Sämtliche Werke
Kriege geleistet, und dessen stolze Repräsentations-Regierung, wenn man billig sein will, zunächst das Werk von zwei sehr thätigen Ministerialregierungen war, die ihm vorhergingen und das Feld rein machten, ob Ludwig XIV mehr als Heinrich IV den französischen Königscharakter darstellt.
Dieser heteros logos fiel mir beim Lesen ein, und ich wollte ihn nicht vorenthalten.
Sch.
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999. An Schiller.
Beiliegende kleine Note haben Sie ja wohl die Gefälligkeit nach Leipzig zu befördern und gelegentlich den beiliegenden Versuch, die Farbengeschichte zu behandeln, durchzulesen. Lassen Sie das Manuscript bei sich liegen, bis ich den Schluß dieses Capitels zuschicke. Voran liegt ein kurzes Schema zur Uebersicht des Ganzen.
G.
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Anhang. I. Briefe Goethes an Frau Charlotte Schiller
1.
Ihr Brief meine Liebe, traf mich zur guten sonnigen Stunde, deren wir uns nicht oft zu rühmen haben und machte mir sie noch erfreulicher, hätte nur nicht zugleich die Nachricht von Schillers Uebel wieder eine Wolke davor gezogen. Da wir geistiger Weise so froh zusammen vorschreiten, warum können wir es nicht auch dem Körper nach? Selbst diesmal, wenn wir zusammen hier gewesen wären, hätte es uns gewiß doppelte Zufriedenheit gegeben. Es sind manche gute und liebenswürdige Menschen hier, und da ich doch gewöhnlich sehr einsam lebe, so thut es wohl auch einmal in eine größere, besonders so sehr zusammengesetzte Masse zu schauen. Von allen Gegenden Deutschlands sind Menschen da, die in ihrer Denkart sehr kontrastiren. Anfangs habe ich viel Bekanntschaft gemacht, zu Ende wird man lässiger. Gearbeitet habe ich dagegen nichts, die Zerstreuung hat ihre völligen Rechte behauptet. Heute über acht Tage bin ich wahrscheinlich schon auf dem Wege, und Ihnen um so viel näher. Möchte ich Sie doch Beide recht wohl und munter finden!
Carlsbad den 25. Juli 1795.
Goethe.
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2.
Bei dem schönen Wetter wäre es wohlgethan, wenn man sich heute früh in den Garten verfügte, ich dächte Sie schickten mir die Schlüssel, damit ich einstweilen davon Besitz nehmen und das Ganze beschauen und betrachten könnte und Sie kämen alsdann zu welcher Stunde es Ihnen beliebte. Ich hoffe Schiller wird von der Partie sein.
(Jena, 2. Hälfte März 1797.)
G.
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3.
Ich schicke die Schlüssel, daß der Tischer nicht aufgehalten werde. Melde mich auf den Mittag an und bitte um die Glastäfelchen, durch deren Zusammendrücken man die schönen Farben hervorbringt.
Wünsche wohl geschlafen zu haben.
(Jena, 2. Hälfte März 1797.)
G.
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4.
Nach Ein Uhr komme ich wenn es Ihnen recht ist, mit Ihnen zu essen und dann zurück zu gehen.
(Jena, Mai oder Juni 1797.)
G.
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5.
Wie sehr wünscht ich daß Sie in bessern Tagen zu uns gekommen wären, und auch länger blieben, daß Sie mich mit den Ihrigen in meinem Kloster besuchen könnten.
Von Schiller hatte ich heute einen Brief, ich habe auch geantwortet – grüßen Sie ihn schönstens!
(Weimar, 29. Dec. 1797.)
G.
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6.
Wo Sie auch dieses Blatt antrifft, soll es Ihnen sagen: daß man sehr wünscht Sie diesen Abend in Malepartus zu sehen. Ein frugales Mahl ist bereitet und Sie sind zu jeder Stunde willkommen, wenn gleich der Wirth noch einige Wege zu machen hat.
(Weimar, 6. März 1798.)
G.
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7.
Vielmals Dank sei Ihnen gesagt daß Sie mich zum Schluß der Woche nicht einer Nachricht haben wollen mangeln lassen, ob ich gleich wünschte von Schillers Gesundheit das bessere zu hören.
Vor die schöne Homerische Welt ist gleichfalls ein Vorhang gezogen und die nordischen Gestalten, Faust und Compagnie, haben sich eingeschlichen. Das wenige was ich an dieser Arbeit gegenwärtig thun kann, fördert immer mehr als man denkt, indem der kleinste Theil, der zur Masse hinzugefügt wird, die Stimmung zum folgenden sehr bedeutend vermehrt.
Ich hoffe mich an Ifflands Erscheinung für die Zeit die ich ihr aufopfern muß, reichlich zu entschädigen, Thourets Gegenwart kostet mich allenfalls vierzehn Tage; auf alle Fälle hoffe ich im halben Mai wieder bei Ihnen zu sein und dann eine längere Zeit in Ihrer Nähe zu genießen. Ist es möglich so versäumen Sie mit Schillern Ifflands Spiel nicht, es macht in unserm engen Verhältniß immer wieder Epoche.
Hiebei folgt ein Briefchen von August an Karl und ein Brunnen. Man muß das Gefäß ganz voll Wasser schütten, und alsdann zu plumpen anfangen, wodurch alsdann eine inverse Danaidenarbeit entsteht, auch hat er
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