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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der Ruhe!« Ein nervöser Walker rückte einen halben Meter weg von ihm. »Wir sind Freunde, weißt du noch? Reimend und räsonierend einander zusprechend, ein Austausch von Nettigkeiten?«
    Braouk beruhigte sich etwas und schaute den besorgten Menschen wieder an. »Das war gar nicht so schlecht.«
    Erschrocken wurde Walker klar, was er getan hatte. Er hatte an der Sprache, die der Tuuqalianer bevorzugte, unbewusst Gefallen gefunden. George sah ihn merkwürdig an.
    »Und du bist sicher, dass du unseren Planeten vorher noch nie verlassen hast, Marc?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Obwohl es Zeiten gab, als mir mein Beruf recht weltfremd vorkam.« Er stand auf, wischte die Rückseite seiner Hose ab und streckte sich. »Du musst lernen, dein Temperament zu zügeln und mit deiner Wut zu leben«, sagte er zu Braouk. »Es gibt Dinge, die du nicht ändern kannst. Sich zurückhalten ist nicht gleichbedeutend mit aufgeben.« Er warf einen viel sagenden Blick auf den Korridor. »Wie wir im Rohstoffgeschäft zu sagen pflegen – irgendwann kommt die Gelegenheit, wo du den Riesencoup landen kannst, und dann musst du geistig bereit sein, sie am Schopf zu packen.« Würden diese neugierigen Vilenjji den Vergleich begreifen oder wörtlich auffassen?, fragte er sich.
    Der Tuuqalianer mochte groß, laut und Furcht einflößend sein, aber dumm war er nicht. Er sagte nichts und zog es stattdessen vor, mit den vier oberen Tentakeln zu gestikulieren. Walker hoffte, dass das ein Zeichen des Verstehens war.
    »Genau«, bellte George zustimmend. »Und das heißt, keine Freunde zu essen.«
    »Seid ihr also meine Freunde? Ich habe keine Freunde«, brummte Braouk verzagt.
    »Jetzt hast du welche. Zwei.« Dann bewies George mehr Mut, als Walker ihm zugetraut hatte, trottete zu dem dräuenden tuuqalianischen Klotz und schleckte das Ende eines Tentakels ab. Walker hielt den Atem an.
    Die Augenstiele senkten sich, um den winzigen Vierbeiner zu betrachten. Walker wusste, wie schnell sich der Tuuqalianer bewegen konnte, wenn er wollte. Falls Braouk danach war, falls die Geste den Alien auch nur im Mindesten verärgerte, würde der Hund mit einem Bissen verschwunden sein.
    Stattdessen sah Braouk schweigend zu, bis sich George wieder zurückzog. »Also habe ich Freunde, scheint es. Steif in den Gelenken, linkisch in der Sprache, ungewöhnlich mitfühlend. Ich akzeptiere eure Gegenwart und euer Angebot.« Er blickte den Hund eindringlich an. »Tu dies dennoch nicht wieder.«
    »Kapiert«, antwortete George bereitwillig. »Bei meiner Art ist es eine Geste des Mögens.«
    »Bei meiner Art«, erwiderte der Tuuqalianer, »ist es eine Geste des Abschmeckens.«
    »Haben dich die Vilenjji deshalb so lange und so streng isoliert?«, wollte Walker wissen und war bemüht, das Thema zu wechseln. »Weil du, äh, ständig mit jedem ein Abendessen abgehalten hast, mit dem du in Kontakt gekommen bist?«
    »Zu einem gewissem Grad, da bin ich sicher. Gewiss sahen sie jedes Mal, wenn ich mir aus einem ihrer Gefangenen ein Mahl bereitete, ihren Profit davonschwimmen.« Der Tuuqalianer wandte den Blick ab. »Ich wurde aber sicherlich auch isoliert, weil ich mein unberechenbares Naturell so häufig zur Schau gestellt habe. Das hinderte sie, mich zutreffend zu beurteilen. Mein blindes Wüten nahmen sie irrtümlich für Ignoranz und verdammten mich. Nicht, dass ich, wenn sich mir die Gelegenheit böte, unbedingt mit ihnen niedersitzen und Nettigkeiten austauschen möchte.« Tentakel wogten. »Was ich tun möchte, ist zuerst ihre äußeren Glieder zu entfernen, dann ihre Genitalien, dann ihre Augen, dann ihre – «
    »Kann gar nicht verstehen, warum sie deine Gegenwart meiden«, bemerkte George einfühlsam, »oder wieso du auf Rudelpartys nicht die Stimmungskanone bist.« Der Hund legte den Kopf schief. »Lachen Vilenjji überhaupt? Du weißt doch mehr über sie als Marc oder ich.«
    »Eine stimulierende Frage.« Interessanterweise bewegten sich die beiden Augen aufeinander zu, wenn der Tuuqalianer nachdenklich wurde, so als suchten sie Erleuchtung in ihrem Spiegelbild. »Ich habe noch kein Verhalten beobachtet, das eindeutig so bezeichnet werden könnte. Andererseits werden sie die Gelegenheiten, wo sie in die Gegenwart der Verschleppten treten, vermutlich nicht ausersehen, um sich in vereinter Lustigkeit zu ergehen.«
    »Ich weiß immer noch nicht, warum sie dich nicht amüsant finden«, kommentierte George. »Vielleicht liegt es an deiner Einstellung.«
    Beide Augen

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