Sag Ja zu Lust und Liebe!
unfair!“, beschwerte sie sich.
„Du Arme“, erwiderte er spöttisch und legte Messer und Gabel neben ihren Teller.
Während er ihr ein Glas frisch gepressten Orangensaft einschenkte, murmelte sie etwas Verächtliches, doch gleichzeitig wickelte sie sich die Decke fest um den Oberkörper.
„Sei nicht so eine schlechte Verliererin“, entgegnete er und schlug die Fenstervorhänge neben dem Tisch zurück. Helles Sonnenlicht strömte in den Raum. Es vertrieb die letzten Reste ihrer Müdigkeit.
Als sie Luke ansah, verspürte sie das mittlerweile vertraute Ziehen in der Brust, das sie nun schon seit drei Tagen plagte – seit ihrem Stelldichein am See. Seitdem hatten sie über Gott und die Welt geredet, hatten darüber gestritten, wer auf welcher Seite des Bettes schlief, hatten endlos miteinander geflirtet, einander geneckt, wo sie nur konnten und sich unzählige Male leidenschaftlich geliebt. Sie hatte jede einzelne Minute genossen. Louisa griff nach der Gabel und lächelte. Es schien zwecklos, es länger zu leugnen.
Sie hatte sich hoffnungslos in diesen Mann verliebt.
Er nahm ihr gegenüber Platz, schaute zur ihr herüber und runzelte die Stirn.
„Iss“, befahl er und deutete auf ihren Teller. „Bevor es kalt wird.“
Oder vielmehr hatte sie sich hoffnungslos in diesen herrschsüchtigen Tyrannen verliebt.
„Ist ja schon gut“, erwiderte sie und schob etwas Rührei auf ihre Gabel. „Nur ruhig Blut!“
Also schön, sie war eine Närrin und hatte sich schon wieder von ihm zur Liebe verführen lassen. Aber immerhin war sie sich diesmal seiner Fehler bewusst. Außerdem musste sie keine Angst vor ihren Gefühlen haben, weil sie einen todsicheren Plan besaß. Sie hatte nicht vor, sich seiner Gnade auszuliefern. Nein, diesmal würde sie darauf warten, dass er seine Liebe zuerst gestand, und sie war fest davon überzeugt, dass er schon fast so weit war. In den vergangenen Tagen hatte er ihr mit unzähligen kleinen Gesten gezeigt, dass ihm an ihr lag, dass er sie brauchte.
Vermutlich hatte er keine Ahnung, was mit ihm geschah, und die vielen Abwehrmechanismen, die er während seiner Kindheit gelernt hatte, sorgten wahrscheinlich dafür, dass es noch eine Weile dauern würde, bis er es begriff. Aber sie würde geduldig sein – zumal wenn das Warten so viel Spaß machte.
Nur eine Sache trübte ihr hoffungsfrohes Warten. Abgesehen von der Heirat, schien er nicht über die Zukunft sprechen zu wollen oder über das Baby. Dennoch machte sie sich keine allzu großen Sorgen. Viele Männer redeten nicht über ihre Gefühle, es sei denn, man drängte sie dazu. Da sie jetzt wusste, wie sehr sie ihn liebte, war es vermutlich an der Zeit, mit dem Drängen zu beginnen.
„Weißt du, Luke“, sagte sie und griff nach dem Buttermesser, „du musst dieses herrische Gebaren wirklich ablegen, ehe unsere Tochter auf die Welt kommt, oder es wird vermutlich Schwierigkeiten geben. Kleine Mädchen reagieren äußerst empfindlich, wenn sie von ihren Vätern herumkommandiert werden. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche“, fügte sie hinzu.
Sie wartete darauf, dass er entsprechend darauf reagierte, doch stattdessen schien er förmlich zu erstarren. „Du hast es überlebt“, entgegnete er steif. Die entspannte Atmosphäre von vorhin war wie weggeblasen.
Louisa runzelte die Stirn. „Erst nachdem mein Vater gelernt hatte, …“ „Können wir bitte über etwas anderes reden?“, unterbrach er sie.
Sie legte ihren Toast auf den Teller. Das war nicht gerade nach Plan verlaufen. Schon gestern hatte er subtil das Thema gewechselt, als sie das Baby angesprochen hatte. Diesmal tat er es nicht mal subtil.
Offensichtlich reichte es nicht aus, ihn behutsam zu drängen. „Warum willst du nicht über das Baby reden?“, fragte sie rundheraus.
Die Hand, mit der er gerade sein Würstchen schnitt, erstarrte. „Es kommt erst in sechs Monaten zur Welt. Es gibt nichts zu bereden.“ Er warf ihr einen genervten Blick zu. „Außer dem Termin für unsere Hochzeit, und darüber willst du nicht reden.“
Wie immer, wenn er seinen Heiratsantrag erwähnte, schlug ihr Herz schneller, doch diesmal bezwang sie die Euphorie. Schließlich durchschaute sie sein Ablenkungsmanöver. „Ich habe dir gesagt, warum ich nicht über die Heirat sprechen will. Es ist viel zu früh.“ Wenn du endlich den Mumm hast, mir zu sagen, was du für mich fühlst, dann rede ich viel leicht mit dir über die Hochzeit. „Und es gibt tausend Dinge, die wir in Sachen
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