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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kann man ihm wohl verzeihen, wenn er so geschickt und klug ist, wie allgemein behauptet wird.«
    »Er ist klug, daran besteht kein Zweifel. Ich gebe mir Mühe, ihn zu mögen.«
    »Oh?«
    »Du bist so oft fort, Dray. Es ist schwierig. Wenn einmal alles geklärt ist – wirst du mir dann das schreckliche Geheimnis offenbaren, das deiner Meinung nach ... ich wage es nicht auszusprechen ...«
    »Sprich nicht davon, mein Schatz. Nichts kann unsere Liebe zerstören.« Und daran glaubte ich von ganzem Herzen. »Trotzdem widerstrebt mir, dir davon zu erzählen. Ich meine, ich meine, die Last, die das für dich bedeuten würde, wäre ...« Meine Gedanken verwirrten sich. Ich hatte es immer wieder vor mir hergeschoben, Delia von meiner Herkunft zu erzählen. Für sie war ich ein ungezähmter Klansmann mit einigen Charakterzügen, die nicht typisch waren für die Ebenen von Segesthes. Aber – die Erde! Wie hätte ich ihr klarmachen können, daß ich von einem Stern am Himmel stammte, den sie nicht einmal zu erkennen vermochte? Wie konnte sie an eine Welt glauben, die nur eine Sonne besaß? Was war eine Welt mit nur einem Mond! Und wie könnte ein vernünftiger Kreger an eine Welt glauben, die nur von Apims bevölkert war und keinerlei Diffs kannte? Meine Geschichten würden als das ungläubige Geschwätz eines Wahnsinnigen gelten. Ich kämpfte mich irgendwie weiter: »Es wird dir schwerfallen, mir zu glauben. Aber ich werde dir die Wahrheit sagen, das schwöre ich bei Zair.«
    »Ich werde dir glauben ...«
    Ich wandte mich zu den Waffen um und ergriff das Krozair-Langschwert und das Gehänge, mit dem ich mir die Waffe bequem auf den Rücken schnallen konnte. Und ich wandte mich dem großartigen Kurzschwert zu, das Hap Loder mir gebracht hatte, als Geschenk der Klansleute von Vitrik, dem neuen Klan, der mir Obi gegeben hatte – doch plötzlich überkam mich ein Gefühl der Übelkeit!
    Ein Skorpion!
    Symbol der Kräfte der Savanti oder der Herren der Sterne, Symbol jener Mächte, die mich nach Belieben auf Kregen herumstoßen oder zur Erde zurückverdammen konnten, die mich verächtlich wie eine Marionette herumzerrten, so stand dieser Skorpion auf seinen acht haarigen Beinen, schwenkte den gefährlich gekrümmten Schwanz in mißbilligender Autorität in meine Richtung.
    Nicht jetzt! Bitte, Zair! Nicht jetzt!
    Doch der blaue Schimmer senkte sich über mich, und ich spürte die Kälte, die sich anfühlte wie die eisige Hand des Todes selbst, und der Skorpion schwoll zu ungeheurer Größe an und erstrahlte in blauem Feuer, und meine Umgebung wirbelte davon. Eingehüllt in Schmerz, stürzte ich ins Nichts.

12
     
     
    Dieses Nichts unterschied sich von anderen unangenehmen Empfindungen gleicher Art, die ich schon oft durchgemacht hatte. Schon immer, so wollte mir scheinen, war ich von der bläulichen Strahlung des Skorpions fortgeschwemmt, gefangen, durch das Nichts und durch eine schmerzhaft kalte Leere gewirbelt worden, um schließlich in einem Hauch des roten Feuers von Antares nackt wie ein neugeborenes Kind irgendwo abgesetzt zu werden, hilflos in einer neuen Welt.
    Diesmal aber zeigte sich ein Unterschied.
    Ich war splitternackt; damit hatte ich gerechnet. Ich befand mich nicht mehr in dem Voller, und auch das entsprach meinen Erwartungen.
    Ich versuchte die Augen zu öffnen und erkannte, daß sie offen waren. Ich konnte sehen, doch ich sah nichts.
    Ein Gefühl von Echos, wie das Rauschen eines fernen unterirdischen Stroms, eingedämmt von äonenalten Felsmauern, zu denen kein Sonnenlicht vordrang ... Das Flüstern wahnsinniger Stimmen, die über den Rand einer Welt tönten und feucht prickelnd meine Haut berührten ... Ich spürte, wie die Kälte mich anhauchte, wich und zurückkehrte. Ich sah – ich sah kreisende blaue Lichtwirbel und davor pulsierende rote Feuerstreifen. Das Blau war eine helle, durchscheinende Tönung, und das starke Blau und das intensive Rot kämpften um die Vorherrschaft. Dazu kam – Grün! Ein unheildrohender grüner Farbton wogte durch die untere Ecke des Firmaments und bildete einen unpassenden Kontrast zu den kämpfenden Blau- und Rottönen.
    Wo hatte ich noch kürzlich Blau und Rot gesehen? Lautlose Echos hallten mir durch den Kopf. Ich kämpfte und bewegte mich doch nicht. Gelb! Wo war das Gelb von Zena Iztar?
    »Zena Iztar!« rief ich, doch nur ein mißtönendes Krächzen kam über meine Lippen, schien doch meine verkrampfte Kehle vor Anstrengung zu bersten, ein Krächzen wie ein Frosch mit

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