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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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die Falle. Der Schrei hallte von den Felsen wider. Der Schrei eines Mannes, der soeben in ein Bett aus Pfählen geglitten war. Noch mehr Schreie, Flüche, wirre Geräusche, während die Söldner ihren verletzten Kameraden bargen.
    Nur ein Vorgeschmack, Freunde, dachte Guy mit grimmiger Befriedigung. Wartet, was als Nächstes kommt.
    Die Angreifer warteten nicht lange. Ein Befehl, und ein halbes Dutzend Söldner kletterten den Felsenpfad hinauf, näher an die zweite Falle heran – einen Stolperdraht, der einen umstürzenden Baumstamm auslöste. Doch jetzt waren die Angreifer gewarnt. Sie wussten, dass jeder Schritt ein Glücksspiel war, und suchten jeden Stein, jedes Gebüsch mit denerfahrenen Augen von Männern ab, die den Dschungelkampf kannten.
    Dann hörten sie es. Das vertraute Dröhnen. Hubschrauber.
    In dem Moment, wo sich alle Augen zum Himmel richteten, rannte Guy los. Das überrumpelte die Söldner, ließ ihnen nur einen Sekundenbruchteil zur Reaktion. Dann brach die Hölle los, als Kugeln sich in die Erde bissen und eine Staubwolke hochschleuderten. Da war er schon halb am Ziel, kroch durch das letzte Dickicht. Die Zeit schien langsamer zu verstreichen. Jeder Schritt dauerte eine Ewigkeit. Er sah Staubwölkchen neben seinen Füßen explodieren, hörte das entfernte Kreischen und Donnern des präparierten Baumstamms, der zweiten Falle, der auf die Söldner auf dem Weg krachte.
    Er schnellte durch die Luft und taumelte auf den Felsvorsprung, riss die AK-47 aus dem Griff des Toten, zielte und feuerte.
    Ein Söldner ging sofort zu Boden. Die anderen flohen in den Dschungel. Zwei lagen tot auf dem Pfad, Opfer der letzten Falle.
    Guy stellte sein Feuer ein, blickte zum Himmel. Die Hubschrauber entfernten sich, waren nur noch Punkte im endlosen Blau.
    Dann hörte er von unten Rufe auf Vietnamesischund sah Rauch am Felsen hochsteigen, den schwärzesten, herrlichsten Rauch, den er in seinem ganzen verdammten Leben je gesehen hatte. Die Dorfbewohner hatten den Berghang in Brand gesetzt!
    Rasch suchte er den Himmel ab, hoffte, betete. Sekunden später entdeckte er die Hubschrauber, die wie zwei Fliegen am Horizont hingen. Wunschdenken, oder kamen sie wirklich näher?
    Bewegung am Fuß des Felsens zog seine Aufmerksamkeit an. Zwei Gestalten kamen aus dem Wald. Er wollte schon abdrücken, als er die Gefangene erkannte.
    „Fallen lassen, Barnard!“ Der Befehl eines zwischen den Bäumen verborgenen Mannes hallte vom Berghang zurück. Die Stimme war irritierend vertraut.
    Guy zermarterte sein Gehirn nach einem Plan, um Willy zu retten. Sein Leben gegen ihres?
    „Ich sagte fallen lassen!“, rief die körperlose Stimme.
    Der Söldner drückte die Mündung seiner Pistole an Willys Kopf.
    Guy ließ die AK-47 zu Boden fallen.
    „Wegstoßen! Na, los!“
    Guy versetzte dem Gewehr einen Tritt. Es kippte über die Kante und prallte auf die Felsen darunter.
    „Herauskommen! Los, los!“
    Guy erhob sich langsam zu seiner vollen Größe und erwartete einen Kugelhagel.
    „Herunterkommen! Sie auch, Maitland! Bewegt euch!“
    Guy schob sich den Pfad hinunter. Maitland wartete schon, Arme hinter den Kopf gelegt. Guy sah, dass Willy verletzt war. Ihre Bluse war zerrissen und blutig, ihr Gesicht erschreckend weiß. Aber ihr Blick sprach von herzzerreißendem Mut, sagte: Ich bin okay. Und ich liebe dich.
    Guy erkannte den Mann, der sie festhielt. Es war der Mann, den er auf der Hotelterrasse in Bangkok angegriffen hatte. Der Thai-Mörder … oder war er Vietnamese?
    „Hallo, Guy“, sagte eine erschreckend vertraute Stimme.
    Ein Mann trat in den Sonnenschein, ein Mann, dessen gewaltige Schultern den Stoff seines Tarnanzugs spannten.
    Maitland sog die Luft ein. „Bruder Tuck“, murmelte er langsam.
    „Toby?“, sagte Guy.
    „Beides“, sagte Tobias Wolff lächelnd. In seiner Miene mischten sich Triumph und Bedauern. „Ich wollte dich nicht töten, Guy. Ich habe tatsächlich allesErdenkliche getan, um es zu vermeiden.“
    Guy lachte bitter auf. „Warum?“
    „Ich war es dir schuldig. Schon vergessen?“
    Guy starrte auf Tobys Beine. „Du kannst gehen.“
    Toby zuckte die Schultern. „Ihr wisst, wie das mit Lazaretten ist. Die Ärzte brachten mir die schlimme Nachricht bei, sagten, sie könnten nichts machen, und gingen weg. Vergaßen mich. Aber ich war kein hoffnungsloser Fall. Zuerst bekam ich wieder Gefühl in den Zehen, dann konnte ich sie bewegen. Oh, ich habe es Onkel Sam nicht gesagt. Das ist das Hübsche an einem

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