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Sag erst, dass du mich liebst

Sag erst, dass du mich liebst

Titel: Sag erst, dass du mich liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie DeNosky
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dass er womöglich vorhatte, ihren Sohn mitzunehmen, wenn er Dixie Ridge verließ? Wollte er ihr verheimlichen, wohin sie gehen würden?
    Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken, und Lexi musste tief Luft holen. „Ich denke, es macht keinen Sinn, noch weiter darüber zu reden. Du scheinst zu glauben, dass mein Leben ein offenes Buch zu sein hat, während deins nicht zur Debatte steht.
    Aber so funktioniert das nicht.” Sie ging zur Tür. „Du gehst jetzt besser, Ty.”
    Er sah aus, als wollte er mit ihr diskutieren, doch als sie die Tür öffnete und wartete, ging er hinaus auf die Veranda. „Ich komme wieder, um unsere Unterhaltung bezüglich des gemeinsamen Sorgerechts fortzuführen.”
    Als er die Treppe hinunterging, riet Lexi ihm: „Solltest du von jetzt an deinen Sohn sehen wollen, würde ich es sehr begrü ßen, wenn du vorher anrufe n könntest.”
    Nachdem Ty seine Hausbesuche beendet hatte, fuhr er den Piney Knob hinunter, ohne dabei auf die schöne Landschaft oder den frischen Herbstwind zu achten. Er brachte nicht einmal mehr als einen kurzen neugierigen Blick zu Stande, als er Carl Morgan mit seinem Laster voll praller Säcke und Plastikflaschen den Berg hinauffahren sah. Während der vergangenen Woche hatte er für kaum etwas Interesse aufbringen können, weil seit der Unterhaltung mit Lexi ein dumpfes Gefühl des Bedauerns auf seinem Gemüt lastete.
    Ihre Anschuldigungen waren zutreffend gewesen. Er behielt gewisse Details seines Lebens lieber für sich. Vor allem deshalb, um nicht noch mehr Schaden anzurichten, und aus einem gewissen Selbsterhaltungstrieb heraus. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass Schweigen das beste Mittel war, wenn er nicht die unausweichliche Verdammung erfahren wollte, die mit seinen Enthüllungen einherging. Nur einmal hatte er sich einer Frau anvertraut - einer Frau, von der er angenommen hatte, dass er ihr viel bedeutete -, und er würde niemals vergessen, wie weh es getan hatte, als sie ihn danach zurückgewiesen hatte.
    Er lenkte seinen Wagen auf den Klinikparkplatz, stieg aus und nahm seine Arzttasche vom Rücksitz. Es gab Dinge, die blieben besser im Verborgenen.
    Es gelang ihm, die schmerzlichen Gedanken zu vertreiben, als er die Kliniktür öffnete.
    Martha, die am Empfang saß, schaute auf. „Sie sehen verflixt mitgenommen aus, Doktor. Haben Sie in letzter Zeit genügend Schlaf bekommen?”
    „Mir geht es gut, Martha.”
    Er hätte wissen müssen, dass der Schwester mit den Adleraugen sein abgespannter Zustand auffallen musste und dass sie ihren Kommentar dazu abgeben würde.
    In der Hoffnung, sie abzuschütteln, ging er an ihr vorbei auf sein Büro zu. „Wenn Sie mich brauchen, rufen Sie mich.”
    Doch so schnell ließ Martha sich nicht beirren. Als sie ihm in das Büro folgte, runzelte er die Stirn und fragte: „War sonst noch was, Martha?”
    Fast hätte er laut aufgestöhnt, als Martha den dicken Knoten ihres grauen Haares zurechtrückte. Er fühlte sich einer neuerlichen Strafpredigt nicht gewachsen. Doch ob er es hören wollte oder nicht, sobald Martha einmal das Ritual begonnen hatte, konnte man sie nicht mehr bremsen.
    „Was habe ich diesmal verbrochen, Martha?”
    „Ich mag Sie, Doc.” Sie betrachtete ihn über den Rand ihrer Brille. „Sie müssen noch viel lernen, das ist klar. Aber für einen Stadtjungen halten Sie sich ganz viel versprechend.”
    „Danke, Martha”, erwiderte Ty überrascht. Er hätte schwören können, dass die Frau ihn für absolut inkompetent hielt.
    „Das hört sich ja fast an wie ein Kompliment.”
    „Deshalb werde ich jetzt auch das sagen, was ich sagen muss”, erklärte sie und warnte ihn mit einem drohenden Blick, ihr nicht zu widersprechen.
    Bei Ty richteten sich die Nackenhärchen auf. Er ging zum Stuhl hinter seinem Schreibtisch und wappnete sich.
    „Wie lange wollen Sie eigentlich noch warten, bevor Sie Lexi zu einer ehrbaren Frau machen?” fragte sie und stemmte die Hände in die Hüften.
    Ty war froh, dass er sich sowieso gerade hatte setze n wollen, sonst wäre er auf den Fußboden geplumpst. Seine Überraschung über ihr Kompliment war nichts verglichen mit dem Schock, den er in diesem Augenblick verspürte. Wie hatte sie die Wahrheit herausgefunden?
    Sein fassungsloses Gesicht brachte Martha dazu zu nicken.
    „Richtig. Ich weiß, dass Sie der Vater des Babys sind. Also, was wollen Sie jetzt unternehmen?”
    Ty räusperte sich und versuchte sowohl seine Stimme als auch seine Fassung

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