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Sämtliche Werke

Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe
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übrige ist mehr zufällig und aufs Leben bezüglich, wo wir doch in dieser Entfernung der Zeit und des Orts nicht auf den Grund kommen. Die Theaternamen, wie Clairon, Preville, Dumenil, sind auch schon bekannte und selbst in dem Dialog nicht von der höchsten Bedeutung. Genug ich wiederhole, haben Sie die Güte die Blätter durchzulesen, die Sache durchzudenken und mit mir diese Tage darüber zu conferiren. Das beste Lebewohl.
    Weimar den 23. April 1805.
    G.
     
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995. An Goethe.
    Die Anmerkungen, lesen sich vortrefflich und auch unabhängig von dem Text, auf den sie übrigens ein sehr helles Licht verbreiten. Was über französischen Geschmack, über Autoren und Publicum überhaupt und mit einem Seitenblick auf unser Deutschland gesagt wird, ist eben so glücklich und treffend, als die Artikel von Musik und Musikern, von Palissot und andern für das commentirte Werk passend und unterrichtend sind. Auch Voltaires Brief an Palissot und Rousseaus Stelle über Rameau machen eine gute Figur.
    Ich habe weniges zu bemerken gefunden und auch dieses nur in Beziehung auf den Ausdruck, eine einzige kleine Stelle im Artikel Geschmack ausgenommen, die mir nicht ganz einleuchtete.
    Da mir diese Anmerkungen so gut als fertig scheinen, so wäre die Frage, ob sie nicht gleich mit morgendem Posttag abgehen könnten. Ich habe fünfzehn Artikel darin gefunden die für sich selbst interessiren, und schon die Hälfte dieser Zahl würde die Anmerkungen gerechtfertigt haben. Auch schätz ich sie gedruckt auf wenigstens drei Bogen, welches reichlich genug ausgestattet heißt.
    Leben Sie recht wohl und immer besser! Vergessen Sie nicht mir den Elpenor zu schicken.
    Den 21. April 1805.
    Sch.
     
 * 
996. An Schiller.
    (Weimar, 24. April 1805.)
    Wollten Sie wohl die Gefälligkeit haben, aus dem Geschriebenen den Artikel Le Mierre herauszunehmen. So eben sehe ich, daß ich mich in der Person geirrt habe.
    G.
     
 * 
997. An Schiller.
    (Weimar, 25. April 1805.)
    Hier endlich der Rest des Manuscripts, das ich noch einmal anzusehen und sodann nach Leipzig abzuschicken bitte. Wäre nicht alles was man thut und treibt, am Ende extemporisirt, so würde ich bei den sehr extemporisirten Anmerkungen manches Bedenken haben. Mein größter Trost ist dabei, daß ich sagen kann: sine me ibis Liber! denn ich möchte nicht gern überall gegenwärtig sein, wohin es gelangen wird.
    Ich habe indeß an der Geschichte der Farbenlehre zu dictiren angefangen und ein schweres Capitel aus der Mitte heraus bald absolvirt.
    Uebrigens geht es mir gut, so lang ich täglich reite. Bei einer Pause aber meldet sich manche Unbequemlichkeit. Ich hoffe Sie bald zu sehen.
    G.
     
 * 
998. An Goethe.
    (Weimar, 25. April 1805.)
    Die Anmerkungen schließen mit Voltaire lustig genug, und man bekommt noch eine tüchtige Ladung auf den Weg. Indessen seh ich mich gerade bei diesem letzten Artikel in einiger Controvers mit Ihnen, sowohl was das Register der Eigenschaften zum guten Schriftsteller, als was deren Anwendung auf Voltaire betrifft.
    Zwar soll das Register nur eine empirische Aufzählung der Prädikate sein, welche man bei Lesung der guten Schriftsteller auszusprechen sich veranlaßt fühlt; aber stehen diese Eigenschaften in Einer Reihe hintereinander, so fällt es auf, Genera und Species, Hauptfarben und Farbentöne neben einander aufgeführt zu sehen. Wenigstens würde ich in dieser Reihenfolge die großen viel enthaltenden Worte, Genie, Verstand, Geist, Styl etc. vermieden und mich nur in den Schranken ganz partieller Stimmungen und Nuancen gehalten haben.
    Dann vermisse ich doch in der Reihe noch einige Bestimmungen, wie Charakter, Energie und Feuer, welche gerade das sind, was die Gewalt so vieler Schriftsteller ausmacht und sich keineswegs unter die angeführten subsumiren läßt. Freilich wird es schwer sein dem Voltairischen Proteus einen Charakter beizulegen.
    Sie haben zwar, indem Sie Voltairen die Tiefe absprechen, auf einen Hauptmangel desselben hingedeutet, aber ich wünschte doch, daß das was man Gemüth nennt und was ihm sowie im Ganzen allen Franzosen so sehr fehlt, auch wäre ausgesprochen worden. Gemüth und Herz haben Sie in der Reihe nicht mit aufgeführt ; freilich sind sie theilweise schon unter andern Prädikaten enthalten, aber doch nicht in dem vollen Sinn, als man damit verbindet.
    Schließlich gebe ich Ihnen zu bedenken, ob Ludwig XIV, der doch im Grund ein sehr weicher Charakter war, der nie als Held durch seine Persönlichkeit viel im

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