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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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die Uni würde alles dafür
tun, dass sie dort studierte.
    Nate war sich ziemlich sicher,
dass Entwicklungshelfer nur in bitterarmen Dritte-Welt-Ländern eingesetzt wurden
und nicht an blühenden Wirtschaftsstandorten wie Frankreich. Außerdem würde es
Blair keine halbe Stunde in einem abgelegenen afrikanischen Dorf aushalten, in
dem es keine Sephora-Kosmetik und wahrscheinlich noch nicht einmal Toiletten
mit Wasserspülung gab. Arme Blair. Es war wirklich ungerecht, dass er einen
Platz in Yale bekommen hatte, ohne etwas dafür getan zu haben, während
ausgerechnet sie, die schon als Zweijährige von einem Yale- Studium geträumt
hatte, auf der Warteliste gelandet war. Andererseits war Nate es gewohnt, alles
zu bekommen, ohne sich dafür anstrengen zu müssen.
    Er stützte den Kopf auf die
Hand und strich Blair zärtlich die dunklen Haare aus der Stirn. »Wenn du nicht
bald eine Zusage von Yale bekommst, gehe ich auch nicht hin«, versprach er.
»Ich kann auch an der Brown oder woanders studieren.«
    »Echt? Das würdest du machen?«
Blair drückte ihre Zigarette in dem Marmoraschenbecher in Form einer Segeljacht
aus, der auf Nates Nachttisch stand, und schlang die Arme um seinen Hals. Nate
war der allerbeste Freund, den sich ein Mädchen wünschen konnte. Sie verstand
überhaupt nicht, wieso sie jemals mit ihm Schluss gemacht hatte - und zwar
nicht nur einmal, sondern immer wieder.
    Hm. Vielleicht weil er sie
betrogen hatte - und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder?
    Im Moment hatte sie jedenfalls
nur noch einen Wunsch: ihn nie, nie mehr zu verlassen. Sie schmiegte sich an
seine breite männliche Brust, als ihr plötzlich eine Idee kam. Sie konnte doch
bei ihm einziehen! Schließlich erlebte sie zu Hause zurzeit das krasse
Gegenprogramm zu »Eine himmlische Familie«. Seit der Geburt von Blairs Stiefschwester
vor etwas über zwei Wochen litt ihre Mutter unter einer schweren postnatalen
Depression. Heute Morgen erst hatte sie, von der Werbe-DVD eines peruanischen
Alpakazüchters zu Tränen gerührt, schluchzend vor dem Fernseher gesessen. Wer
eine Herde einjähriger Alpakas adoptierte, konnte handgewebte Decken und Pullis
aus der Wolle der eigenen Tiere bestellen. Blairs Schwesterchen war
wahrscheinlich schon bald stolze Besitzerin einer warmen Alpaka-Schmusedecke,
die den ganzen Sommer und ihr restliches Leben lang nutzlos herumliegen würde,
bis sie dann als Teenager vielleicht auf den Hippie-Trip mit selbst gemachten
Klamotten käme, ein Loch reinschneiden und einen Poncho daraus machen würde.
    Mrs. Waldorf Rose hatte ihre
ältere Tochter vor der Niederkunft gebeten, einen Namen für die Kleine auszusuchen,
und Blair hatte sich aus tiefer Verbundenheit mit ihrer Lieblingsuniversität
für »Yale« entschieden. Selbst schuld. Jetzt war Baby Yale eine lebende,
atmende und sehr laute Erinnerung daran, dass man Blair trotz ihrer
hervorragenden schulischen Leistungen nicht in Yale angenommen hatte. Außerdem
hatte Yale Blairs Zimmer bekommen, die ihrerseits bis zum Studienbeginn im
Herbst in das Zimmer ihres Stiefbruders Aaron umsiedeln musste. Weil Aaron
Rastafari, Veganer und Hundebesitzer war, war das Zimmer vom Boden bis zur
Decke absolut umweltfreundlich in ökologisch unbedenklichem Aubergineviolett
und Salbeigrün eingerichtet. Zu allem Übel pinkelte Blairs Katze Kitty Minky
ständig auf die mit Dinkelspreu gefüllten Kissen und würgte ihr Futter auf den
Seegrasmatten am Boden aus, um den Gestank von Aarons sabberndem Boxer Mookie
zu neutralisieren.
    Bah.
    Na klar - ich zieh bei Nate
ein! Blair verstand gar nicht, wieso ihr der Gedanke nicht schon früher
gekommen war. Eine manisch-depressive Mutter, ein von Katzensäften
durchtränktes Zimmer und eine neugeborene Schwester namens Yale waren weder
ihren schulischen Leistungen noch ihrem Sexleben zuträglich. Was lag da näher,
als sich nach einem neuen Heim umzusehen? Natürlich konnte sie jederzeit zu
Serena ins Penthouse der van der Woodsens ziehen, aber das hatte sie schon mal
ausprobiert und sich prompt mit ihr zerstritten. Außerdem war Serena für sie in
sexueller Hinsicht eher uninteressant.
    Es sei denn, an den alten
Gerüchten wäre doch was dran...
    Nate ließ seine Hände träge
über ihren nackten glatten Rücken gleiten. »Hast du eigentlich schon mal daran
gedacht, dir ein Tattoo machen zu lassen?«, fragte er plötzlich, während er
mit dem Zeigefinger die Kontur ihres Schulterblatts nachzeichnete.
    Mit Ausnahme eines

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