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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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übertönen. »Ich werde ihn jetzt fortschicken!« brüllte sie.
    »O nein! Er arbeitet gut – wenn er arbeitet ...«
    »Weiß er ...?«
    »Natürlich nicht! Wie könnte er? Er ist nur ein Apim!«
    »Dann offenbare ich ihm vielleicht ein wenig ...« Die bittere Stimme verstummte. Plötzlich lag mir daran, diese bittere Stimme wiederzuhören. Was wollte er mir sagen, der Rast!
    Es handelte sich nicht um Savanti. Diese Überzeugung erfüllte mich plötzlich. Die Herren der Sterne! Es waren die Everoinye!
    »Er ist noch zu weich. Das Wissen könnte ihn vernichten ...«
    »Ich bin bereit, das Risiko einzugehen.«
    Endlich stand ich auf und bedachte den blutigen Tanz am Himmel mit einem Fäusteschütteln. »Du würdest das Risiko eingehen, du Kleesh! Mit meiner Haut! Mit meiner geistigen Gesundheit!«
    Nun, das war ein Fehler.
    Wie ein Blinder auf einer davonrasenden Woge öffnete ich von neuem die Augen, stand auf und befand mich plötzlich auf einer weiten staubigen Ebene, den Dornefeubusch neben mir und weiter vorn Männer und Frauen, die miteinander kämpften. Tief atmete ich die süße kregische Luft ein.
    Das erinnerte schon eher an die guten alten Zeiten!
    Ein schneller Blick offenbarte mir den blauen Himmel und einen wirbelnden, kleiner werdenden Kampf zwischen Blau und Rot. Und ... und ... einen wunderschönen gelben Streifen, der zitronengelb wurde und mit der klaren blauen Himmelskuppel verschmolz. Ich stieß ein dankbares Schluchzen aus. Das Gelb, das sich da zerbrechlich bemerkbar gemacht hatte, verriet mir, daß Zena Iztar zumindest wußte, was hier vorging.
    Ich wußte, daß man mich an diesen unbekannten Ort gebracht hatte, um irgendeinen armen Burschen aus der kämpfenden Menge zu retten, um ihn oder sie für die Pläne der Everoinye zu bewahren. So hatte ich den Herren der Sterne schon mehrfach gedient.
    Das nahm ich jedenfalls an.
    Ich machte einen Schritt vorwärts.
    Und plötzlich sank wieder die blaue Strahlung ringsum herab, und ich wurde Hals über Kopf nach vorn gewirbelt, keuchend, nach oben fallend, und stand plötzlich mit einem Ruck auf dem Wehrgang eines hohen Turms, eine gewaltige Stadt lag unter mir ausgebreitet. Breite Straßen und Kyros und Tempel lagen im funkelnden Schein der Sonnen. Die Stadt aber brannte. Mattbrauner Rauch quoll aus den strahlenden Gebäuden. Horden entsetzter Menschen flohen in alle Richtungen, ziellos, ohne zu wissen, wohin sie sich wenden sollten. Der Geruch von Blut und Feuer hüllte die unglückselige Stadt ein. Aus der Luft stießen Krieger herab, von Kopf bis Fuß in Stahl, Bronze und Leder gehüllt; auf dem Rücken ihrer geflügelten Satteltiere rasten sie gnadenlos in die Tiefe und säten Tod und Vernichtung. Ihr Flügelschlag schien der Todesfluch der Stadt zu sein. Feuer, Zerstörung, Elend – von diesem hohen Turm beobachtete ich die letzten Todeszuckungen einer ganzen Stadt.
    Wie konnte ich in diesem gewalttätigen Durcheinander den armen Menschen finden, den ich offenbar retten sollte? Oder drohte mir die Rückkehr zur Erde, wenn es mir nicht gelang, meine Mission zu erfüllen?
    Wieder machte ich einen törichten Schritt vorwärts, und das Licht veränderte sich erneut.
    Jetzt zuckte Rot herein und überschwemmte das Blau. In roten Feuerflocken wurde ich emporgetragen, wirbelte haltlos herum, wurde heftig abgesetzt. Ich spürte das bewegte Deck eines Schwertschiffes unter mir und sah die Reihen schwitzender Ruderer, die sich abmühten, sah das verwickelte Durcheinander gestreifter Segel am Hauptmast, die zerstörte Takelage, die Vartergeschosse, die sich tief in das Holz von Decks und Schiffswandungen gebohrt hatten, die von Steingeschossen zersplitterten Planken. Am Bug wogte unter- und oberhalb der Vorderplattform, deren Varter zerstört war, der heftige Kampf zwischen Männern, die um sich hieben und auf den blutbesudelten Decksplanken ausrutschten und schreiend starben, die Waffen in der Strahlung von Antares befleckt und funkelnd. Ein Vartergeschoß raste an meinem Kopf vorbei. Bärtige Männer mit goldenen Ringen in den Ohren und großen goldgefiederten Helmen, in den Augen den Rausch des Tötens, auf Brust und Rücken funkelnde Schuppenpanzer, stürzten sich heulend auf mich.
    Wen sollte ich hier auf Geheiß der Herren der Sterne retten? Ich bückte mich, um ein herrenloses Schwert aufzuheben – und schon zitterte das rote Licht, verblaßte und teilte sich und war verschwunden, und das gelbe Licht überschwemmte mich, umhüllte mich in goldener

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