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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Augen herausgeschnitten hatte“, sagte P.J. „Und dann hat er in meinen Tourbus eine Kornnatter für mich abgegeben.“
    „Eine Schlange?“ Mary starrte sie entsetzt an. „Warum?“
    „Anscheinend findet er, dass ich meine Mutter nicht genug ehre.“
    „Ach du Schande.“ Marys Blick wurde hart. „Ja, das klingt wirklich nach ihm. Dieses Zeug mit Vater und Mutter ehren‘ hat er mir auch dauernd unter die Nase gerieben. Eine Schlange!“ Sie schüttelte sich. „Das ist ja echt abgefahren.“
    „Wie es aussieht, verfolgt er sie auch“, fügte Jared hinzu.
    „Sie meinen, er hat tatsächlich Iowa verlassen?“
    „Ja.“ Jared berichtete kurz von dem Mann, der die Schlange abgegeben hatte, und zeigte ihr das ausgedruckte Schwarz-Weiß-Foto.
    „Ja, das ist er. Was für eine Geschichte! Anscheinend ist er jetzt völlig ausgetickt.“
    Es wurde Zeit, sich zu verabschieden. P.J. schüttelte Mary die Hand. „Ich weiß ja, dass Sie für Countrymusic nicht viel übrig haben, und vermutlich werden Sie heute Abend auch arbeiten“, sagte sie. „Aber ich trete nachher in Lubbock in der Stadthalle auf und würde Sie gern dorthin einladen.“
    „Ach, ich weiß nicht.“ Mary trat von einem Fuß auf den anderen. „Ich hab heut Abend sogar frei, aber das ist echt nicht so mein Ding.“
    P.J. lächelte schief. „Glauben Sie mir, wenn jemand versteht, warum Sie nichts mit dem zu tun haben wollen, was Ihrem Vater gefällt, dann ich. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich hinterlege einfach zwei Tickets unter Ihrem Namen an der Abendkasse, und wenn Sie dann doch kommen wollen – prima. Wenn nicht, ist es auch okay.“
    Als sie kurze Zeit später wieder unterwegs waren, meinte P.J. zu Jared: „Abgesehen von einer Bestätigung, dass dieser Menks genau so durchgeknallt ist, wie wir befürchtet hatten, war der Besuch ja nicht besonders erfolgreich.“
    „Ich schätze, da hast du recht.“ Er sah sie bedauernd an. „Aber ich nehme mir lieber die Zeit, jeden noch so kleinen Hinweis zu überprüfen, als dass ich mir später vorwerfen muss, irgendetwas Wichtiges übersehen zu haben. Schließlich geht es um deine Sicherheit.“
    Die Sonne war bereits untergegangen und ein feiner, sichelförmiger Streifen des Mondes schimmerte am Himmel, als Luther Menks inmitten der Menge von Konzertgängern krampfhaft versuchte, mit niemandem in Körperkontakt zu geraten – ein Vorhaben, das angesichts der vorwärts drängelnden und schiebenden Menge vor den Eingängen der Lubbocker Stadthalle nur scheitern konnte. Schaudernd nahm er all die verhassten, nach Schweiß und Parfüm stinkenden schmutzigen Menschen wahr. Doch er riss sich zusammen. Denn schon bald würde er von einem nummerierten Sitzplatz aus ohne weiteres Gedränge Priscilla Jaynes Auftritt erleben können.
    Heute war bestimmt die Nacht, in der sie ihre Sünden bereute. Die Schwarzmarkt-Tickets der letzten drei Vorstellungen waren viel zu teuer für ihn gewesen, sodass er die Auswirkung seiner Lektion nicht hatte verfolgen können. Seither hatte sie jedoch viel Zeit gehabt, über ihr Verhalten nachzudenken und es wieder in die rechten Bahnen christlicher Moral zu lenken. Zumindest hoffte er das.
    Denn nur dann könnte er ihr ihre Sünden vergeben.
    Er war noch immer gute zehn Meter vom Kartenkontrolleur am Drehkreuz entfernt, als er lautstarke Unmutsbekundungen der umstehenden Leute wahrnahm.
    „Was, zum Teufel, hält die da nur so lange auf?“, rief einer der Jugendlichen, die gegen seine Hacken traten.
    „So langsam ging das hier noch nie“, sagte eine Frau mit Rüschenbluse zu einem Mädchen mit Minirock und Cowboyhut.
    „Was ist da los? Suchen die etwa jemanden?“, wollte ein aggressiv aussehender Typ mit Ohrring und Stirnband wissen.
    Bei dieser letzten Frage stellten sich Luther Menks automatisch die Nackenhaare auf. Suchten sie tatsächlich nach jemandem?
    Suchten sie etwa nach ihm?
    Besser nicht.
    Denn das würde bedeuten, dass Priscilla Jayne ihre moralisch verwerflichen Taten in keiner Weise bereute. Allein der Gedanke rief eine solche Wut in ihm hervor, dass er kaum an sich halten konnte. Wie ein Schwärm Bienen begann es in seinen Nerven zu sirren und zu summen.
    Aber das waren voreilige Schlüsse. Er atmete tief aus, ballte seine freie Hand zur Faust und entspannte sie wieder, um seine Anspannung zu lösen. Nein, hier ging ganz sicher seine Fantasie mit ihm durch. Es gab keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, dass die Ordner an den Eingängen

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