Safe!
Mit diesem ironischen Kommentar ließ sich Eve rückwärts auf das
riesige Bett fallen und stöhnte gleich darauf wohlig auf. Oh Mann, sie lag auf
einem Wasserbett. Wie geil war das denn? Der warme, weiche Untergrund des
Bettes wippte sie sanft einige Male hoch und runter.
››Mein Arbeitgeber‹‹, Marc betonte das Wort Arbeit,
››weiß, dass sich ein müder Agent nur unter optimalen Bedingungen erholen
kann.‹‹ Er zog in typisch britischer Coolness eine Augenbraue hoch. Das war ein
waschechtes Understatement, denn diese Suite war der absolute Luxusbunker.
››Wie kommen wir an eine solche Kabine Marc? Jetzt erzähl
mir bitte nicht, dass ihr tatsächlich in solchem Luxus reist.‹‹
Evelyn lag auf dem Rücken und schaukelte sanft auf dem
Wasser der Matratze. Marc stand vor ihr, die beiden Taschen in den Händen. Die
stellte er vorsichtig neben sich ab.
››Nein, leider nicht. Die Zentrale hat nach einer
Mitfahrgelegenheit gesucht. Dies war die einzige Kabine die noch verfügbar
war.‹‹
Er kam bei seinen Worten näher und stützte sich mit
seinen Händen beidseits ihres Kopfes auf, was das Bett in neue Schwingungen
versetzte.
››Dann hoffe ich mal, dass ihr Sonderpreise bekommt.‹‹
Marcs sinnliche Lippen zogen sich zu einem Lächeln
auseinander. ››Keine Sorge Baby. Die Firma bekommt überall Prozente.‹‹
Eve grinste zurück, während die kleinen Wellen
abwechselnd ihre Gesichter näher brachten und wieder entfernten. Wenn sie nicht
so müde wäre, würde sie das Wasserbett für eine neue Erfahrung mit Marc nutzen.
Aber sie war restlos erledigt – nicht zuletzt von dem äußerst schweißtreibenden
Nachmittag in der Hütte. Mühsam unterdrückte sie ein Gähnen, was Marc jedoch
nicht entging.
››Komm, mach‘ dich bettfertig Eve.‹‹
Er stand von dem Bett auf und reichte ihr eine Hand, um
sie hochzuziehen. Gehorsam verschwand Evelyn in dem angrenzenden Badezimmer, um
sich ihre Zähne zu putzen und noch eine kleine Katzenwäsche zu machen. Wie
nicht anders zu erwarten, setzte sich der pure Luxus auch im Badezimmer fort.
Es gab eine große Dusche aus Marmor, unter der zwei Personen bequem Platz
fanden, eine übergroße ovale Badewanne für zwei Personen, die sich auch als
Whirlpool nutzen ließ, zwei Waschbecken und eine separate Toilette. Nie im
Leben hätte sie sich auch nur eine Nacht in einer solchen Suite leisten können.
Man musste das Leben eben nehmen wie es kam und die
schönen Dinge genießen, solange man konnte, dachte sie, während sie sich die
Zähne putzte. Marc betrat das Bad in dem Moment in dem sie es verließ. Ohne
noch eine Minute zu warten, krabbelte Eve gähnend unter die Decke des Bettes.
Es war angenehm temperiert und bewegte sich sanft auf und
nieder. Wenig später kam Marc zu ihr. Er kuschelte sich von hinten an Eve und
legte genau wie in den Nächten davor, beschützend seinen Arm um sie. Eve
drückte sich eng an ihn heran und genoss seine Nähe. Nie hatte sie sich
sicherer und geborgener gefühlt als in jeder einzelnen Minute, in der sie so
von ihm umarmt wurde. Als sie schon fast eingeschlafen war, durchlief ein
kleines Zittern das Schiff. Sie verließen Teneriffa und die Reise nach Madeira
begann. Der Gedanke, ihre Verfolger auf eine falsche Fährte gelockt zu haben
gefiel Eve außerordentlich gut. Fast so gut wie das Gefühl von Marc in ihrem
Rücken. Ehe sie sich versah und noch eine Minute länger über ihre Situation
nachdenken konnte, schlief sie ein.
Sie war mit Andreas im Labor. An der Zugangstüre
klingelte es. Da sie schon wusste, was passieren würde, bat sie Andreas sofort
mit ihr zu fliehen. Doch er lächelte nur.
››Evelyn, du weißt doch, dass ich die Türe öffnen muss.‹‹
Er tätschelte ihr beruhigend die Hand, wie er es immer
getan hatte, wenn sie sich aufgeregt hatte. Er stand auf und wollte auf den
Gang hinaus treten um die Tür zu öffnen.
››Nein !‹ , rief sie entsetzt.
››Nein geh nicht !‹ ‹
Sie wollte ihn aufhalten, doch Andreas lächelte nur
traurig. Noch bevor er auf den Gang hinausgehen konnte, flog die Labortüre
explosionsartig nach innen. Drei vermummte Gestalten in dunklen Kampfanzügen
drangen ein. Eve hatte furchtbare Angst und begann zu schreien. Strampelnd
versuchte sie sich in einer Ecke vor den Eindringlingen in Sicherheit zu
bringen.
››Eve !‹ ‹ Sie hörte Marcs Stimme.
Was machte Marc in ihrem Labor?
››Eve wach auf !‹ ‹
Evelyn wurde geschüttelt. Ihre Augen öffneten
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