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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kontemplativem Schweigen.
    »Es ist deutlich zu sehen, dass ihr gute Freunde seid«, stellte Braouk schließlich fest. »Glückliche Paarung, zwei derselben Welt spenden einander Trost. Ach, ach, solches ist mir verwehrt.«
    »He«, sprach Walker ihm Mut zu, »wir sind doch hier. Wir werden dich trösten.«
    Die Stielaugen wandten sich ihm zu. »Kannst du den Turath sarangen? Liegt es in deiner Macht, den bebenden Ubari zu morgenmaiden?«
    »Äh, ich fürchte nicht, nein«, musste Walker eingestehen.
    »Sieh nicht mich an«, beeilte sich George hinzuzufügen.
    »Ich höre Hoffen, dein Anerbieten ist anrührend, voller Gefühl.« Der Tuuqalianer ließ sich auf seinen Untertentakeln nieder. »Es ist gut, nach langem Warten schließlich doch zumindest einen anderen für verständnisvolle und mitfühlende Gespräche zu haben. Ich war es müde, jene zu essen, die zu mir gebracht wurden.«
    »Du meinst, mit jenen zu essen?«, fragte Walker verunsichert nach.
    »Nein.« Das Sägezahngebiss gab leise klackende Geräusche von sich. »Du singst zu viel Sinn, um nicht zu wissen, wovon ich spreche.«
    Walker nickte langsam und etwas unwillig.
    »Ich verstehe, dass das einer beiläufigen Unterhaltung einen Dämpfer aufsetzen kann.« Trotz des höchst unerfreulichen Bildes, das ihm sein Verstand beharrlich aufdrängte, machte er es sich auf einem Flecken Unkraut bequem, während George zögerlich aus dem Wassertank nippte. »Sag mir eins, Braouk: Warum verhältst du dich so? Warum hast du feindselig reagiert, als die Vilenjji mich zu dir gesteckt haben? Du hast nichts über mich gewusst, weder über meinen persönlichen Charakter noch über den meiner Spezies.«
    Der Tuuqalianer tat etwas, was Walker noch nicht bei ihm gesehen hatte: Er setzte sich hin. Vielmehr faltete er sich irgendwie in der Mitte zusammen, wodurch er aber keineswegs auf einem ohnehin nicht vorhandenen Hinterteil landete, sondern stattdessen wie ein gewaltiger Klumpen gelbgrünen Fells aussah, aus dem wahllos vier Tentakel unterschiedlicher Länge und Dicke hervortraten. Die beiden großen Augen, die langsam auf den Enden ihrer Stiele hin und her schwankten, fielen dadurch noch mehr auf, wohingegen der bedrohliche Schlund in der Körpermitte den Blicken teilweise verborgen blieb. Wenn auch nicht völlig harmlos, so wirkte die Kreatur schon nicht mehr ganz so bedrohlich.
    »Als ich entführt und auf dieses Schiff gebracht worden bin, habe ich jedwede Vernunft und allen Verstand verloren. Vier der Scheußlichen habe ich verletzt, trotz der Menge an Schlafmittel, die sie mir in den Leib gejagt haben.«
    George unterbrach das Trinken; Wasser tropfte ihm vom Kinn. »He, gut gemacht, Großer! Niemand sonst, den ich hier getroffen habe, hat es geschafft, erfolgreich Widerstand zu leisten.«
    Die sphäroidischen Augen vollführten einen Schwenk und begegneten dem bewundernden Blick des Hundes. »Ich bin nicht stolz darauf. Tuuqalianer sind friedfertig. Wir wünschen nur, in Ruhe gelassen zu werden, unsere Lieder zu singen und unsere Verse zu verfassen. Den Frieden störend, kamen die Verhassten, Seelen zu rauben. Mich zu rauben.« Tentakel, die stark genug waren, um Bäume zu entwurzeln, verknoteten sich in unbeherrschtem Zorn. »Ich war nicht glücklich.«
    Walker nickte verständnisvoll. »Ich habe auch versucht, mich zur Wehr zu setzen. Mit wenig Erfolg, fürchte ich. Aber ich habe es versucht.«
    George wollte von diesem Weitpinkelwettbewerb nicht ausgeschlossen bleiben und riskierte es versuchsweise mit: »Ich hätte fast nach einem von denen geschnappt, die mich mitgenommen haben.«
    »Lange Zeit«, fuhr Braouk in seiner Erzählung fort, »war ich vernunftlos in Rede und Verhalten. Ich raste und schlug blindlings um mich. Einmal war ich so außer mir, dass meine Wut zu einem Schild wurde, welcher fast stark genug war, um mich die Schranken überwinden zu lassen, die man mir auferlegt hat.« Er wies auf die unsichtbare Barriere. »Aber je tiefer man eindringt, desto stärker wird das Feld, und am Ende wurde ich zurückge zwungen. Danach lag ich mehrere Tage danieder, um von dieser Erfahrung zu genesen.« Die Augen wippten mit den Stielen auf und nieder. »Während ich mich nicht bewegen konnte, ernährte ich mich von der Qual meines Zorns.« Er hob die Stimme.
    »Noch immer gibt es Augenblicke, wo ich mich von der Verzweiflung meiner Lage überwältigen lasse. Rasend vor Leid gewann ich nichts durch blindes Wüten.«
    »Immer mit der Ruhe, alter Junge, immer mit

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