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Saeuglingsschwimmen

Saeuglingsschwimmen

Titel: Saeuglingsschwimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilli Ahrendt
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    Anmerkung: Beim Säugling lässt sich der Puls allgemein schwer tasten (Hand-, Leisten-, Halsschlagader), weshalb ein tiefes Tasten am Oberarm empfohlen wird, was die Eltern bereits beim Baden üben können.
    Bei Ertrinkungsunfällen wird zwischen dem so genannten nassen und trockenen Ertrinken unterschieden. Das trockene Ertrinken (10% der Fälle) geht mit einem Stimmritzenkrampf (Epiglottis-Krampf) einher, d. h. wegen des in den Mund oder Rachen eingedrungenen Wassers verschließt sich die Stimmritze und verhindert ein Eindringen von Wasser in die Lunge. Wird das Kind rechtzeitig gerettet, genügt meist eine Beatmung zur erfolgreichen Wiederbelebung.
    Beim nassen Ertrinken (90% der Fälle) wird das Kind erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgefunden. Bedingt durch Erschöpfung, hat sich die Stimmritze wieder entkrampft, sodass Wasser in die Lunge und nachfolgend in den Blutkreislauf gelangt ist, was zu lebensgefährlichen Störungen der Herz- und Nierenfunktion führen kann.
    Für Unfälle in Süßwasser ist eine erfolgreiche Wiederbelebung selbst bei Kindern, die länger als 20 Minuten untergetaucht waren, beschrieben worden. Im Salzwasser ist ein Ertrinkungsfall weitaus gefährlicher und kann nur durch intensivmedizinische Behandlung überlebt werden (vgl. Seiler, 1989).
    Generell gilt: Im Falle eines Unfalls muss der Kursleiter überlegt handeln, vor allem nicht kopflos werden und Ruhe bewahren! Die Aufgaben müssen verteilt werden, damit die Rettungskette funktioniert, d. h., eine Person informiert den Rettungsdienst (Telefonnummer: 112) mit Angaben zum Unfallgeschehen (Ort, Anzahl und Alter des Verletzten und Art des Unfalls), eine Person führt die Erste-Hilfe-Maßnahmen durch, eine Person holt Handtücher und eine Unterlage usw. Für den Helfer ist es wichtig, bei der Beatmung auch für sich selbst tief zu atmen, damit keine Kreislaufprobleme auftreten. Um einen Arbeitsrhythmus beim Reanimieren zu finden, bedarf es einer Einarbeitungszeit von 1-2 Minuten.
    Der Kursleiter hat für die Dauer des Unterrichts die leitende Aufsichts- und Sorgfaltspflicht, d. h. er belehrt die erwachsenen Teilnehmer über mögliche Gefahren, greift bei deren Missachtung ein, überprüft Gefahrenstellen und achtet auf das Einhalten der Hausordnung und Baderegeln. Er betritt das Schwimmbecken als Erster und verlässt es als Letzter. Während des Unterrichts ist es didaktisch mitunter erforderlich, auch vom Beckenrand aus zu erklären/zu demonstrieren/zu kontrollieren. Die Aufsichtspflicht gegenüber dem Kind tragen die Eltern bzw. die mit der Betreuung beauftragte Bezugsperson. Abzuklären ist stets, ob sich in der Eltern-Kind-Gruppe unter den Eltern Nichtschwimmer oder Schwimmunsichere befinden. In einem solchen Fall ist für eine gesonderte Betreuung im Wasser zu sorgen, obwohl es sich um flaches Wasser handelt.
    Die Haftung für eventuell während des Unterrichts an Personen oder Sachen auftretende Schäden ist institutionell unterschiedlich geregelt. Dem Kursleiter wird empfohlen, dies sowohl mit dem Veranstalter als auch mit den Teilnehmern abzuklären bzw. im Kursprogramm oder Arbeitsvertrag zu vereinbaren. Die Haftpflichtversicherung gehört zur Ausstattung jedes Kursleiters.

KURSINHALTE UND DURCHFÜHRUNG

6.1 VERLAUF UND INHALTE EINER KURSREIHE
    Eine Kursreihe soll zwar thematisch geplant, jedoch nicht als zwingender Ablauf festgelegt werden, da die Säuglinge, bedingt durch ihr Entwicklungsalter, durch ihre stark tagesformabhängige Aufnahmefähigkeit und emotionale Instabilität sowie durch ihre mitunter unregelmäßige Teilnahme ganz allmählich daran gewöhnt werden, sich im Wasser wohl zu fühlen und sich darin frei zu bewegen. Sie erhalten ganzheitliche [1] Anregungen, die sie auffordern, sich dem Umfeld zuzuwenden. Das Anlernen spezifischer Reaktionen kann zwar angebahnt, aber noch nicht zeitüberdauernd erlernt (zunächst nur gewöhnt) werden, solange der Säugling lediglich einen Teil der Reize aufnehmen und verarbeiten kann. Sein Erinnerungsvermögen hat sich entwicklungspsychologisch noch nicht vollständig entwickelt.
    Vier methodisch-didaktische Prinzipien sind grundlegend für die Stundengestaltung: Die Unterrichtssituationen sollten den Säugling ganzheitlich, entwicklungsgemäß und gesundheitlich fördern, und es sollte wassergemäß – d. h. in Harmonie mit dem Wasser

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