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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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jedes gestellte Tier wurde vorsichtig betäubt und unverletzt über die Berge zurückgebracht. Hier sah ich nun die enorme Vielfalt des Lebens aus unmittelbarer Nähe. Es sah aus, als wären hier alle denkbaren Tierarten vertreten.
    Oby fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Was für ein Anblick!« rief er.
    »Hungern werden wir nicht, soviel ist klar«, sagte Turko. »Seg könnte uns mit seinem Langbogen leicht alle ernähren.«
    »Sieh doch!« rief Oby. »Rapas! Ein ganzes Dorf!«
    Wir rasten über das Rapadorf dahin, und die geierköpfigen Diffs gönnten uns kaum einen Blick. Im weiteren Verlauf unseres Fluges passierten wir andere Diffsiedlungen: Chuliks und Ochs, Brokelsh, Khibils, Blegs und Numims, Pachaks und Underkers. Zahlreiche Dörfer und Städte dieser halb menschlichen, halb tierischen Wesen überflogen wir, die von dieser und jener kregischen Rasse bewohnt waren.
    Dies verwirrte mich sehr, wie Sie sich vorstellen können. Ich bemerkte auch, daß die Wesen nicht aufblickten, während wir sie überflogen, daß sie wohl Angst hatten, den Kopf zu heben, als bedeute der Anblick eines Flugkörpers am Himmel Verdammnis und Tod.
    Doch nichts durfte sich uns in den Weg stellen. Nichts.
    In grellem Weiß erhoben sich Berge vor uns, doch als Delia mich anblickte, schüttelte ich den Kopf.
    »Ich glaube nicht. Sie sehen nicht aus wie die Berge, die die Schwingende Stadt umgeben.«
    Vangar breitete die Landkarte aus und kaute auf seiner Lippe herum. »Ich würde meinen, Prinz, daß in den Bergen dort der Zelph-Fluß entspringt.«
     
    Später saßen wir alle in Delias Voller beim Abendessen und genossen zum Nachtisch einige Palines. Da kam Nath die Nadel herein und blickte ernst in die Runde. Unsere lebhaften Gespräche erstarben sofort.
    »Mein Prinz!« begann er. »Meine Prinzessin!« Ich hatte ein sinkendes Gefühl im Magen. »Dem Herrscher geht es schlechter. Meine Kunst ...« Angewidert breitete er die Arme aus.
    Sofort sagte Delia gefaßt: »Du hast getan, was du konntest, Nath. Wie schnell ... geht es ... kannst du uns das sagen?«
    Ehe Nath antworten konnte, warf ich törichterweise ein: »Verflixt! Wir erreichen den Taufteich, ehe es für deinen Vater zu spät ist! Dann wird er gesunden, und wir fliegen nach Vondium zurück. Ich freue mich schon auf die Gesichter der Rasts, die ihn vergiften wollten!«
    »Aye!« rief Seg nachdrücklich. »Ashti Melekhi wird der Arsch mit Grundeis gehen!«
    Die anderen fielen ebenfalls ein und erklärten entschlossen, daß wir den Taufteich rechtzeitig erreichen würden. Wenn menschliche Kraft den Herrscher überhaupt noch ans Ziel bringen konnte, dann war diese Kraft hier bei mir vereinigt!
    Nath nickte und sagte: »Vielleicht ist noch Zeit ...«
    Ich stand auf, schluckte meine letzte Paline hinunter und blickte meine Kameraden an.
    Es gab sicher Männer im vallianischen Reich, die sich fragten, weshalb ich den Herrscher nicht einfach über Bord warf und den Thron für mich beanspruchte. Und wenn wir es nicht schafften, mochte es auch dazu kommen, daß ich Herrscher wurde, obwohl ich dazu gar keine Neigung verspürte. Garantien gab es nicht. Hatte ich mich nicht auch beeilt, um meine Tochter Velia noch zu retten? Und ich war zu spät gekommen.
    Mit einigen wenigen, nachdrücklichen Worten unterstrich ich noch einmal unsere Entschlossenheit, uns durch nichts vom Ziel abbringen zu lassen. Dann trennten wir uns, um die letzte Etappe zum Taufteich vorzubereiten.
    Wir mußten uns gut rüsten, denn ich hatte die tobenden Ungeheuer nicht vergessen, denen Delia und ich auf dem Weg zum Heiligen Taufteich begegnet waren.
    In unserer Kabine reichte mir Delia lächelnd das rote Lendentuch. Ich machte es fest, verknotete es und griff dann nach dem breiten Lestenledergürtel mit der mattsilbernen Schnalle.
    »Sobald es deinem Vater wieder besser geht, fliegen wir nach Vallia zurück. Die Leute, die von seinem Tod profitieren wollten, werden einen Schock erleben, wie Seg schon gesagt hat. Aber es gibt auch loyale Menschen in Vallia ...«
    »O ja. Aber ihre Zahl ist gering, sehr gering.«
    »Sobald sich der Herrscher wieder munter in der Öffentlichkeit zeigt, werden sich auch die Unentschlossenen klar werden müssen, auf welcher Seite sie wirklich stehen. Im übrigen wird der neue Erste Pallan, den dein Vater ernannt hat, Kov Layco, die Dinge in Bewegung halten, solange wir fort sind. Er hat sich als schlechter Menschenkenner erwiesen, indem er Ashti Melekhi ernannte – aber das

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