Safer (S)EX (German Edition)
irgendjemanden suchten – und dass es sich, selbst wenn sie es täten, dabei um ihn handelte. Allmählich verebbte sein Zorn wieder.
Während er auf den Eingang zusteuerte, beobachtete er den Kontrolleur. Als er nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, sah er, wie dieser Mann auf die Gruppe der schreienden Jugendlichen hinter ihm blickte. Plötzlich schien er ihm direkt ins Gesicht zu sehen und riss die Augen weit auf. Dann wandte er sich sofort einem anderen in der Reihe zu, aber Menks war selbst schon lange genug im selben Geschäft tätig, um zu wissen, dass er entdeckt worden war.
Und das war nur möglich, wenn Priscilla Jayne so weit von der Erlösung entfernt war, dass sie die helfende Hand nicht wahrnahm, die er ihr hingestreckt hatte.
Er unterdrückte seine erneut aufkeimende Wut und trat automatisch aus der Warteschlange. Er fuhr herum und kämpfte sich durch die entgegenkommende Menge wie ein Lachs, der stromaufwärts schwamm.
Bei einem Blick über die Schulter sah er, wie der Kontrolleur einem anderen zuwinkte, um seinen Platz einzunehmen, während er über die Absperrung sprang und ihm nacheilte. Ohne den Protest der Leute zu beachten, die er zur Seite drängte, wand Luther Menks sich im Zickzack durch die Menge, schob und schubste, duckte sich, so gut er konnte, und betete zu seinem Schöpfer, dass der Sicherheitsmann ihn nicht entdeckte.
Schließlich hatte er es geschafft. Er schüttelte sich heftig, klopfte und wischte sich ab, um den bakterienverseuchten Schmutz der Menschen von Händen, Armen und Haaren zu entfernen. Dann zwang er sich, damit aufzuhören, weil er wusste, dass er ohne den Schutz der Menschenmenge viel zu sehr auffiel und dass ihm keine Zeit mehr blieb. Vorsichtig schlängelte er sich zwischen den nicht ganz so dicht stehenden Leuten am Rand des Eingangsbereichs hindurch in Richtung Parkplatz.
Kurz überlegte er, ob er es noch an einem anderen Eingang versuchen sollte. Er wusste aus Erfahrung, dass nicht alle Wachposten gleichermaßen gründlich und aufmerksam waren. Doch er entschied sich dagegen.
Er hatte ein Zeichen bekommen, und ein intelligenter Mensch übersah ein solches Zeichen nur auf eigene Gefahr. Es war Zeit, einen sichereren Ort aufzusuchen und einen neuen Plan zu schmieden. Kalte Wut stieg in ihm hoch.
Priscilla Jayne hatte keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatte! Sie sollte sich lieber gut in Acht nehmen. Denn Gott stand auf seiner Seite.
Sie hatte sich gerade mehr Ärger eingehandelt, als sie sich vorstellen konnte.
20. KAPITEL
Mir hat ein kleines Vögelchen gezwitschert,
dass bei den Konzerten von Priscilla Jayne erhöhte
Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden.
– Charlene Baines in „Klatsch mit Charley“,
Nashville News Today –
R eifen quietschten. Bremsen kreischten. Und Jared wurde aus tiefstem Schlaf gerissen, als er mit voller Wucht gegen die Falttür aus Lederimitat knallte. Der Bus war aus unerfindlichen Gründen in Schrägstellung geraten. Jared öffnete die Augen, doch es war stockfinstere Nacht. Im Gang hörte er einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem Schwall kreativer Flüche. Noch bevor er Zeit hatte, sich um alle Fahrgäste im Bus Sorgen zu machen, kippte der Bus plötzlich wieder auf alle vier Räder, und Jared rollte mit Schwung gegen die Außenseite seiner Schlafkoje. Von draußen ertönte das Geräusch laut quietschender Bremsen eines anderen Fahrzeugs, kurz darauf hörte man P.J. und Nell hinter der Tür zur Schlaf räum kreischen und in hoher, angespannter Stimmlage diskutieren. Jared schob seine Koje auf.
Unten im Gang lag Eddie, splitternackt und schimpfend, während er sich gleichzeitig die Hüfte rieb und einen Ellbogen begutachtete. Hank fluchte ebenfalls, während er sich mit einer Hand an der halb geöffneten Falttür festhielt und den Oberkörper wieder in seine Koje hievte.
Dann wurde die Tür vom Schlafraum aufgerissen, und die Frauen stolperten heraus.
„Verdammt!“ Eddie stemmte sich hoch, griff in seine Koje und bedeckte seine Körpermitte mit einem Cowboyhut.
Dabei fiel Jared ein, dass er selbst auch nur im Slip dastand. Er schnappte sich seine Jeans aus der Koje und zog sie über, während er die anderen prüfend ansah. „Ist jemand verletzt?“
Bis auf ein paar blaue Flecke war niemandem etwas passiert, und er nickte. „Gut. Lasst uns sehen, was um alles in der Welt da los ist. Marvin!“ Erst jetzt nahm er wahr, dass P.J. nur ein dünnes Hemdchen und einen Bikinislip trug und Nell ein fast
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