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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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will ich spielen. –
    Wache stürzt herein.
    Erste Wache
.
    Wo ist die Königin?
    Charmion
.
    Still, weckt sie nicht! –
    Erste Wache
.
    Cäsar schickt ...
    Charmion
.
    Viel zu langsam seine Boten! –
    Setzt sich die Schlange an.
    O komm! Nun schnell! Mach’ fort! Dich fühl’ ich kaum!
    Erste Wache
.
    Kommt her; hier steht es schlimm, sie täuschten Cäsarn!
    Zweite Wache
.
    Ruft Dolabella, Cäsar sandt’ ihn her!
    Erste Wache
.
    Was gibt’s hier? Charmion, ist das wohlgetan? –
    Charmion
.
    Ja, wohlgetan; und wohl ziemt’s einer Fürstin,
    Die so viel hohen Königen entstammt –
    Ah, Krieger! –
    Stirbt.
    Dolabella tritt auf.
    Dolabella
.
    Wie steht’s hier?
    Zweite Wache
.
    Alle tot.
    Dolabella
.
    Cäsar, dein Sorgen
    Verfehlte nicht sein Ziel. Du selber kommst,
    Erfüllt zu sehn die grause Tat, die du
    Gern hindern wolltest.
    Hinter der Szene: »Platz für Cäsar! Platz! –«
    Cäsar tritt auf mit Gefolge.
    Dolabella
.
    O Herr! Ihr wart ein allzu sichrer Augur:
    Was Ihr besorgt, geschah.
    Cäsar
.
    Ihr End’ erhaben! –
    Sie riet, was wir gewollt, und königlich
    Ging sie den eignen Weg. Wie starben sie?
    Ich seh’ kein Blut.
    Dolabella
.
    Wer war zuletzt mit ihnen?
    Erste Wache
.
    Ein schlichter Landmann, der ihr Feigen brachte;
    Dies war sein Korb.
    Cäsar
.
    Gift also! –
    Erste Wache
.
    Eben noch,
    O Cäsar, lebte Charmion, stand und sprach,
    Und ordnet’ an dem Königsdiadem
    Der toten Herrin; zitternd stand sie da,
    Und plötzlich sank sie nieder.
    Cäsar
.
    Edle Schönheit!
    Hätten sie Gift geschluckt, so fände sich
    Geschwulst von außen; doch sie gleicht dem Schlaf,
    Als wollte sie Anton von neuem fangen
    Im starken Netz der Schönheit.
    Dolabella
.
    Ihre Brust
    Ist blutgefärbt und etwas aufgeschwollen,
    Und ebenso ihr Arm.
    Erste Wache
.
    Dann war’s ’ne Schlange: auf den Feigenblättern
    Ist Schleim zu sehn, so wie die Schlang’ ihn läßt
    In Höhlungen des Nils.
    Cäsar
.
    Sehr zu vermuten,
    Daß so sie starb: denn mir erzählt’ ihr Arzt,
    Wie oft und wiederholt sie nachgeforscht
    Schmerzlosen Todesarten. Nehmt ihr Bett
    Und tragt die Dienerinnen fort von hier:
    Mit ihrem Marc Anton laßt sie bestatten! –
    Kein Grab der Erde schließt je wieder ein
    Solch hohes Paar. Der ernste Ausgang rührt
    Selbst den, der ihn veranlaßt, und ihr Schicksal
    Wirbt so viel Leid für sie, als Ruhm für den,
    Der sie gestürzt. Laßt unsre Kriegerscharen
    In Feierpracht begleiten diese Bahren,
    Und dann nach Rom! – Komm, Dolabella, dir
    Vertraun wir der Bestattung große Zier.
    Alle gehn ab.
    ¶

Personen
    Cymbeline
, König von Britannien
    Cloten
, Sohn der Königin, von ihrem ersten Gemahl
    Leonatus
Posthumus
, ein Edelmann, Imogens Gemahl
    Bellarius
, ein verbannter Lord, unter dem Namen Morgan
    Guiderius
und
Arviragus
, Cymbelines Söhne, unter den Namen Polydor und Cadwall; für Bellarius’ Söhne gehalten
    Philario
, Posthumus’ Freund
    Jachimo
, Philarios Freund
    Ein
französischer Edelmann
, Philarios Freund
    Cajus
Lucius
, römischer Feldherr
    Ein römischer Hauptmann, zwei britische Hauptleute
    Pisanio
, Posthumus’ Diener
    Cornelius
, ein Arzt
    Zwei Edelleute
    Zwei Kerkermeister
    Die
Königin
, Cymbelines Gemahlin
    Imogen
, Cymbelines Tochter, von der vorigen Königin
    Helene
, Imogens Kammerfrau
    Lords, Hofdamen, römische Senatoren, Tribunen, Geister, ein Wahrsager, ein Holländer, ein Spanier, Musiker, Anführer, Soldaten, Boten, Gefolge
    Szene: abwechselnd in Britannien und Rom

ERSTER AUFZUG
Erste Szene
    Britannien. Garten in Cymbelines Palast.
    Zwei Edelleute treten auf.
    Erster Edelmann
.
    Ja, hier schaut jeder finster: unser Blut
    Folgt minder nicht dem Himmel, als der Höfling
    Stets wie der König scheinen will.
    Zweiter Edelmann
.
    Der Grund?
    Erster Edelmann
.
    Die Erbin dieses Reiches, seine Tochter,
    Bestimmt’ er seiner Frauen einz’gem Sohn,
    Die er als Witwe kürzlich sich vermählt.
    Die Tochter wählte nun den Gatten selbst,
    Der arm, doch edel ist: sie sind vermählt;
    Der Mann verbannt, verhaftet sie: und alles
    Ist äußrer Schmerz; obwohl der König, mein’ ich,
    Wahrhaft bekümmert ist.
    Zweiter Edelmann
.
    Der König nur?
    Erster Edelmann
.
    Auch er, der sie verlor; die Kön’gin gleichfalls,
    Die jenes Bündnis wünschte. Doch kein Höfling
    (Wenn alle auch ihr Antlitz stimmen nach
    Des Königs Blick), des Herz sich nicht erfreut
    Ob dem, weshalb sie grollen.
    Zweiter Edelmann
.
    Und warum?
    Erster Edelmann
.
    Der die Prinzeß verlor, ist ein

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