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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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laufen. Dann folgte scheinbar eine gegenseitige Beglückwünschung, denn ein schwerer Tentakel umringte mit der Spitze sanft die angebotene Pfote. Wie betäubt wankte Walker zu ihnen zurück.
    »Was hat das denn zu bedeuten gehabt?«, fragte er George und bezog sich auf das bisschen gedämpfte Unterhaltung, das er nicht mitbekommen hatte.
    George sah an ihm vorbei auf die hockende Masse des Tuuqalianers. »Wir haben beide deine mangelnde Sensibilität angeprangert.« Klare Augen erwiderten Walkers Blick. »Du hättest mitmachen sollen. Es hätte die Beziehung gefestigt.«
    »Nein danke, ich werde mich mit gelegentlichen Einstreuungen von Poesie begnügen.« Er zögerte und betrachtete den jetzt stillen Alien. »Ich glaube, unser neuer Freund könnte zu unseren Bemühungen, hier rauszukommen, etwas Wertvolles beitragen.«
    George schüttelte langsam den Kopf. »Denkst du immer noch daran? Ich sag es dir noch einmal, Mann, selbst wenn wir aus dem Großen Gehege entkommen könnten, könnten wir nirgendwohin. Wir sind auf einem Schiff. Im Weltraum. Du erinnerst dich, was Weltraum bedeutet? Kalt, dunkel, ohne Leben? Ohne Luft? Hier rauskommen – wohin?«
    »Ein Schritt nach dem anderen, kleine Töle.«
    Der Hund richtete sich stolz auf, so hoch es ging. »Nenn mich nicht so! Als wir uns kennen gelernt haben, hast du mich gefragt, wie du mich nennen sollst. ›Kleine Töle‹ war nicht unter den annehmbaren Namen.«
    »In Ordnung.« Walker grinste. »Ich nehme an, du möchtest auch nicht ›Fusselhintern‹ genannt werden?«
    George sah ihn warnend an. »Willst du, dass ich dir ans Bein pinkle?«
    Wieder ernster sagte Walker: »Ich muss zumindest über einen Fluchtversuch nachdenken, George. Andernfalls macht mich das Herumsitzen verrückt, die Warterei, wann es den Vilenjji gefällt, uns zu entsorgen. Wir können vielleicht tatsächlich nichts dagegen tun, aber ich konzentriere mich lieber auf ein unmögliches Ziel, als gar keins zu haben.«
    Der Hund zuckte die Achseln. »Wie es dir beliebt. Ich für meine Person bin zufrieden, wenn ich mich im Gras herumwälzen kann, oder wie sie das Zeugs nennen, das im Großen Gehege wächst, wenn ich an Essenssteinen nagen und ausgedehnte Nickerchen halten kann. Aber ich schätze, solange es uns nicht umbringt, bin ich gelegentlich bereit, menschlichen Ungereimtheiten ein Ohr zu leihen.«
    »Keine Versprechungen«, warnte ihn Walker.
    Der Hund seufzte. »Was also ist der erste Schritt auf dem langen Weg zur finalen Sinnlosigkeit, den du bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet hast?«
    »Wir sammeln unsere Kräfte. Wir machen eine Bestandsaufnahme der Aktiva, die uns zur Verfügung stehen. Das habe ich an meinem Arbeitsplatz gemacht, wenn ich mit schwierigen Bedingungen konfrontiert wurde.«
    »Das wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.« Eine Pfote kam hoch. »Wir haben keine Waffen. Ich kann kratzen und beißen. Du kannst kratzen und beißen und nerven.« Er blickte an Walker vorbei auf den ruhenden Tuuqalianer. »Wenn er bereit ist, sich aktiv an den Verrücktheiten, die es dir auszuhecken gelingt, zu beteiligen, dann könnte unser Freund Braouk vielleicht einiges mehr tun. Was haben wir sonst noch? Habe ich etwas übersehen?«
    Walker überlegte. »Hängt davon ab, ob sie bereit ist zu helfen oder nicht. Um das rauszufinden, sollte wirklich jeder jeden kennen lernen.« Er drehte sich zu dem grüblerischen Tuuqalianer um. »Braouk, wann warst du das letzte Mal im Großen Gehege?«
    Der Riese überlegte. »Ich entsinne mich nicht mehr. Es ist eine ganze Weile her, glaube ich. Es mag sein, dass ich damals so rasend vor Wut und Verzweiflung war, dass ich die Vergangenheit nicht mehr vor meinem geistigen Auge sehen kann.«
    »Wärst du bereit zu einem Spaziergang? Mit mir und George? Es gibt da jemanden, mit dem ich dich gerne bekannt machen würde. Ein anderes fühlendes Wesen, das unsere Empfindungen teilt.«
    »Alle tun das«, stellte der Tuuqalianer fest. »Alle, die hier gefangen sind, teilen dasselbe Alleinsein und dieselbe Isolation. Was ist Besonderes an dem einen, von dem du sprichst?«
    Walker lächelte wissend. »Sie ist ungefähr so kontaktfreudig wie du. Die Aversion gegen Geselligkeit habt ihr gemeinsam.«
    Braouk dachte darüber nach. »Ist sie empfindsam, wenn sie die Bürde der Einsamkeit tragend sich träumend verliert?«
    »Genau genommen würde sie eher Sand fressen, als Mitgefühl auszudrücken. In dieser Beziehung seid ihr beide krass verschieden. Deshalb

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