Peter sauste die Treppe hinab, immer drei Stufen auf einmal nehmend, Sabine hinterher.
    Treppe hinunter, Gang entlang, Treppchen hinauf, über ein Dach, wieder hinunter, einen Popen fast umgerannt - wo war Kitty?
    Stehen bleiben. Lauschen. Da! Waren da nicht ha stige Schritte zu hören? Verschwand da nicht eine Gestalt um eine Ecke?
    Nichts wie nach! Wiederum: Treppe rauf, Treppe runter, über ein Dach - - -
    Nach einer aufregenden Jagd durch das labyrinth artige Kloster, immer bergauf und bergab, mussten Sabine und Peter schließlich einsehen, dass Kitty ihnen entwischt war.
    "Scheiße", sagte Peter aus vollem Herzen. "Diese Mistbiene!"
    "Aber Herr Doktor!" sagte Sabine. "Was für eine unvornehme Ausdrucksweise."
    "Es kommt aber vom Herzen", erklärte er grimmig.
    "Ich meine natürlich die 'Mistbiene'. Wie können sie nur so ein vulgäres Wort verwenden."
    "Ach so", sagte er mit einem gequälten Lächeln."
    "Eben", sagte Sabine, und damit hatte die Blödelei ein Ende.
    Entmutigt wanderten sie hinunter zum Hafen.
     
     
    3
     
    Peter ärgerte sich furchtbar.
    "Wir haben irgend etwas verkehrt gemacht", sagte er zum zehnten Mal, und Sabine fragte (auch zum zehnten Mal): "Aber was?", worauf er keine Antwort geben konnte.
    Leo saß  vor dem Kafeneion am Hafen - wo sonst? Sie sahen ihn schon von weitem.
    "Ich will hier einige Kleinigkeiten einkaufen", sagte Sabine. Sie kamen gerade an einem Kramladen vorbei.
    Peter nickte. "Ich gehe schon einmal voraus zu Leo", sagte er, winkte ihr zum Abschied kurz zu und setzte seinen Weg fort.
    Peter hatte Leo fast erreicht, als plötzlich von der Seite her drei Männer auftauchten. Einen davon kannte er. Es war der Glatzkopf, den er in Athen niedergeschlagen hatte. Die beiden anderen waren Polizisten in Uniform.
    Der Glatzkopf hielt ihm eine Marke entgegen und mur melte etwas auf Griechisch, die beiden Polizi sten schossen auf ihn zu, und ehe er verstand, was das alles sollte, hatten sie ihm Handschellen ange legt.
    "Verdammt, was soll das?" Er bemühte sich, loszu kommen, wurde aber eisern festgehalten. Kein Schimpfen half, weder auf Deutsch, noch auf Eng lisch - die verstanden alle drei wohl nur grie chisch.
    Mit einem Auge sah er nach Leo. Der hatte alles mit angesehen, tat aber, als ob es ihn nichts anginge. Hob lässig sein Weinglas, prostete ihm zu und trank bedächtig einen kleinen Schluck.
    Peter überlegte, ob er Leo rufen sollte. Aber wozu eigentlich? Der sah ja ohnehin, was los war, und da Leo auch kein Griechisch sprach, konnte er ihm sowieso nicht helfen.
    Peter

Weitere Kostenlose Bücher