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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mein altes Seemannsmesser kam in die Scheide über der rechten Hüfte. Auf der rechten Schulter machte ich einen Köcher mit Terchiks fest, Wurfmesser, die mich dort nicht weiter behinderten. Ich füllte eine Börse mit Goldtalens und Silbermünzen verschiedener Länder. Ein kleiner Beutel auf der anderen Seite enthielt weitere Gegenstände des persönlichen Bedarfs. Das große Krozair-Langschwert machte ich auf dem Rücken fest. Schließlich legte ich mir ein mittellanges rotes Cape um die Schultern und schloß es mit goldenen Zhantilkopf-Knöpfen und goldenen Kettchen – ein wenig modisch, doch nicht ohne Grund angebracht. Schließlich gab ich einem weiteren Aufwallen meines Zorns nach und hängte mir mit einem zweiten Gurt noch einen Djangir um, das breite Schwert Djanduins, das eine besondere Bedeutung für mich hatte. Schließlich griff ich nach dem großen lohischen Langbogen und einem Köcher voller Pfeile mit hellblauen Federn.
    Was für ein Onker ich doch war! Aber das Anlegen dieser vertrauten Dinge erleichterte es mir zweifellos, mich wieder zu beruhigen.
    Wo Delia war, wußte ich nicht. Ich konnte sie auch nicht gezielt suchen. Doch wenn ich Vondium verließ und auf den fünfhändigen Eos-Bakchi hoffte, den lächelnden vallianischen Geist des Glücks, dann fand ich sie vielleicht doch. Nein, eigentlich rechnete ich nicht damit, denn Eos-Bakchi hat nichts übrig für ernste Gesichter und versteinerte Herzen. Doch ich wollte die Atmosphäre Vondiums auf jeden Fall verlassen, ich wollte den Druck frischer Luft im Gesicht spüren, ich wollte die saubere Woge des kregischen Lebens in mir fühlen und damit die düsteren Teufel austreiben, die mich wie die Imps von Sicce in den Klauen hatten.
    Ich zog schwarze vallianische Stiefel an, legte über all meine Ausrüstung noch einen mächtigen braunen Mantel und setzte einen breitkrempigen vallianischen Hut auf, dessen Federn rot und weiß waren, die Farben Vallias.
    Als ich dermaßen herausgeputzt zur Tür schritt, kam Turko strahlend herein. Er erblickte mich und wurde ernst.
    »Ich dachte, wir könnten ein paar Runden ...«
    »Dieser verdammte, närrische Herrscher!« entfuhr es mir. »Bei Krun! Er hat mich aus Vondium verbannt.«
    »Und du reist wirklich ab?«
    »O natürlich. Ich verschwinde. Ich kann es kaum erwarten.«
    »Dann werden wir ...«
    »O nein, ihr nicht! Einige von euch müssen hierbleiben und unsere Arbeit fortsetzen. Nur weil Delias Vater ein starrsinniger Trottel ist, dürfen wir ihn nicht völlig allein lassen.«
    »Nun, dann ...«
    »Ich werde wahrscheinlich Inch oder Seg besuchen. Wir denken uns etwas aus. Ich möchte wissen, was Balass ermittelt. Und behaltet die Roten Bogenschützen im Auge. Du weißt, daß beim letztenmal die Hälfte dieser Truppe den Herrscher verraten hat. Jiktar Laka Pa-Re und seinen Leuten könnt ihr trauen. Entlaßt sofort jeden, der sich bestechen läßt und dem ihr es beweisen könnt. Was mich betrifft, ich verschwinde.«
    »Dray!«
    »Remberee, mein guter Turko. Ich werde an deinen großen Schild denken, den ich aber wohl kaum brauchen werde. Wenn sich der Herrscher ein wenig beruhigt hat, kehre ich zurück, dann werde ich dem alten Idioten die Augen öffnen.«
    »Wenn du dich beruhigt hast, meinst du wohl!«
    »Bei Zair! Wohl gesprochen!«
    »Nun, bei Morro dem Muskel! Paß gut auf dich auf, ja?«
    »Ja.«
    »Ich begleite dich zur Landeplattform.«
    »Ich nehme eine Zorca. Das ist gut für die Leber.«
    So gingen wir durch die prunkvollen Gänge. Dabei kamen wir an einem der vielen Eingänge zu den Gemächern des Herrschers vorbei, und ich sah, wie ein in Schwarz und Silber gekleideter Mann abrupt kehrtmachte und hastig in einem Seitengang verschwand.
    Ich hätte schwören können, daß es sich um Naghan Vanki handelte, jenen unauffälligen Mann, der mich verspottet hatte, als meine Absichten auf die Tochter des Herrschers offenkundig wurden. Als wir den Seitengang erreichten, war er nicht mehr zu sehen.
    »Der Bursche ist verschwunden wie ein aufgescheuchter Sleeth«, bemerkte Turko beiläufig. »Was hat er zu verbergen?«
    »Gib Ruhe«, antwortete ich. »Die Wächter kennen ihn, sonst wäre er ohne Paß nicht so weit gekommen.«
    Trotzdem war ich halb entschlossen, Naghan Vanki nachzueilen, wenn er es wirklich gewesen war. Er hatte zur Besatzung des Flugboots Lorenztone gehört, das mich betäubt in einem Gebüsch der unwirtlichen Gebiete absetzte. Gleich darauf erschienen Oby und Tilly und Naghan die Mücke,

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