Safe!
Hütte unheimlich
gut gefallen. Die Abgeschiedenheit und Marcs Nähe waren wie ein Traum für sie.
Wenn es nach ihr ging – und das tat es leider nicht – hätte sie die nächsten
Jahre zusammen mit Marc dort verbringen können. Nun fiel es ihr nicht leicht,
ihr kleines Liebesnest und den Zufluchtsort zu verlassen, um den nächsten
Abschnitt ihrer Reise anzugehen. Viel zu schnell wurde es dunkel und der
Zeitpunkt ihrer Abreise rückte näher.
Kapitel 13
Marc und Eve fuhren in Richtung Los Caserones. Einem winzigen
Ort an der West Küste Gran Canarias. In den wenigen Stunden ihrer Anwesenheit
hatte sich Eve in die einsame Hütte verliebt. Was sicherlich nicht nur an deren
herrliche Lage mit dem gigantischen Ausblick lag, sondern vielmehr an den
hocherotischen Stunden, die hinter ihr lagen. Soviel und so guten Sex, in so
kurzer Zeit, hatte sie noch nie. Dieses große Bett war wie für einen Nachmittag
begleitet von Liebesspielen geschaffen.
Innerhalb von Sekunden verschluckte die Dunkelheit die
zurück gelassene Hütte und Marcs Auto. Von seiner Handynavigation geleitet,
fuhren sie langsam den Berg hinunter. Evelyn war froh, dass sie im Dunklen die
steilen Abhänge auf der Seite nicht sehen konnte.
Bei Tageslicht betrachtet, sah der Weg nicht gerade
Vertrauen erweckend aus. Marc fuhr konzentriert und sicher den ganzen Weg
entlang bis zu einer Verbindungsstraße, die sogar geteert war. Von dort aus war
es nicht mehr weit. Nach einer knappen Stunde auf der Straße tauchte ein
Hinweisschild mit dem Ortsnamen auf. Dort bog Marc ab und fuhr weiter in
Richtung Hafen. Im Auto herrschte Schweigen. Evelyn war mit sich und ihrer
Situation beschäftigt, während sich Marc auf den Weg konzentrierte.
Schließlich erreichte Marc die Hafenanlagen, wo ein Boot
von vielleicht fünfzehn Metern Länge auf sie wartete. Einer der Männer an Bord
sprang aufs Land. Er begrüßte sie beide und ließ sich von Marc die
Autoschlüssel geben. Kaum hatte Marc das Gepäck aus dem Auto geholt, fuhr der
Mann mit Marcs Seat auch schon los. Mühelos trug Marc die beiden Taschen und
Eve ihren wertvollen Rucksack. Er ging voran und half Eve, über den schmalen
Steg an Bord des Schiffes.
Kaum waren sie an Bord, wurden die Leinen eingeholt und
das Schiff setzte sich mit Kurs auf das Meer hinaus in Bewegung. Das Boot schaukelte
heftig und Marc setzte sich zu Eve, um sie in seinen Armen vor dem Wind zu
schützen. Eve wusste nicht, wie lange sie unterwegs waren, doch irgendwann
erblickte sie in der Ferne die Lichter von Teneriffa. Sie wurden mit
zunehmender Dauer der Bootsfahrt immer größer. In Poris de Abona gingen sie
wieder an Land. Der Ort lag trotz der verstreuten Hotels ruhig und verschlafen
vor ihnen. Wieder ging Marc voran und half Eve von Bord. Am Strand wartete ein
Taxi auf sie und brachte sie weiter nach Santa Cruz. Es war kurz vor zwei Uhr
morgens als sie endlich dort ankamen.
Eve fror vor lauter Müdigkeit und Marc rubbelte ihr
liebevoll über den Rücken und die Arme, um sie wieder aufzuwärmen. Vorn auf dem
Schiff stand der Name: ‚Crown Princess‘. Es war ein riesiges schlankes, vor ihr
hoch aufragendes Kreuzfahrtschiff. Die Gangway, die an Bord führte, war im
Gegensatz zu dem vorher genutzten Steg breit und komfortabel wie eine
Landebahn. Marc zeigte dem Bediensteten seinen Dienstausweis, der daraufhin
wissend nickte. Er drückte Marc Kabinenkarten in die Hand und ging ihnen voran.
Hinter dem Steward wurde der Zugang geschlossen und die Gangway weggerollt.
Evelyn war furchtbar müde und lief hinter dem Steward und
vor Marc in die Richtung, die ihr vorgegeben wurde. Sie gelangten zu einem
Aufzug, dessen mattgoldene Türen sich nahezu geräuschlos öffneten. Im Lido Deck
auf Ebene 15 stiegen sie wieder aus. Hinter einer zugangsgesicherten Glastür,
die sich nur mit der Bordkarte für die dahinter liegenden Zimmer öffnen ließ,
waren sie endlich angekommen.
Der Steward öffnete die Kabinentür und trat bei Seite um
Marc und Eve in die Kabine zu lassen. Das Licht in der Kabine flammte auf und
Evelyn blieb verwundert stehen. Sie befand sich inmitten einer Suite mit einem
riesigen Bett vor dem ein großer Flachbildfernseher an der Wand angebracht war.
Es gab einen Wohnbereich, Arbeitsbereich, eine Bar und sogar einen Balkon. Marc
tauschte noch ein paar Worte mit dem Stewart, der anschließend die Tür von
außen schloss und sie beide alleine ließ.
››Dein Brötchengeber weiß, wie man seine Mitarbeiter
verwöhnt.‹‹
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