Safer (S)EX (German Edition)
dann nickte er. „Ja, Sir. Wie Sie schon sagten, ist es kein besonders deutliches Foto. Aber ich erinnere mich genau an die Konturen seiner Ohren.“
„Gut. Von nun an werden Kopien dieses Fotos an den Sicherheitsdienst an jedem Veranstaltungsort ausgegeben. Ich werde auf die Ohren hinweisen. Wenn es ein Detail gibt, auf das man achten kann, steigen die Erfolgschancen. Bestenfalls können wir Menks der Polizei übergeben. Für den Anfang wäre es allerdings schon gut, wenn wir ihn einfach von den Konzerten fernhalten könnten.“
Der nächste Punkt seiner Aufzeichnungen veranlasste ihn zu besonderer Zufriedenheit. „Und es gibt einen weiteren Durchbruch. Menks hat eine Tochter namens Mary, die in Amarillo lebt. Ich werde mich auf unserem Weg nach Lubbock dort absetzen lassen, einen Wagen mieten und euch so schnell wie möglich wieder einholen.“ Er sah zu P.J. „Denk nicht, dass ich dich deshalb vernachlässige“, meinte er. „Ich werde John anrufen und ihn bitten, solange für mich einzuspringen.“
„Das brauchst du nicht“, erwiderte sie. „Ich komme nämlich mit dir.“
Jared schwieg einen Moment, dann setzte er einen Gesichtsausdruck auf, der sagen sollte: Vertrau mir. „Das ist wirklich nicht nötig.“
„Das ist es sehr wohl! Schließlich geht es hier um mein Leben. Wenn die Tochter irgendetwas Interessantes zu sagen hat, will ich es sofort hören und nicht erst später in einem trockenen Bericht lesen.“
Verdammt. Er hatte es immer noch nicht geschafft, das Gespräch mit ihr zu führen. Jeden Morgen wachte er mit dem Entschluss auf, es heute zu tun.
Aber immer wieder kamen ihm irgendwelche Sachen dazwischen. Er hatte sich darauf gefreut, bei seinem kurzen Zwischenstopp in Amarillo allein zu sein, um sich von seiner ständigen Zerrissenheit zwischen dem, was er hinsichtlich ihrer Beziehung tun sollte, und dem, was er tatsächlich tat, zu erholen. Und Letzteres war zugegebenermaßen nicht viel.
Nun ja, man bekommt eben nicht immer das, was man will, und er wusste, dass sie tatsächlich jedes Recht darauf hatte, bei seinem Gespräch mit Menks’ Tochter dabei zu sein. „Okay. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich dort unangekündigt auftauchen oder eine Zeit ausmachen soll, aber wahrscheinlich ist es besser, sich zu verabreden. Dann sind wir auf jeden Fall rechtzeitig zum Konzert wieder in Lubbock.“
Sechsundzwanzig Stunden später standen sie in Amarillo, Texas, vor einem Autoverleih. P.J. sah ihrem Tourbus hinterher, der Richtung Lubbock weiterfuhr.
Auf dem Weg in die Stadt waren sie vorhin durch einen Stadtteil mit großen Häusern und üppigen Rasenflächen gekommen. Mit dem Mietwagen fuhren sie nun durch ein weniger pompöses, aber immer noch sehr ansehnliches Viertel.
Doch je weiter sie sich vom Zentrum entfernten, desto armseliger und heruntergekommener wurde die Gegend, bis sie schließlich den Orten ähnelte, in denen P.J. aufgewachsen war. Irgendwann bogen sie von der asphaltierten Straße auf einen von verkrüppelten Pappeln gesäumten Schotterweg ab. Als Jared vor drei Wohnwagen stehen blieb, die aussahen, als wären sie seit Carters Präsidentschaft nicht mehr gewartet worden, fühlte P.J. sich plötzlich in ihre Zeit als Dreizehnjährige … Fünfzehnjährige … Achtzehnjährige zurückversetzt.
Sie atmete tief durch und riss sich zusammen. So sah ihr Leben nicht mehr aus; sie hatte die Trostlosigkeit solcher Wohnwagenparks hinter sich gelassen und würde nie mehr dorthin zurückgehen. Sie straffte die Schultern und stieg aus.
Der Prospekt einer Supermarktkette wirbelte über den heißen, schmutzigen Parkplatz, als sie und Jared die klapprigen Stufen des mittleren Wohnwagens hinaufstiegen. Während Jared an die Tür klopfte, betrachtete P.J. noch einmal die staubigen Pappeln, die das einzige Grün in dieser eintönigen, graubraunen Landschaft zeigten.
Die Tür wurde geöffnet, und sie standen einer Frau gegenüber, die ungefähr in ihrem Alter war. Die gleißende Sonne beleuchtete ihr rot gefärbtes Haar, ihre vermutlich mit Silikon vergrößerten Brüste unter einem engen Trägerhemd sowie die kleine Tätowierung eines lachenden Teufels an ihrem rechten Knöchel. Ohne P.J. eines Blickes zu würdigen, starrte sie Jared an. „Sind Sie Hamilton?“
„Ja, und das hier ist Priscilla Jayne. Danke, dass wir vorbeikommen durften.“
Achselzuckend trat die Frau beiseite und winkte die beiden herein. „Ich weiß nicht, was Sie erwarten. Ich hab meinen Alten seit über zehn
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