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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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unbußfertig, »werden sie am wertvollsten sein, wenn sie uns alle getötet haben.«
    »Genau so verhält es sich«, pflichtete ihm Pret-Klob ohne eine Spur Ironie bei. »Jedoch müssen wir, um Nutzen aus diesem gesteigerten Wert ziehen zu können, darauf achten, dass sie dieses Maximum an Zuwachs nicht erreichen. Die verloren gegangenen Waren müssen lebendig wieder eingefangen werden. Allein schon aus dem Grund, dass wir immer noch nicht wissen, wie es ihnen überhaupt gelungen ist, aus ihren sicheren Gehegen zu entkommen.«
    »Ein Überlebender von den vieren würde ausreichen, um diese Erklärung zu liefern.« Brid-Nwol gingen die Argumente aus, und er wusste es. »Die anderen könnten liquidiert werden.«
    »Profit«, bemerkte Klos-Jlad weise, »erfordert Risiko. Tod ist der Schlussstrich der Bilanz; darüber stehen die Erträge. Ich schlage vor, die Gesellschaft entschließt sich, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um die fehlende Ware zurückzuerlangen – lebendig. Später ist immer noch Zeit genug, sollte keine andere Möglichkeit bleiben, die Terminierung durchzuführen.«
    Die Versammlung entschied, wenngleich widerstrebend angesichts der Todesfälle, die auf das Konto des Tuuqalianers gingen, und der Demütigung, die ihr von dem Quartett zugefügt worden war, so vorzugehen, wie der ehrwürdige Klos-Jlad empfohlen hatte. Folgendes wurde beschlossen: Man würde weitere Anstrengungen unternehmen, die Ware wieder einzusammeln. Aber durch das Beharren von Brid-Nwol, Shib-Kirn und anderen sah sich Pret-Klob genötigt, ein Zeitlimit zu setzen. Falls die fehlende Ware nicht innerhalb der nächsten zehn Tage in marktfähigem Zustand geborgen war, würden die Jagdteams ihre Fangstrategie durch eine vorbehaltlose Eliminierungstaktik ersetzen.
    Pret-Klob war bei diesem Beschluss nicht wohl, und Bren-Trad und seine Verbündeten waren sogar ausgesprochen wütend. Die Leidenschaft, mit der sie ihre Einwände weiterhin vorbrachten, war lobenswert, aber sie wurden überstimmt. Profit oder nicht, wenn die Ware bis zum vereinbarten Zeitpunkt nicht wieder im Lager war, würden Schritte eingeleitet, sie zu terminieren. Pret-Klob seufzte innerlich. Niemand war mit dem Ergebnis der Beratung zufrieden. So war das Leben eines gewählten Präsidenten. Wenn alles gut ging, würde die Ware wieder eingesammelt, gesund und in voll verkaufsfähigem Zustand, und damit wäre der ungebärdige Disput unter Mitgliedern beendet. Wenn nicht – wenn es schiefgehen sollte oder plötzlich das Schreckgespenst des Unvorhergesehenen auftauchte …
    Mehr als alles andere fürchtete er, eine nach unten berichtigte Werteinschätzung für einen Teil der Schiffsfracht abzeichnen zu müssen.

13
     
    Der Blick aus dem Bullauge hätte eigentlich Ehrfurcht wecken sollen. Wandernde Sterne und glänzende Nebel, wie sie von der Erde aus nicht zu sehen waren, bildeten einen galaktischen Himmel mit spannungsgeladenen Schwaden und Streifen in Farben, die so rein waren wie die Elemente, denen sie entstammten. Walker konnte nur stumm staunen. Der Anblick war niederschmetternd, nicht erhebend. Statt die ursprüngliche Schönheit zu sehen, fühlte er sich nur daran erinnert, wie weit er von zu Hause weg war und wie unwahrscheinlich es war, dass er die Erde jemals wiedersehen würde. Neben ihm stand George auf den Hinterbeinen und hielt mit den Vorderpfoten auf dem unteren Rand des Ausgucks die Balance. Falls die Gefühle des Hundes durch den Anblick ähnlich berührt wurden, zeigte er es nicht. Sque war in die Betrachtung eines in der Nähe stehenden Lagerbehälters vertieft und ignorierte sowohl die beiden als auch die Aussicht, während ein kontemplativer Braouk gedankenschwer daneben hockte und seltsame Verse vor sich hin murmelte.
    Walker verzichtete auf die niederschmetternde Pracht des Ausblicks und wandte sich ab. Um seine Gedanken von der Hoffnungslosigkeit abzulenken, die ihn eben überfallen hatte, stellte er Spekulationen über den Zweck des Bullauges an. Was hatte es hier zu suchen, abseits der allgemeinen Zugangswege, weit hinten in einem dunklen, engen Wartungskorridor? War es als nachträglicher Einfall von den Schiffskonstrukteuren angebracht worden? Hatte man es aus einer schrulligen Laune heraus hier eingebaut, um jedem Vilenjji, der sich zufällig in diesen abgelegenen und wenig besuchten Teil des riesigen Schiffes verirrte, eine unerwartete Ablenkung zu bieten? Oder diente es einem Zweck, der ihm, einem Besucher von einer fernen Welt,

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