Safari-Turn-Kids auf Entdeckungstour
Ernährungsgewohnheiten in Verbindung gebracht. Bei den Bemühungen, diesen Problemen entgegenzuwirken, gilt es im Sinne einer multidisziplinären Gesundheitsförderung, möglichst frühzeitig bei den Kindern eine positive Bindung an eine bewegungsaktive und gesundheitsbezogene Lebens- und Verhaltensweise herauszubilden. Ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit und Gesundheitsförderung erfordert bei übergewichtigen und vorwiegend inaktiven Kindern nicht nur ein Bewegungsprogramm, sondern auch eine Schulung im Bereich Ernährung sowie Selbstmanagement und Verhaltenstherapie (vgl. Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter, AGA, 2004; 2006). Die besondere Herausforderung besteht in einer kindgerechten, spielerischen, freudbetonten und damit indirekten Ansteuerung von Gesundheit. Das Bewegungsprogramm ist jedoch im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung und Adipositasprävention auch auf das Verhalten und die Verhältnisse auszurichten. Analog zu den âKernzielen von Gesundheitssportâ (Brehm & Bös, 2006) zielt das gesundheitsfördernde SAFARI-TurnKids-Bewegungsprogramm auf gesundheitsförderliche Veränderungen auf der Ebene der Gesundheit, des Verhaltens sowie der Verhältnisse.
In Bezug auf die Gesundheit der Kinder zielt das Programm auf die
Stärkung physischer Gesundheitsressourcen durch gezielte Förderung der Ausdauer-, Kraft-, Koordinations-, Dehn- und Entspannungsfähigkeit;
Stärkung psychosozialer Gesundheitsressourcen im Sinne eines positiven Selbst- und Körperkonzepts, einer aktiven Veränderung der Gestimmtheit, einer gestärkten sportbezogenen Kompetenzüberzeugung, eines verbesserten Handlungs- und Effektwissens sowie einer erhöhten Gruppenzugehörigkeit und sozialen Unterstützung;
Verminderung bereits vorhandener körperlicher Risikofaktoren, Beschwerden und eventuellem Missbefinden einschlieÃlich der Einleitung einer Gewichtsreduktion oder -stabilisation;
Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Auf der Ebene des Verhaltens der Kinder zielt das Programm auf die
Steigerung der körperlichen Aktivität im Sinne eines aktiven Bewegungsverhaltens im Alltag sowie einer aktiven Freizeitgestaltung;
Bindung an regelmäÃige sportliche Aktivität inklusive positiver Erfahrungen und Freude bei Sport und anderen Bewegungsaktivitäten und Nachhaltigkeitsangeboten;
Verbesserung der Selbstmanagementkompetenz einschlieÃlich einer flexiblen Kontrolle zur Verminderung inaktiver Freizeitgestaltung.
Hinsichtlich der Verhältnisse zielt das Programm auf die
Schaffung von Voraussetzungen zur Verbesserung der Bewegungsverhältnisse im Sozial- und Lebensraum des Kindes;
Schaffung von Voraussetzungen zur Verbesserung bewegungsbezogener Gesundheitsförderungsprogramme im Sinne einer Netzwerkbildung mit Kooperationspartnern, einer adäquaten Ãbungsleiterqualifikation, einer Qualitätssicherung.
Vor dem Hintergrund einer ressourcenorientierten Sichtweise von Gesundheit bedeutet das konkret, auf der Ebene der Gesundheit die Stärken und Kompetenzen der Teilnehmer aufzudecken und insbesondere solche Ressourcen zu fördern, die es den Kindern ermöglichen, Anforderungen zu bewältigen und sich unter den gegebenen Bedingungen gesund zu entwickeln. Bei der hier genannten Zielgruppe sollte der Ressourcenförderung vor der Risikominderung eine besondere Rolle zukommen. Oftmals sind bei Kindern in diesem Alter weitaus weniger und geringere gesundheitliche Belastungen, Beschwerden oder Risikofaktoren zu finden. Demgegenüber liegt der Schwerpunkt auf der Förderung und Stärkung von psychosozialen Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder, die es ihnen ermöglichen sollen, sich gesund und selbstbewusst zu entwickeln, Anforderungen und Belastungen widerstandsfähig zu begegnen sowie ihr Befinden positiv zu regulieren. Die Stärkung der physischen Ressourcen dient auch indirekt der Stärkung psychosozialer Ressourcen, indem verbesserte Fähigkeiten zum Beispiel Erfolgserlebnisse vermitteln, sportbezogene Selbstwirksamkeit erfahren lassen oder die Einstellung zum eigenen Körper verbessern können. Mit dem Bewegungsprogramm ist zudem keine direkte Gewichtsreduktion bei den teilnehmenden Kindern fokussiert, ebenso wie die Reduktion von übergewichtsbezogenen Risikofaktoren ein eher sekundäres Ziel in dieser Zielgruppe
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