Saeuglingsschwimmen
plötzliches Hineinfallen oder -stürzen ins Wasser zu vermeiden, bei denen der Säugling mit dem Kopf für längere Zeit unter Wasser gelangt und dann in Luftnot und Panik gerät, hat sich eine erwachsene Begleitperson zum Beaufsichtigen des Kindes stets in dessen Reichweite aufzuhalten. Säuglinge, die sich bereits fortbewegen können, müssen an die Regeln undSignale zur Sicherheit gewöhnt werden, d. h., sie dürfen erst auf den Einstiegsstufen oder dem Beckenrand sitzen und umherkrabbeln oder -laufen, wenn ein Elternteil im Wasser ist und ein Signal zum Hineinspringen gibt. Die unaufmerksamen Momente der Eltern stellen dann eine Gefahrenquelle dar, wenn die Kinder mit dem Schwimmreifen oder den Schwimmflügeln unbeobachtet und auÃerhalb der Reichweite der Eltern schwimmen. Dazu eine Anmerkung: Ãltere Geschwisterkinder können deshalb nur sehr bedingt in den Kurs integriert werden; empfehlenswert ist in diesem Falle eine zweite Begleitperson. Das eigenständige Umherschwimmen des Geschwisterkindes mit Schwimmhilfen oder sein Warten am Beckenrand ist wegen der eingeschränkten Beaufsichtigung nicht zu vertreten. Erfahrungsgemäà erweitert sich durch den Einsatz von Auftriebs- und Schwimmhilfen der Abstand der Eltern zum Kind, weil sie ihr Kind in scheinbarer Sicherheit wähnen.
Beim Verschlucken von Fremdkörpern (Aspiration), z. B. von festen Kleinteilen oder von Wasser, ist zum Hustenreiz anzureizen. Bei harten Kleinteilen legt man sich das Kind bäuchlings auf die Oberschenkel und klopft 3-4 à auf den Rücken oder bewegt es, flach liegend, an Schulter- und Hüftgelenk gehalten, schockartig zur Kopfseite hin und her, damit der Fremdkörper luftröhrenaufwärts gelangen kann. Verschluckt sich das Kind an Wasser, so setzt das Husten und Niesen reflektorisch ein und befördert das Wasser wieder aus den Luftwegen heraus. Durch körpernahes Herannehmen des Kindes an den eigenen Körper, Blickkontakt, beruhigendes Zusprechen und Stützen am Hinterkopf sowie Klopfen auf den Rücken lässt sich dieser Zustand allgemein schnell beheben.
Liegt ein Ertrinkungsunfall vor, verliert der Säugling das Bewusstsein; kommt ein Atem- oder Herz-Kreislauf-Stillstand vor, ist sofort ärztliche Hilfe zu holen. Bei vorhandener Atmung wird der Säugling sofort auÃerhalb des Schwimmbeckens in die Seitenlage gebracht und trocken und warm umhüllt gelagert und beruhigt.
Atmet das Kind nach kurzer Beobachtung (Nasenflügel-, Brustkorbbewegungen) und erfolgter Reizsetzung (Ansprechen, Anpusten, Schütteln) nicht, muss sofort nach Freimachen des Mundraums mit dem Mund der Mund-und-Nase-Bereich des Säuglings umschlossen werden und der Säugling 5 à beatmet werden. Die zu beatmende Luftmenge sollte in etwa nur dem Inhalt des Mundraums entsprechen, um Ãberblähungen der Lunge und des Magens zu vermeiden.
Nachfolgend wird der Puls am Oberarm nicht länger als zehn Sekunden überprüft. Setzt die eigene Atmung nach diesen Initialbeatmungen nicht spontan wieder ein, der Puls ist jedoch vorhanden, wird der Säugling weiter mit einer Frequenz von 40 Beatmungen pro Minute , d. h., alle 1,5 Sekunden 1 x , weiter beatmet, bis der Notarzt eintrifft oder der Säugling wieder eigenständig zu atmen beginnt (Puls jede Minute kontrollieren). Dabei fixiert eine Hand den Kopf in leichter Ãberstreckung (nicht so weit wie beim Erwachsenen) an der Schädeldecke, die andere Hand hält mit zwei Fingern das Kinn.
Ist weder Atmung zu beobachten noch eine Pulswelle zu tasten, steht auch das Herz still. In diesem Fall wird eine Beatmung im Wechsel mit einer Herzdruckmassage auf einer harten Unterlage durchgeführt. Den Druckpunkt für die Herzmassage findet man, indem man den Zeigefinger auf eine gedachte Verbindungslinie zwischen den Brustwarzen auf das Brustbein legt, den Mittel- und Ringfinger daneben und dann den Zeigefinger wieder abhebt, sodass der Brustkorb mit zwei Fingern 30 à rasch hintereinander ungefähr 1,5-2 cm tief senkrecht von oben eingedrückt wird. Die Arbeitsfrequenz sollte in etwa 2 Kompressionen pro Sekunde betragen (ca. 100 Druckbewegungen pro Minute). Der Arbeitszyklus von zwei Beatmungen im Wechsel mit 30 Herzdruckmassagen wird so lange weitergeführt, bis der Rettungsdienst eintrifft. Beginnt das Herz wieder zu schlagen, d. h., der Puls ist tastbar, wird nur noch die Beatmung fortgesetzt. (vgl. www.drk.de
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