Sag Ja zu Lust und Liebe!
meilenweit von zu Hause entfernt war?“
Er zuckte die Schultern, so als wolle er damit den Schmerz überspielen. „Er hat seine Einstellung geändert, als er älter wurde und erkennen musste, dass er kein Kind mehr zeugen würde, doch da brauchte ich sein Geld nicht mehr.“
„Deshalb wolltest du nicht, dass deine Verbindung zu ihm bekannt wird – weil er dich nie anerkannt hat.“
Er drehte sich zu ihr um und nickte, doch seine Augen wirkten völlig ausdruckslos. „Ich habe ihn verachtet. Das tue ich immer noch. Aber all das hat nichts mit unserer Beziehung zu tun …“
„Er hat dir wehgetan, Luke“, unterbrach sie ihn sanft. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und fühlte das Zittern, das er nicht verbergen konnte. „Er hat dich glauben lassen, dass du völlig ohne Bedeutung bist. Siehst du denn nicht, dass du ihn gewinnen lässt, wenn du dich weiter so abschottest? Wenn du dich davon zu überzeugen versuchst, dass du niemanden lieben kannst, dass du es nicht verdienst? Das musstest du tun, als du ein Kind warst. Aber jetzt hast du das nicht mehr nötig. Ich habe dir meine Liebe angeboten. Warum nimmst du sie nicht an?“
„Verdammt.“ Er beugte sich vor und schlug die Hände vors Gesicht. „Ich kann sie nicht annehmen.“ Die Worte waren gedämpft, doch sie hörte immer noch den Schmerz heraus.
Louisa streichelte ihm übers Bein und spürte dabei die ganze Anspannung, die seinen Körper beherrschte. „Warum kannst du sie nicht annehmen?“
„Weil es nicht fair wäre.“ Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und seufzte schwer. In seinem Blick lag so viel Hoffnungslosigkeit. „Du bist eine solche Romantikerin, Louisa. Du glaubst, du musst mich nur lieben, und alles wird gut. Aber so ist es nicht. Ich wäre ein furchtbarer Vater. Das wusste ich schon immer. Ich wollte das Baby unterstützen, wollte ihm alles geben, was ich niemals hatte. Aber ich werde es genauso wenig lieben können wie ich dich lieben kann. Es scheint, als könnte ich keinem Menschen wirklich nahestehen. An diesem Tag ist irgendetwas in mir gestorben, Louisa. Ich habe es umgebracht. Nicht er.“
Tränen stiegen in ihre Augen, als sie die Verzweiflung in seiner Stimme hörte. Den Großteil seines Lebens hatte er gelernt, niemanden zu brauchen, sodass er jetzt, wo es anders war, nicht wusste, was er tun sollte. Sie schluckte die Tränen hinunter, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn auf den Mund.
„Sei still, Luke“, sagte sie und schüttelte ihn ein wenig. „Du hast nichts umgebracht – genauso wenig wie er, auch wenn er es versucht hat. Du wirst kein furchtbarer, sondern ein wunderbarer Vater sein. Und du wirst auch ein wunderbarer Ehemann sein – wenn du über diese alberne Vorstellung hinwegkommst, dass die Liebe eine furchtbar beängstigende Sache ist, die du nicht zulassen darfst.“
„Das kannst du nicht wissen“, widersprach er trostlos.
Sie griff nach seiner Hand, stand auf und zog ihn mit sich hoch. „Willst du wissen, was ich sehe, wenn ich dich betrachte?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das hören will“, entgegnete er.
Sie schlang die Arme um seine Taille und blickte in sein raues, schönes Gesicht. „Ich sehe einen Mann, der glaubte, kein Vater sein zu können, und dennoch einen unheimlichen Beschützerinstinkt für sein ungeborenes Kind empfindet. Einen Mann, der für mich gekocht, mich umsorgt und umhegt hat, obwohl er mich kaum kannte. Ich sehe einen Mann, der ein Heim aus einem Haus gemacht hat, von dem er glaubte, dass er es hasste. Einen Mann, der mein Vergnügen immer vor das seine stellt, einen Mann, der mich zum Lachen bringen kann, auch wenn er mich gerade wahnsinnig macht. Aber vor allem anderen sehe ich einen Mann, der mich genauso sehr braucht wie ich ihn.“
Sie legte die Arme um seinen Nacken und barg den Kopf an seiner Brust, während sie ihn ganz fest an sich presste. Seine Hände lagen schwer auf ihrer Schulter, und sie sah die Unsicherheit in seinen Augen, als sie aufschaute. In diesem Moment wusste sie, dass sie ihn noch mehr liebte.
Sanft strich er über ihre Wange. „Du jagst mir eine Heidenangst ein, Louisa, das weißt du doch?“
„Ich weiß, dass es einen großen Vertrauensbeweis erfordert, und das bist du nicht gewohnt. Aber du kannst dich nicht dein ganzes Leben lang verstecken.“ Sie schenkte ihm ein tränennasses Lächeln. „Schon so lange brauchst du ein richtiges Heim. Und unser Baby braucht das auch. Wir können ein Heim in Havensmere
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