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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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in den Rover und stieß den protzigen Haufen Schrott ins Wasser.«
    »Ziemlich anstrengende Arbeit für einen Mann.«
    »Was Sie sagen wollen, ist: anstrengend für einen Mann meines Alters. Aber ich bin in ausgezeichneter Verfassung: gesundes Leben, kreative Erfüllung!«
    »Der Wagen ist nicht versunken«, sagte ich, »hat sich an einem Flansch festgehakt.«
    Er sagte nichts, rührte sich nicht.
    »Schlechte Planung für jemanden, der so präzise vorgeht wie Sie. Und wenn Sie den Rover oben stehen hatten, wie sind Sie denn nach San Labrador zurückgekommen?«
    »Ah«, sagte er, »dieser Mann ist zu rudimentären Schlußfolgerungen fähig. Ja, Sie haben recht, ich hatte in der Tat einen Helfer. Einen Mexikaner, der früher hier oben auf der Ranch für mich gearbeitet hat, als wir noch mehr Pferde hatten, als meine Frau noch zu reiten pflegte.« Zu Ursula: »Erinnerst du dich an Cleofais, Liebling?«
    Ursula schloß die Augen fest zu, Tränen quollen unter ihren Lidern hervor.
    Gabney sagte: »Dieser Cleofais - was für ein Name, eh? - war ein großer, grobschlächtiger Kerl. Gehirnmäßig war nicht viel mit ihm los, es mangelte ihm am gesunden Menschenverstand, er war im Grunde ein Lasttier auf zwei Beinen. Ich war nahe daran, ihn zu feuern, es waren nur noch ein paar Pferde übrig, es hatte keinen Zweck, das Geld zu vergeuden, aber durch den Transfer von Mrs. Ramp konnte er sich noch ein letztesmal nützlich machen. Er ließ mich in Pasadena heraus, fuhr den Rover zum Reservoir hinauf und wartete dort. Er war es, der den Rolls-Royce hineingestoßen hat. Aber er hat sich verrechnet, hat den Flansch getroffen oder was auch immer.«
    »So ein Fehler kommt leicht vor.«
    »Wenn er vorsichtiger gewesen wäre, nicht.«
    »Wieso habe ich das Gefühl«, sagte ich, »daß er in Zukunft keine Fehler mehr machen wird?«
    »Ja, warum?« Übertriebener Ausdruck von Unschuld.
    Ursula stöhnte.
    Gabney sagte: »Ach, hör auf! Erspare mir die Dramatik. Du hast ihn nicht gemocht, hast ihn immer einen dummen Wetback genannt und mir zugesetzt, daß ich ihn mir vom Hals schaffen soll. Jetzt hast du deinen Willen.«
    Ursula schüttelte mühsam den Kopf hin und her und sackte in ihren Sessel zurück.
    Ich fragte: »Wo haben Sie Mrs. Ramp hingebracht, nachdem Sie den Rolls los waren?«
    »Ich habe mit ihr eine herrliche Rundfahrt unternommen. Auf Nebenstraßen durch den Angeles Crest Forest. Die genaue Route war Highway 39 bis Mount Waterman, Highway 2 bis Mountain High, 138 bis Palmdale, 14 bis Saugus, 126 bis Santa Paula und dann gerade herunter bis zur 101 und weiter zur Ranch. Ein ziemlicher Umweg, aber höchst reizvoll.«
    »So etwas gibt es in Florida nicht«, sagte ich. »So was nicht.«
    »Wieso haben Sie sich das Reservoir ausgesucht?«
    »Es ist eine ländliche Gegend, relativ nahe bei der Klinik und trotzdem abgelegen. Kein Mensch fährt da hinauf. Ich weiß das, weil ich mehrmals dort gewesen bin, um Pferde zu verkaufen, die meine Frau nicht mehr reiten wollte.«
    »Das ist alles?«
    »Was sollte sonst noch sein?«
    »Nun«, sagte ich, »ich wette, Sie haben die klinischen Notizen Ihrer Frau studiert und wußten, daß Mrs. Ramp kein Wasser mochte.«
    Er lächelte.
    Ich sagte: »Ich verstehe das mit den getönten Scheiben, hinter denen man nicht gesehen wird. Aber war es nicht riskant, einen so auffälligen Wagen zu benutzen? Er hätte doch von jemanden bemerkt werden können.«
    »Und wenn, was hätte dieser jemand gesehen? Einen Wagen, bei dem es sich herausstellt, daß er ihr gehörte? Genauso war es ja auch. Daraus hätte man gefolgert, daß eine Geisteskranke dort hinaufgefahren ist und entweder einen Unfall gehabt oder Selbstmord verübt hat. Was man dann ja getan hat.«
    »Das stimmt«, sagte ich und tat so, als ob ich nachsänne. »Ich habe an alles gedacht, Delaware. Wenn Cleofais mir berichtet hätte, daß man ihn gesehen hat, wären wir zu einer anderen Stelle weitergefahren. Ich hatte mehrere zur Auswahl. Auch die unwahrscheinliche Möglichkeit, daß ein Polizist mich anhielte, machte mir keine Sorgen. Ich hätte ihm dann erklärt, daß ich ein Psychotherapeut mit einer Patientin bin, die bei einem Angstanfall ohnmächtig geworden ist, und ihm meine Papiere gezeigt, um es zu beweisen. Die Tatsachen hätten für mich gesprochen. Und wenn sie wieder zu Bewußtsein gekommen wäre, würde sie meine Angaben bestätigen, weil das alles war, an das sie sich erinnern konnte. Ist das nicht wunderbar?«
    »Ja«, sagte ich,

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