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Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich von Kleist
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als Euch:
Doch dann der Teufel soll den Hals ihm brechen.
     
    Walter
Schafft Frau Brigitt herbei, Herr Richter Adam.
     
    Adam
– Wird Ew. Gnaden diese Sache nicht
Ermüden? Sie zieht sich in die Länge.
Ew. Gnaden haben meine Kassen noch,
Und die Registratur – Was ist die Glocke?
     
    Licht
Es schlug soeben halb.
     
    Adam
Auf elf?
     
    Licht
Verzeiht, auf zwölfe.
     
    Walter
Gleichviel.
     
    Adam
Ich glaub, die Zeit ist, oder Ihr verrückt.
     
    Er sieht nach der Uhr.
     
    Ich bin kein ehrlicher Mann – Ja, was befehlt Ihr?
     
    Walter
Ich bin der Meinung –
     
    Adam
Abzuschließen? Gut –!
     
    Walter
Erlaubt! Ich bin der Meinung, fortzufahren.
     
    Adam
Ihr seid der Meinung – Auch gut. Sonst würd ich
Auf Ehre, morgen früh, Glock neun, die Sache
Zu Euerer Zufriedenheit beendigen.
     
    Walter
Ihr wißt um meinen Willen.
     
    Adam
Wie Ihr befehlt.
Herr Schreiber, schickt die Büttel ab; sie sollen
Sogleich ins Amt die Frau Brigitte laden.
     
    Walter
Und nehmt Euch – Zeit, die mir viel wert, zu sparen –
Gefälligst selbst der Sach ein wenig an.
     
    Licht ab.
     

Zehnter Auftritt
     
    Die Vorigen ohne Licht. Späterhin einige Mägde.
     
    Adam aufstehend.
Inzwischen könnte man, wenns so gefällig,
Vom Sitze sich ein wenig lüften –?
     
    Walter
Hm! O ja.
Was ich sagen wollt –
     
    Adam
Erlaubt Ihr gleichfalls,
Daß die Partein, bis Frau Brigitt erscheint –?
     
    Walter
Was? Die Partein?
     
    Adam
Ja, vor die Tür, wenn Ihr –
     
    Walter für sich.
Verwünscht!
     
    Laut.
     
    Herr Richter Adam, wißt Ihr was?
Gebt ein Glas Wein mir in der Zwischenzeit.
     
    Adam
Von ganzem Herzen gern. He! Margarete!
Ihr macht mich glücklich, gnäd’ger Herr. – Margrete!
     
    Die Magd tritt auf.
     
    Die Magd
Hier.
     
    Adam
Was befehlt Ihr! – Tretet ab, ihr Leute.
Franz? – Auf den Vorsaal draußen. – Oder Rhein?
     
    Walter
Von unserm Rhein.
     
    Adam
Gut. – Bis ich rufe. Marsch!
     
    Walter
Wohin?
     
    Adam
Geh, vom versiegelten, Margrete. –
Was? Auf den Flur bloß draußen. – Hier. Der Schlüssel.
     
    Walter
Hm! Bleibt.
     
    Adam
Fort! Marsch, sag ich! – Geh, Margarete!
Und Butter, frisch gestampft, Käs’ auch aus Limburg,
Und von der fetten pommerschen Räuchergans.
     
    Walter
Halt! Einen Augenblick! Macht nicht so viel
Umständ, ich bitt Euch sehr, Herr Richter.
     
    Adam
Schert
Zum Teufel euch, sag ich! Tu, wie ich sagte.
     
    Walter
Schickt Ihr die Leute fort, Herr Richter?
     
    Adam
Ew. Gnaden?
     
    Walter
Ob Ihr –?
     
    Adam
Sie treten ab, wenn Ihr erlaubt.
Bloß ab, bis Frau Brigitt erscheint.
Wie, oder solls nicht etwa –?
     
    Walter
Hm! Wie Ihr wollt.
Doch obs der Mühe sich verlohnen wird?
Meint Ihr, daß es so lange Zeit wird währen,
Bis man im Ort sie trifft?
     
    Adam
‘s ist heute Holztag,
Gestrenger Herr. Die Weiber größtenteils
Sind in den Fichten, Sträucher einzusammeln.
Es könnte leicht –
     
    Ruprecht
Die Muhme ist zu Hause.
     
    Walter
Zu Haus. Laßt sein.
     
    Ruprecht
Die wird sogleich erscheinen.
     
    Walter
Die wird uns gleich erscheinen. Schafft den Wein.
     
    Adam für sich.
Verflucht!
     
    Walter
Macht fort. Doch nichts zum Imbiß, bitt ich,
Als ein Stück trocknen Brotes nur, und Salz.
     
    Adam für sich.
Zwei Augenblicke mit der Dirn allein –
     
    Laut.
     
    Ach, trocknes Brot! Was! Salz! Geht doch.
     
    Walter
Gewiß.
     
    Adam
Ei, ein Stück Käs’ aus Limburg mindestens. – Käse
Macht erst geschickt die Zunge, Wein, zu schmecken.
     
    Walter
Gut. Ein Stück Käse denn, doch weiter nichts.
     
    Adam
So geh. Und weiß, von Damast, aufgedeckt.
Schlecht alles zwar, doch recht.
     
    Die Magd ab.
     
    Das ist der Vorteil
Von uns verrufnen hagestolzen Leuten,
Daß wir, was andre, knapp und kummervoll,
Mit Weib und Kindern täglich teilen müssen,
Mit einem Freunde, zur gelegnen Stunde,
Vollauf genießen.
     
    Walter
Was ich sagen wollte –
Wie kamt Ihr doch zu Eurer Wund, Herr Richter?
Das ist ein böses Loch, fürwahr, im Kopf, das!
     
    Adam
– Ich fiel.
     
    Walter
Ihr fielt. Hm! So. Wann? Gestern abend?
     
    Adam
Heut, Glock halb sechs, verzeiht, am Morgen, früh,
Da ich soeben aus dem Bette stieg.
     
    Walter
Worüber?
     
    Adam
Über – gnäd’ger Herr Gerichtsrat,
Die Wahrheit Euch zu sagen, über mich.
Ich schlug Euch häuptlings an den Ofen nieder,
Bis diese Stunde weiß ich nicht, warum?
     
    Walter
Von hinten?
     
    Adam
Wie? Von hinten –
     
    Walter
Oder vorn?
Ihr habt zwo Wunden, vorne ein’ und hinten.
     
    Adam
Von

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