Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
wo sie Aiden nicht mehr sehen konnte. Denn dass Aiden Burnett die Prophezeiung in Gang gesetzt hatte, daran bestand für Sachiko nicht der geringste Zweifel.
Auch wenn ihre Eltern Vampire waren, die sich ausschließlich von Blut ernährten, bezogen sie dieses seit ihrer Niederlassung in den USA ausschließlich von diversen Blutbanken und hatten noch niemals in ihrem Leben einen Menschen mutwillig verletzt oder gar getötet.
Sie achteten und mochten die Menschen, ja, hatten sogar die ein oder andere Freundschaft geschlossen.
Niemals würden sie Aiden Burnett der Gefahr, die ihre Tochter für ihn bedeuten würde, aussetzen.
Selbst die innige Liebe zu ihrer Tochter würde nichts daran ändern, den jungen Mann zu schützen. Auch wenn dies bedeutete, Sachiko wieder unter die Aufsicht der Ältesten in die Karpaten zu verbannen, wo sie ihm nichts tun konnte … ihm niemals wieder nahe kommen würde.
Diese Vorstellung löste in Sachiko ein Gefühl aus, wie sie es noch niemals in ihrem Leben verspürt hatte.
Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen und sie bekam keine Luft mehr.
Sachiko wusste, sie hatte sich in Aiden verliebt.
Was mit einer harmlosen Schwärmerei begonnen hatte, war mehr geworden und als sie ihm heute Morgen persönlich gegenüber gestanden hatte und er sie sogar berührt hatte, ihre Hand gehalten hatte, da wusste Sachiko, dass aus dem mehr jetzt alles geworden war.
Sie liebte Aiden Burnett … und das hätte unter keinen Umständen passieren dürfen.
Wenn sie nicht wollte, dass ihm etwas zustieß - woran sie wohl nicht unschuldig sein würde, da sie das Hauptproblem darstellte - musste sie schnellstmöglich verschwinden …
***
Aiden Burnett lief in dem Schuhkarton-großen Pensionszimmer auf und ab.
Er wusste nicht, ob er glücklich oder traurig sein sollte darüber, dass John und Peter es schlussendlich geschafft hatten, Sachiko zu überzeugen, die Rolle der Kurraiko anzunehmen.
Sachiko … ihr Name schmolz wie süße Schokolade auf seiner Zunge, wann immer er ihn flüsterte … und das war verdammt oft gewesen in den letzten Stunden.
Einerseits freute er sich wie ein Schneekönig, dass er die nächsten acht Wochen täglich mit Sachiko zusammen sein würde, sie vorbehaltlos und sogar auf Anweisung des Regisseurs in den Arm nehmen durfte, sich von ihr in den Hals beißen lassen durfte.
Aiden kicherte bei diesem Gedanken.
Und natürlich hoffte er darauf, Sachiko näher zu kommen. Ihr zeigen zu dürfen, was er für sie empfand. Sie für sich gewinnen konnte!
Die Worte seines Urgroßvaters versuchten, sich in seinem Gehirn Zugang zu verschaffen, doch Aiden gelang es, sie in eine Schublade in den tiefsten Windungen zu verbannen.
Andererseits tat Sachiko ihm schrecklich leid.
Aiden wäre unsensibel, wenn er nicht gespürt hätte, wie unwohl das Mädchen sich bei der ganzen Sache fühlte.
Wenn er nur wüsste, was es war, dass ihr solche Pein verursachte. Mit Freuden würde er ihr helfen, sich davon zu befreien.
Und dann war da noch dieses hysterische Lachen, als John ihr erklärt hatte, sie müsse keine Sorge haben, man werde ihr schon nahebringen, wie sie einen Vampir zu verkörpern hatte.
Ganz zu schweigen von dem Trick mit dem Streicheln ihres Daumens und der sich unverzüglich einstellenden absoluten Ruhe, die ihn erfüllt hatte.
Aiden platzte schier der Kopf angesichts dieser ganzen Ungereimtheiten.
Und jetzt?
Gerade eben hatte er das unglaubliche Gefühl, als schlage das Herz in seiner Brust nicht alleine.
Aiden konnte es nicht anders erklären. Es fühlte sich an, als schlage ein anderes Herz gemeinsam mit seinem im selben Takt.
Ihr Herz?
Irgendetwas an Sachiko war anders … und das betraf nicht nur ihr wunderschönes Äußeres, da war sich Aiden sicher.
Wünsche Dir, es niemals in Erfahrung zu bringen …
Aiden wirbelte herum, als er die Stimme hörte.
„Sachiko?“ Er kicherte nervös.
Gott, das war ja lächerlich!
Er war alleine in dem kleinen Zimmer. Außerdem hatte er die Tür abgeschlossen. Wenn Sachiko also wahrhaftig hier bei ihm wäre, hätte sie zuerst anklopfen und er ihr öffnen müssen … oder etwa nicht?
Aiden wusste, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die nicht mit Worten zu erklären waren. Auch wenn der Großteil der Menschen diese Dinge in Zweifel zog und die Gläubigen unter ihnen mit einem nachsichtigen Lächeln bedacht wurden, ließ Aiden sich nicht in seinem Glauben beirren.
Hierfür hatte sein Urgroßvater bereits in Aidens Kindheit
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