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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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achtzehn, die meisten sind Ausreißer. Irgendwann tauchen sie wieder auf … oder eben nicht.«
    Drury kommt aus dem Haus und sagt Grievous, er solle den Landrover vorfahren.
    »Was ist mit dem Hund?«, frage ich.
    »Verzeihung?«
    »Die Familie hatte einen Hund.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »In der Wäschekammer stand ein Wassernapf, und im Müll war eine leere Dose Hundefutter. Irgendwas mit kurzen Haaren, schwarz und weiß, vielleicht ein Jack Russell.«
    Er schüttelt den Kopf, doch ich sehe die Fragezeichen, die kurz in seinem Blick aufflackern. Er tut sie ab und zieht seine Handschuhe an.
    »Es wird Zeit, dass Sie Augie Shaw kennenlernen.«

Bis wir verschwunden sind
    war das Schlimmste, was je in Bingham passiert ist, ein deutscher Bomber, der hundertdreißig Kilometer über London hinausgeschossen war und seine Ladung über dem Gemeindesaal abwarf, wo Menschen Schutz gesucht hatten. Die Zahl der Opfer wurde nie offiziell genannt – die Regierung wollte die allgemeine Moral nicht unterminieren –, aber Lokalhistoriker sprachen von zweiundzwanzig Todesopfern.
    Das Zweitschlimmste war der Abend, als Aiden Foster Callum Loach überfahren und ihm beide Beine zertrümmert hat, sodass sie oberhalb des Knies amputiert werden mussten. Jetzt hat er zwei Stümpfe, trägt jedoch meistens Prothesen aus hautfarbenem Plastik.
    Tash fand das Wort Prothesen komisch. Es erinnerte sie irgendwie an Präservativ, ein vornehmer Name für ein Kondom. Das erinnerte mich daran, wie unsere Lehrerin Miss Trunchbull im Aufklärungsunterricht einmal ein Kondom über eine Banane gestreift hat. Tash hat sich gemeldet und gefragt: »Warum müssen wir uns vor Bananen schützen, Miss?«
    Ich hätte mir vor Lachen beinahe in die Hose gemacht. Tash musste zu Mrs Jacobson, der Direktorin (auch bekannt als Lady Adolf). Tash musste schon so oft zu ihr, dass sie Treuepunkte kriegen sollte.
    Durch unser Verschwinden wurden Tash und ich berühmt. Bei uns zu Hause traf säckeweise Post ein: Briefe, Karten, Gedichte, Bilder von Mums, Dads, Kindern, Kirchen und Schulen. Sogar der Premierminister hat geschrieben. Genau wie der Prince of Wales.
    Als die Schule wieder anfing, standen Kameras vor den Toren von St. Catherine’s. Die meisten unserer Freundinnen wurden interviewt; alle bis auf Emily, die von den Kameras ferngehalten wurde. Sie war ein weiteres Mitglied unserer Clique. Emily Martinez. Sie ist ein halbes Jahr älter als ich, leicht übergewichtig und sagt oft »Wow!«. Am Anfang mochte ich sie nicht, weil sie immer rüberkam wie eine kleine Miss Perfect. Dann tat sie mir leid, weil ihre Eltern sich scheiden ließen und um das Sorgerecht stritten.
    Ihren Vater habe ich nie kennengelernt – er arbeitete damals in Amerika, aber ihre Mum war ziemlich seltsam, ständig bei Ärzten und Therapeuten. Emily sagte, sie sei hypernervös, doch Tash machte eine Handbewegung, als würde sie aus einer Flasche trinken.
    Am ersten Schultag schwärmten Trauma-Seelsorger über den Hof wie Möwen, die sich um Pommes frites streiten. Sie erklärten den Schülern, dass es okay sei, aufgewühlt zu sein, und dass sie ihre Gefühle teilen sollten. Fernsehkameras durften die Schulversammlung filmen, auf der Mrs Jacobson ein Gebet für uns sprach. Ihre Stimme wurde ein bisschen zittrig, als sie mit warmen Worten von Tash und mir erzählte.
    »Hör sie dir an«, meinte Tash lachend. »Vor einem Monat konnte sie mich gar nicht schnell genug loswerden.«
    »Jetzt will sie dich wiederhaben.«
    »Die kann mich mal.«
    Einen Monat nach unserem Verschwinden brachte George uns aus dem Speicher an diesen Ort. Die Polizei hatte die Suche nach uns mittlerweile eingestellt, und alle nahmen an, dass wir weggelaufen wären. George redete auch nicht mehr von Lösegeldforderungen. Er habe uns gerettet, sagte er, wie ein edler Ritter aus einem Märchen. Er würde uns vor allen Versuchungen und all dem Bösen auf der Welt beschützen.
    Ihr denkt wahrscheinlich, es wäre dumm von uns gewesen, seine Lügen zu glauben. Naiv. Einfältig. Schwachsinnig. Wenn ihr das nächste Mal betäubt und hungrig, durstig und verängstigt in einem Keller eingesperrt seid, könnt ihr ein Urteil über uns sprechen. Wenn ihr so viele Tränen geweint habt wie wir; wenn ihr euch verwirrt und konfus unter einer Decke verkrochen habt; wenn ihr nicht mehr die Kraft habt, nicht zu gehorchen.
    Wir mussten irgendwelche Tabletten schlucken und sind dann in dem Keller wieder aufgewacht. Er hat die Leiter abgesägt,

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