Sag einfah: Ja, ich will
immer wieder bewegte Gina nun die Hüfte und verfiel in einen entfesselten Rhythmus.
Er war so erregt wie noch nie – und es war immer noch nicht genug. Er brauchte … sie.
Wild küsste sie ihn, und er nahm alles, was sie ihm darbot. Während sie leidenschaftlich die Lippen auf seinen Mund presste, erreichte sie zitternd den Höhepunkt. Er wollte alles von ihr, er wollte sie ganz. Und tief in seinem Innersten wusste er, dass er nie genug von ihr bekommen konnte.
Doch schon waren diese Gedanken wie ausgelöscht. Das höchste der Gefühle übermannte ihn. Während er den Gipfel erklomm, durchrauschten ihn die köstlichsten Empfindungen – und eine Frage formte sich in ihm: Ob dies die Nacht war, in der sie das Baby zeugten? Das Kind, das alles zwischen ihnen beenden würde.
Sie war immer noch nicht schwanger.
Nachdem sie vor zwei Monaten mit Adam im Hof geschlafen hatte, war Gina beunruhigt gewesen. Doch offenbar fügte sich alles nach ihren Wünschen, denn sie hatte pünktlich ihre Regel bekommen.
Also blieben sie noch verheiratet. Damit erhielt Gina mehr Zeit, um einen Weg zu finden, den Mann ihres Herzens davon zu überzeugen, dass er sie auch liebte.
„Du denkst über Adam nach“, bemerkte ihre Mutter. „Ich sehe es dir an der Nasenspitze an.“
Ertappt blickte Gina auf. Sie saß auf ihrem Stammplatz in der Küche der Torinos. Seit sie denken konnte, war es „ihr“ Stuhl gewesen. Und immer wenn sie nach Hause kam, nahm Gina automatisch genau dort Platz.
Die Sonne schien durch die großen Fenster. Auf der Scheibe waren weder Flecken noch Schlieren oder Streifen, dafür sorgte ihre Mutter penibel. Die altmodische Uhr an der Wand schlug zwölfmal. Im Hof bellte Papà s Golden Retriever, der zweifellos wieder ein Eichhörnchen aufgescheucht hatte. Auf dem Herd köchelte eine Suppe vor sich hin und erfüllte die Luft mit dem Aroma von Rindfleisch und Oregano.
Hier in dieser gemütlichen Küche ändert sich nie etwas, dachte Gina. Na gut, alle paar Jahre gab es mal einen neuen Anstrich, aber stets in demselben hellen Gelbton. Dann und wann wurden andere Gardinen aufgehängt, ab und zu kaufte Teresa eine neue Bratpfanne. Aber das war alles. Abgesehen von diesen Kleinigkeiten blieb diese Küche, wie sie war. Das Herzstück des Torino-Haushalts.
Die Familie frühstückte hier und aß hier zu Abend. Hier hatten Gina und ihre Brüder gestritten, gelacht und auch manchmal geweint, wenn irgendetwas Schlimmes passiert war. Ihre Eltern, die Grundpfeiler der Familie, hatten ihnen zugehört, sie besänftigt, ihnen Ratschläge gegeben und dann und wann Strafen ausgesprochen, wenn es unbedingt nötig gewesen war. Und auch wenn sie längst erwachsen waren, kamen die Torino-Kinder immer noch zu jeder sich bietenden Gelegenheit nach Hause. Um wieder die innige Zuwendung und Geborgenheit zu spüren, die sie mit diesem Ort verbanden.
Allerdings war es ratsam, von zu Hause fortzubleiben, wenn man ein Geheimnis bewahrte – das die Eltern nicht entdecken sollten. Vor allem Teresa entging meistens sehr wenig.
Ginas Mutter stand vor der Anrichte und bereitete die kleine Zwischenmahlzeit zu, die sie Gina aufgenötigt hatte. Teresa warf ihr einen aufforderungsvollen Blick zu.
„So, man sieht mir an, dass ich an Adam denke?“, erwiderte Gina gezwungen fröhlich. „Dann sehe ich bestimmt richtig glücklich aus, wie?“
„Tust du nicht.“ Ihre Mutter hob das Tablett hoch, auf dem sie ein Sandwich und selbst gemachten Nudelsalat angerichtet hatte. Nachdem sie es zum Tisch getragen hatte, stellte sie es ab und schenkte zwei Gläser Eistee ein. Erst danach setzte Teresa sich ihrer Tochter gegenüber. „Ich mache mir Sorgen um dich, Gina. Jetzt bist du seit gut zwei Monaten mit Adam verheiratet. Und eines ist sicher, du siehst absolut nicht glücklich aus, eher traurig. Meinst du, ich sehe das nicht?“
„Mama …“
„Eins ist klar“, sagte ihre Mutter, nahm ihr Glas und trank einen Schluck Tee. „Du sehnst dich nach einem Baby. Das verstehe ich voll und ganz. Wie könnte ich auch nicht? Ich wollte ja auch Kinder haben. Aber du sollst sie mit dem Mann bekommen, den du liebst. Der dann auch dein Kind liebt und ihm ein guter Vater ist.“
„Ich liebe Adam doch.“ Gina biss von dem Roastbeef-Sandwich ab. Eines wusste sie sicher, dafür kannte sie ihre Mutter zu gut: Teresa würde ihre Tochter nicht eher gehen lassen, bis alles fein säuberlich aufgegessen war. Pflichtbewusst kaute Gina, schluckte und sagte dann:
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