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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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des mächtigen Vallianischen Reiches, und meine Delia war nicht bei mir.
    Bei Zair! Was hatte ich kämpfen müssen, um diesen Ort zu erreichen? Ich war in Ketten hergebracht worden und hätte niemals angenommen, daß ich hier jemals ohne Delia leben mußte.
    Ich traf alle Vorbereitungen für den neuen Bund. Es gibt viele Geheimgesellschaften auf Kregen – eine Erscheinung, die zu allen Kulturen gehört. Kurz gesagt, ich wollte einige der besten Aspekte der Lehren der Krozairs von Zy nach Valka und Vallia tragen. Dabei sollte der neue Orden nicht auf die Insel Vallia beschränkt bleiben. Wenn ich auch Pandahem und Zenicce und die Hoboling-Insel einbeziehen konnte, vielleicht sogar Segs Erthyrdrin, um so besser. Ich wollte mir Männer suchen, denen ich trauen konnte, Männer von Mut und Charakter, die aber ihren Humor nicht verloren, Männer, die das Böse erkennen und ihm ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht sehen und aktiv an seiner Vernichtung arbeiten konnten. Natürlich sind solche Eigenschaften relativ. Was für den einen Mann das Gute ist, ist für den anderen bloß Anständigkeit, während der dritte das Böse als eine ganz normale Verhaltensweise ansieht. Doch es gibt Grundsätze, auf die sich Menschen, die guten Willens sind, einigen können. Die Frauen hatten diese Grundlage anscheinend gefunden. Von den Geheimgesellschaften Vallias hatte mich noch keine aufgefordert, Mitglied zu werden. Das hatte mich mit großer Erleichterung erfüllt, war ich doch entschlossen gewesen, mich in keiner Hinsicht zu binden, damit mich die anderen nicht als feindselig oder bestenfalls gleichgültig einstufen konnten. Als Prinz Majister hatte ich abseits zu bleiben, wenn das nur irgend möglich war.
    Bitte glauben Sie also nicht, daß ich den neuen Orden aus Trotz organisierte, nur weil mich niemand in seinem Verein haben wollte. Das war nicht der Fall, das glaube ich ehrlich. Ich wußte überdies von keinem vallianischen Orden, der die Ziele verfolgte, wie ich sie mir vorstellte ...
    Als Anlaß mochten die Schwarzen Federn des Großen Chyyan ausreichen.
    Balass meldete, daß sein betrunkener Artgenosse gebrabbelt hatte, man möge sich vor dem Tag hüten, an dem die Schwarzen Federn die Koters von Vallia vernichten und alle ihre Habe in Besitz nehmen würden. Der Mann war ein eben eingetroffener Kaufmann, der nach Xuntal zurückkehren sollte. Balass war beunruhigt. War Xuntal schon in der Gewalt der neuen Religion? »Ich nehme es nicht an«, sagte ich. »Wenn Hamal hinter dieser Sache steht, dann hat man es auf Vallia abgesehen. Wenn die Religion von Phu-Si-Yantong ausgeht, dann ...«
    »Dann ist es durchaus möglich«, fiel Balass grimmig ein.
    Dem konnte ich nicht widersprechen. Yantongs wahnsinniger Ehrgeiz richtete sich auf die Herrschaft über ganz Paz, die Kontinentgruppe, zu der Vallia gehörte.
    »Das Schiff, mit dem er gekommen ist«, sagte ich.
    Balass nickte. »Ich erkundige mich danach.«
    Ich verzichtete auf die Bemerkung, daß er sich längst hätte vergewissern müssen.
    Er war ein Hyr-Kaidur, der den Kampf in der Arena gewöhnt war; das Handwerk der Spionage mußte er erst noch erlernen.
    So vergingen meine Tage mit dem Sammeln von Informationen, mit meinem Amt als Prinz Majister und der Organisation des neuen Ordens. Einer der Gründe, warum ich mich oft als Nath die Mücke ausgab, lag darin, daß ich Leuten aus dem Weg gehen wollte, die es darauf anlegten, mich aus dem Amt zu drängen. Dabei ging es nicht nur um die Racter. Obwohl Rafik Avandil gesagt hatte: »Seit wir uns das letztemal gesehen haben, hast du dich verbessert«, und ich beiläufig geantwortet hatte, ich wäre zu Geld gekommen, lieferte mir die Sache eine nützliche Tarnung. Als Nath die Mücke konnte ich ungehindert in der Stadt umherwandern und in den Schänken mit allen möglichen Leuten in Berührung kommen. Dadurch entging ich sicher manchem unerwünschten Streit oder sogar Duell. Und ich lernte immer wieder dazu.
    So zog in opazstrahlender Helligkeit der Tag herauf, an dem der Herrscher nach Vondium zurückkehren sollte. Er würde in einer eindrucksvollen Prozession schmaler Boote eintreffen, die durch die Kanäle und das Wassertor der Stadt gezogen werden sollten. An diesem Tag mußte ich mich herausputzen und ihn als Prinz Majister am Kanal willkommen heißen.
    Ich stand inmitten einer prächtigen Gruppe hoher Edelleute und Koter, die mich nahezu ausnahmslos haßten, und glitzerte mit meinen Orden im Sonnenschein. Ich sah zu, wie

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