Safe!
Verkäuferin
entgegen. So lang wie die Schlange war, hatte sie immer noch ein wenig Zeit.
Also startete sie einen schnellen weiteren Durchlauf. Dieses Mal kaufte sie
sich ein neues Handy, eine Uhr, Sportschuhe und Badeschlappen.
Gerade noch rechtzeitig erreichte sie den Schalter und
drückte der verdutzten Stewardess die Flugunterlagen in die Hand. Diese
kontrollierte die Unterlagen und wünschte ihr bei der Rückgabe einen angenehmen
Flug.
Evelyn gesellte sich zu den anderen Passagieren, die in
dem Finger vor der Flugzeugtüre standen. Sie war die letzte Passagierin,
die an Bord ging. Ihre Plastiktüten stießen immer wieder rechts und links an
den Sitzen oder Knien der Mitreisenden an, bis sie ihren Platz in der letzten
Reihe erreicht hatte. In den Ablagefächern über ihr war nicht mehr allzu viel
Platz, darum verstaute sie den Rest ihrer Taschen, die oben nicht mehr
hereinpassten, auf dem Nebensitz, der zum Glück nicht belegt war.
Endlich wurden die Flugzeugtüren geschlossen und der
Zugangsfinger wurde zur Seite gerollt. Der Flug ins Ungewisse begann und ihre
Verfolger waren nicht an Bord.
Kapitel 4
An Bord des Fliegers herrschte die typische
Urlaubsstimmung. Mehrere Kleinkinder fingen, trotz aller Aufmunterungsversuche
ihrer Eltern auf Grund der ungewohnten Situation, an zu weinen. In der Kabine
wurde es erst wieder ruhiger, als das monotone Geräusch der Flugzeugmotoren auf
alle Passagiere, egal ob groß oder klein eine einschläfernde Wirkung ausübte.
Evelyn war so sehr in ihre Gedanken versunken, dass sie
weder von dem Lärmpegel noch von der Hektik um sich herum viel mit bekam. Sie
schaute aus dem kleinen Fenster an ihrer rechten Seite und beobachtete wie der
Flughafen und die Stadt Düsseldorf schnell unter einer Wolkendecke versank.
Wenige Augenblicke später durchbrach das Flugzeug die Wolken und tauchte in
strahlenden Sonnenschein unter einem blauen Himmel auf. Ganz langsam kam Evelyn
wieder zur Ruhe und das Adrenalin verflüchtigte sich aus ihrem Kreislauf.
Immer noch den Blick über die wattegleichen Wolken lehnte
sie sich seufzend zurück. Fürs Erste dürfte sie sicher sein und mit ihr auch
die Daten, die sich auf dem Notebook in der Tasche neben ihr befanden. Dieser
Überfall hatte eindeutig etwas mit der entdeckten Formel zu tun. Dank Andreas‘
Vorwarnung waren keinerlei Unterlagen, weder elektronisch noch auf Papier, im
Labor verblieben. Genauso wenig wie der hergestellte Wirkstoff. Alles was davon
noch vorhanden war, dürfte sich nun in der Kanalisation befinden. Die einzigen
Beweise die es noch gab, waren die Labortiere die sich momentan bester
Gesundheit erfreuten. Den Wirkstoff aus deren Blut oder Gewebeproben abzuleiten
wäre nicht möglich. Und sobald die tägliche Wirkstoffdosis ausblieb, war zu
erwarten, dass die Tiere bald wieder unter ihren Krankheitssymptomen litten.
Die Leute, die hinter dieser Formel her waren, hatten nichts. Das würde sie
hochgradig auf die Palme bringen.
So wie die Typen in das Labor eingedrungen waren, war es
denen egal, ob jemand dabei verletzt wurde oder nicht. Sie musste davon
ausgehen, dass diese Männer, sollten sie sie aufspüren, mit der gleichen
Brutalität zuschlagen würden, die sie bereits gezeigt hatten. Ihre Weigerung
zur Kooperation und die Flucht ins Ausland dürfte sicherlich wenig Begeisterung
hervorgerufen haben. Was würde ihr wohl im Falle einer Entdeckung bevorstehen?
Sie wollte sich das lieber nicht ausmalen.
Wenigstens war es denen nicht mehr möglich, ihr Handy zu
orten, das ausgeschaltet und ohne SIM Karte in ihrem Auto lag. Diese Typen
waren erschreckend gut informiert. Woher wussten die, wo sie wohnte, die
kannten sogar ihre Rufnummer, ihr Auto und es schien denen sogar möglich
gewesen zu sein, die Funkverbindung ihres Telefons zu stören. Außerdem waren
diese Männer in ihrer Wohnung und hatten sie komplett verwüstet. Diese
Verbrecher mussten über Möglichkeiten der Informationsgewinnung verfügen, die nicht
jedem so ohne weiteres zugänglich waren.
Wenn die das alles von ihr wussten, dann war davon
auszugehen, dass über kurz oder lang auch ihre Bank und Kreditkartenbewegungen
überprüft würden. Dumm gelaufen, dachte Eve, daran hatte sie bei der Buchung
und dem Einkauf nicht gedacht. Somit dürfte es nicht mehr lange ein Geheimnis
sein, wohin sie geflohen war. Doch erst mal war sie sicher, zumindest für ein
paar Tage. Dann müsste sie sich etwas Neues ausdenken. Gottseidank hatte sie
genügend Bargeld
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