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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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innorm hoch in meinem Buch. Lieber Meister Klaue, packt ihn fest! Lieber Meister Schlinge, laßt ihn nicht entwischen! Er kommt kontinuierlich an die Pasteten-Ecke, mit Euer Mannhaften Verlaub, um einen Sattel zu kaufen; und er ist im Leoparden-Kopf in der Lombard- Straße bei Meister Glatt, dem Seidenhändler, (zum Essen) irritiert. Ich bitte Euch, da mein Prozeß eingeleitet und meine Geschichte so offenbar vor aller Welt bekannt ist, so bringt ihn zur Verantwortung! Hundert Mark borgen, wenn man sich selbst kaum zu bergen weiß, das ist viel für eine arme, verlassene Frau; ich habe ausgehalten, und ausgehalten, und ausgehalten, und bin gefoppt, und gefoppt, und gefoppt, von einem Tage zum andern Tage, daß es eine Schande ist, wenn man daran denkt. Das ist kein ehrlicher Handel, wenn eine Frau nicht gar ein Esel sein soll und ein Vieh, jeden Schelmes sein Unrecht zu tragen. –
    Falstaff, der Page und Bardolph kommen.
    Da kommt er, und mit ihm der Erzschelm mit der Burgunder-Nase, Bardolph. Tut eure Dienste, tut eure Dienste, Meister Klaue und Meister Schlinge: ihr müßt mich, (und ihr müßt,) und ihr müßt mich bedienen!
    Falstaff
. Nun, wessen Gaul ist tot? Was gibt’s?
    Klaue
. Sir John, ich verhafte Euch auf die Klage der Frau Hurtig.
    Falstaff
. Fort, ihr Schlingel! – Zieh’, Bardolph! Hau’ mir des Schurken seinen Kopf herunter, wirf das Mensch in die Gosse!
    Wirtin
. Mich in die Gosse werfen? Wart’, ich will dich in die Gosse werfen! Das willst du? Das willst du, unehrlicher Schelm? – Mord! Mord! O du bandhüterischer Spitzbube! Willst du Gottes und des Königs seine Beamten umbringen? O du Schelm von Bandhüter! Du bist ein Bandhüter, ein Totschläger und ein Frauenschläger!
    Falstaff
. Halt’ sie ab, Bardolph!
    Klaue
. Hülfe! Hülfe!
    Wirtin
. Lieben Leute, schafft doch eine Hülfe her, oder ein Paar! – Sieh! Sieh doch! Das willst du? Ich will dich! Nur zu, du Schelm! Nur zu, du Bandhüter!
    Page
. Fort, du Wischhader! Du Bagage! Du Schlampalie! Ich will dir das Oberstübchen fegen!
    Der Oberrichter kommt mit Gefolge.
    Oberrichter
. Was gibt’s? Haltet Frieden hier! He!
    Wirtin
. Bester Herr, sorgt für mein Bestes! Ich flehe Euch an, steht mir bei!
    Oberrichter
.
    Ei, ei, Sir John? Was? So hier im Gezänk?
    Ziemt Eurer Stelle, Zeit, Geschäften das?
    Ihr solltet auf dem Weg nach York schon sein. –
    Weg da, Gesell! Was hängst du so an ihm?
    Wirtin
. O mein hochwürdigster Lord, mit Euer Gnaden Erlaubnis, ich bin eine arme Witwe aus Eastcheap, und er wird auf meine Klage verhaftet.
    Oberrichter
. Für was für eine Summe?
    Wirtin
. Nichts von Summen, es ist alles zusammen, alles, was ich habe. Er hat mich mit Haus und Hof aufgefressen und mein ganzes Vermögen in seinen fetten Bauch da gesteckt, – aber ich will was davon wieder heraus haben, oder ich will dich des Nachts drücken wie der Alp.
    Falstaff
. Ich denke, ich könnte eben so gut den Alp drücken, wenn des Orts Gelegenheit es gibt, daß ich aufkommen kann.
    Oberrichter
. Wie kommt das, Sir John? Pfui, welcher rechtliche Mann möchte einen solchen Sturm von Ausrufungen über sich ergehen lassen? Schämt Ihr Euch nicht, daß Ihr eine arme Witwe zu so harten Mitteln zwingt, an das Ihrige zu kommen?
    Falstaff
. Was ist denn die große Summe, die ich dir schuldig bin?
    Wirtin
. Mein’ Seel’, wenn du ein ehrlicher Kerl wärst, dich selbst und das Geld dazu. Du schwurst mir auf einen vergoldeten Becher, in meiner Delphinkammer, an dem runden Tisch, bei einem Steinkohlenfeuer, am Mittwoch in der Pfingstwoche, als dir der Prinz ein Loch in den Kopf schlug, weil du seinen Vater mit einem Kantor von Windsor verglichst: da schwurst du mir, wie ich dir die Wunde auswusch, du wolltest mich heiraten und mich zu deiner Frau Gemahlin machen. Kannst du es leugnen? Kam nicht eben Mutter Unschlitt, des Schlächters Frau, herein und nannte mich Gevatterin Hurtig? Und kam sie nicht, um einen Napf Essig zu borgen, und sagte uns, sie hätte eine gute Schüssel Krabben? Worauf du Appetit kriegtest, welche zu essen, worauf ich dir sagte, sie wären nicht gut bei einer frischen Wunde? Und befahlst du mir nicht an, wie sie die Treppe hinunter war, ich sollte mit so geringen Leuten nicht mehr so familiär tun? Und sagtest, in kurzem sollten sie mich Madam nennen? Und küßtest du mich nicht und hießest mich, die dreißig Schillinge holen? Ich schiebe dir nun den Eid in dein Gewissen: leug’n es, wenn du kannst!
    Falstaff
. Gnädiger Herr, sie ist

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