Saeuglingsschwimmen
â gearbeitet werden. Dabei sind die Inhalte im methodischen und zeitlichen Verlauf stets vom Leichten zum Schweren und vom Einfachen zum Komplexen aufzubauen und zu vermitteln. Es gilt, das Eltern-Kind-Spiel technisch im Unterricht anzuregen; dabei sind die Eltern ebenso wie die Kinder als Lernende zu betrachten.
Wird ein Kurs mit Neueinsteigern begonnen, so ist mit wenigen Unterrichtsinhalten zu beginnen, damit die Teilnehmer nicht überfordert werden. Um die Gruppe zusammenzuführen und alle Teilnehmer an die Umgebung und den Verlauf zu gewöhnen, ist der Unterricht in langsamem Tempo und mit Kennenlern- und Orientierungsspielen zu gestalten. Der Kursleiter erklärt und begründet seine Anregungen. Er hat sich auf eine Vielfalt von Problemchen einzustellen, die es zu regeln gilt: Anpassungsschwierigkeiten des Säuglings, Unsicherheiten der Eltern und zurückhaltende Kommunikation untereinander treten auf, solange sich noch nicht eine gewisse Routine eingespielt hat.
Bei Wiederanmeldern wird der Unterricht fortlaufend â dem Entwicklungsalter der Kinder angepasst â so weitergeführt, dass er auf dem Bekannten aufbaut. Das schlieÃt auch das Wiederholen und Variieren von Inhalten ein. Bei längeren Ausfall- und Urlaubszeiten ist stets eine erneute Eingewöhnung und auch Wiederholung einzuplanen.
Es hat sich eine Unterrichtsplanung bewährt, bei der jeweils ein Schwerpunktthema herausgegriffen wird und ein Spielgegenstand intensiver in seinen vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten angeboten wird.
Für 3-6-monatige Säuglinge (Neueinsteiger) kann die Kursreihe folgendermaÃen thematisch aufgebaut werden (Muster):
Kursstunde und Schwerpunktthema:
Geräte oder Materialien:
1. Stunde: Dusch-, Raum-, Becken- und Gruppengewöhnung sowie erste Grifftechniken: Herz-an-Herz, Gegenüberstellung, Kelch
Bunte Becher
2. Stunde: Kennenlernspiele und Wassergussmethode sowie Grifftechniken Körbchen und Relax
Puppe und Schüsseln
3. Stunde: Eigenschaften des Wassers und Ãbungswirkungen sowie Grifftechnik Beintunnel
Schwämme und Leine mit Klammern
4. Stunde: Wassergewöhnung und Tauchmethoden sowie Grifftechnik Armwiege
Puppe und Plastikentchen
5. Stunde: Fortbewegungsanregung und Grifftechnik Ober-Tablett
Bälle und Schüsseln
6. Stunde: Eltern-Kind-Interaktion und Grifftechnik Tête-à -Tête
Egg-Flips
7. Stunde: Kind-Kind-Interaktion und Grifftechniken Kran und Armsitz
Heulrohre
8. Stunde: Gruppenspiel und Kindertausch sowie Grifftechnik Sandwich
Bauklötze
9. Stunde: Entspannungsmöglichkeiten sowie Grifftechnik Wasserwiege
Poolnudeln und Tücher mit Klemmen sowie Musik
10. Stunde: Wahrnehmungsspiele sowie Grifftechnik Schlepp
Topfkratzer und Kosmetikschwämmchen
6.2 UNTERRICHTSAUFBAU, -INHALTE UND KREATIVE -GESTALTUNG
Das Unterrichtskonzept einer einzelnen Kursstunde ist stets vierphasig aufgebaut und soll insgesamt maximal 30 bzw. 45 Minuten [2] betragen:
In der ersten Phase (ca. fünf Minuten) akklimatisiert sich das Kind in der räumlichen Umgebung und seinen Körper überziehenden Milieu Wasser; das Herz-Kreislauf-System wird aktiviert. Der Elternteil geht in engem Körperkontakt mit dem Kind im Schwimmbecken umher, massiert den Körper und bestreicht den Kopf mit Wasser. Die Eltern intensivieren allmählich ihre Bewegungen beim Laufen und Hüpfen und lösen ihr Kind nachfolgend vom eigenen Körper und führen es in die Gegenüberstellung, um mit ihm bewussten Sichtkontakt aufzunehmen. Bei dieser Ãbung wird durch Heben und Senken des Körpers der Kreislauf aktiviert.
In der zweiten Phase (ca. fünf Minuten) werden die GliedmaÃen durch Streichen und Schütteln angeregt, damit das Kind sie bewusster wahrnimmt. Durch Schwenk-, Schub- und Zugbewegungen gegen den Wasserwiderstand in alle Richtungen werden das Haut-, Bewegungs- und Lageempfinden des Säuglings sensibilisiert und gleichzeitig sein Orientierungsvermögen herausgefordert. Diese Fremdbewegungen zielen ferner darauf ab, den Muskeltonus zu regulieren und die Gelenke geschmeidiger zu machen.
In der dritten Phase (ca. 15 Minuten) wird das Kind vermehrt angeregt, sich selbst zu bewegen . Bei geringstmöglicher Unterstützung durch die elterliche Hand im Brustbeinbereich wird der Säugling mit Wasserspritzern und -strömungen, Berührungsimpulsen an den FuÃsohlen oder kurzen passiven Bewegungsführungen der GliedmaÃen zu eigener
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